Weite Reisen assoziiert der Autoenthusiast in der Regel mit einem Gran Turismo für schnelles, komfortables Fahren. Andere denken dabei an den direkten Weg über Stock und Stein durch härtestes Gelände, was sich als Traum eines echten Globetrotters entpuppt: Ein Fernreise-Mobil auf der Basis des Mercedes-Benz Unimog. Bocklet aus Koblenz, Spezialist für Sonderfahrzeuge, baute einen reisetauglichen Allesüberwinder auf dem Universal-Motor-Gerät, wie der Unimog mit vollem Namen heißt, auf. Der Preis: 248.300 Euro.
© Foto: Speed Heads
Der markante Mercedes-Benz Unimog U 4000 sieht mit dem Bocklet-Aufbau nicht nur aus wie das leibhaftige Abenteuer, man kann es auch mit ihm wagen. Um für Fernreisen mit dem U 4000 bestens gerüstet zu sein, sorgt ein einzigartiges Fahrwerkskonzept. Portalachsen schaffen eine exzellente Bodenfreiheit und ständigen Bodenkontakt aller vier Räder. Die Achsaufhängung mit Schubrohr, Querlenker und Schraubenfedern bringt lange Federwege und eine große Achsverschränkung - eine diagonale Achsverschränkung bis zu 30 Grad ist möglich.
In Verbindung mit den kurzen Rahmenüberhängen überwindet der Unimog so mühelos auch schwere Hindernisse, Kuppen, Hanglagen oder Böschungen. Wassergeschützte Aggregate und ein Ansaugkamin in Höhe des Kabinendaches sorgen für eine Watfähigkeit von 1,20 Metern. Und auch im tiefsten Gelände immer mit dabei der Bocklet-Aufbau mit Bad, Küche und Schlafgemach.
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Der imposante Unimog besitzt eine Single-Bereifung, statt wie ein Allrad-Lkw Zwillingsbereifung, um eine hohe Traktion bei geringem Rollwiderstand zu ermöglichen. Bequem vom Fahrersitz aus lässt sich während der Fahrt über die Reifendruck-Regelanlage der Luftdruck absenken. So vergrößert sich die Reifenaufstandsfläche und die Räder sinken auf weichem Boden nicht ein. Verbesserte Traktion und damit mehr Vortrieb sind das Resultat dieser technischen Maßnahme.
Der Vierzylinder-Diesel schöpft aus 4,8 Litern Hubraum 160 kW / 218 PS. Das zulässige Gesamtgewicht des 6,85 Meter langen, 2,35 Meter breiten und 3,50 Meter hohen Allradlers mit einem Radstand von 3,850 Metern liegt bei 7.490 Kilogramm bzw. 8.500 Kilogramm. In Verbindung mit dem Allradantrieb und Differenzialsperren an Vorder- und Hinterachse bietet der Unimog beste Voraussetzungen für ein hochgeländegängiges Reisefahrzeug der Extraklasse.
Wenn es - was ziemlich unwahrscheinlich ist - mal nicht weiter gehen sollte, kann sich der Unimog mit einer hydraulischen 7-Tonnen-Frontseilwinde wie Münchhausen am „eigenen Schopf“ aus dem Schlamassel ziehen. Ein Dieselvorrat von 290 Litern plus zwei mal 20 Liter in Reservekanistern nimmt sogar längeren Strecken ohne Tankmöglichkeit ihre Schrecken. Die Komfortsitze im Fahrerhaus bieten darüber hinaus beste Voraussetzungen, diese Etappen ermüdungsfrei zurückzulegen.
Um die Geländeeigenschaften des Unimogs nicht einzuschränken, ist die Wohnkabine von Bocklet im Heck angeschrägt. Der Wohnbereich bietet innen eine Länge von 4,35 Metern und eine Breite von 2,20 Metern mit einer Stehhöhe von 1,95 Metern. Der kältebrückenfreie GfK-Koffer besitzt Dach- und Wandstärken von 50 Millimetern, während der Boden 60 Millimeter dick ist.
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Alle Wände versahen die Macher mit einer je zwei Millimeter starken, gewebeverstärkten Deckschicht. Sämtliche Klappen und Türen führten die Entwickler mit Hohlgummidichtungen und Mehrfachverriegelung aus, um die Stauräume damit gegen eindringenden Staub oder Wasser zu schützen.
Hinter dem Fahrersitz liegt das Sanitärabteil der Wohnkabine, ausgestattet mit Kassetten-WC, Waschbecken und Dusche. Für warmes Wasser sorgt ein kombinierter Gas/Elektro-Boiler von Truma mit 10 Litern Inhalt. Zum Heck hin schließt sich die Winkelküche an, die über einen Zweiflammen-Gaskocher, eine Spüle und ein Abtropfbecken verfügt.
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Zum Fahrerhaus hin bleibt ein (verschließbarer) Durchgang frei. Derweil ist ein Kleiderschrank rechts davon hinter dem Beifahrersitz untergebracht. Den Raum bis zur Einstiegstür nimmt der 110 Liter fassende Kompressor-Kühlschrank ein.
Für warme Nächte in kälteren Regionen oder während der dunklen Jahreszeit sorgt eine dieselbetriebene Warmluftheizung von Eberspächer. Damit dem Heizkörper nicht so schnell der „Saft“ ausgeht, verbaute Bocklet 220 Ah Batteriekapazität - unterstützt durch eine 260-Watt-Solaranlage, ein Automatik-Ladegerät (24 V / 50 A) und einen 1.2-kW-Wechselrichter.
Zur Überwachung gibt es ein Kontrollpanel mit Amperestunden-Zähler, während für niedrigen Energieverbrauch außerdem Energiesparleuchten und LED-Spots sorgen. Für Unterhaltung und Information während der Reise gibt es fern der Heimat einen TFT-Fernseher plus SAT-Antenne und einen DVD-Player.
Turbine
31.05.2010
So ein Teil könnte ich für meine Europa-Tour brauchen, kann man das mieten? :bäh: