Unser Privat- und Berufsleben wandelt sich durch die neuen Möglichkeiten des digitalen Zeitalters. Nissan schneidet mit dem Townpod eine Studie auf den modernen „Way of life" einer neuen Unternehmer-Generation zu. Deren Vertreter arbeiten gerne für sich, entweder von zu Hause aus oder in einem kleinen Büro, und sind weder an feste Arbeitszeiten noch Terminkalender gebunden. Die Grenzen zwischen Business und Freizeit sind für diese Kreativen fließend, kaum noch existent.
© Foto: Speed Heads
Genauso, wie ein weißes T-Shirt in Kombination mit einem schwarzen Sakko heute kein Naserümpfen mehr provoziert, setzt sich der Nissan Townpod über manche Konventionen hinweg. Das Concept Car kombiniert den Komfort und das Design eines Pkw mit dem Nutzfaktor eines leichten Lkw für kleine Transportaufgaben. Wie das T-Shirt ist der Townpod im Freizeit- und Geschäftsbereich gleichermaßen vorzeig- und einsetzbar.
Elektrifizierter Antrieb mit Schnellladung
Der Townpod wird vom gleichen Elektroantrieb fortbewegt, der auch im ersten weltweit in Großserie produzierten Familienwagen seinen Dienst verrichtet, dem Nissan Leaf. Seine Energie bezieht der Townpod von kompakten Lithium-Ionen-Batterien, die eine Leistung von über 90 kW generieren, was 122 PS entspricht. Der Elektromotor selbst leistet 80 kW / 109 PS und entwickelt vom Start weg ein Drehmoment von 280 Nm. Die Antriebsleistung entspricht der eines vergleichbaren 1.6-Liter-Benziners.
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Das Laden der Batterien wollte Nissan so einfach und bequem wie möglich gestalten. So lässt sich in einer Schnellladung bis zu 80 Prozent der Kapazität in weniger als 30 Minuten nachladen. Die vollständige Ladung über eine konventionelle 220-Volt-Steckdose dauert zu Hause etwa 8 Stunden, wozu sich idealer Weise die Nacht bzw. die Zeit des Schlafens anbietet.
Design: Wie eine weiße Stratosphäre
Von außen besitzt der Townpod zwar viele bekannte Designelemente von Nissan, wirkt aber als Ganzes höchst individuell. Die Anschlüsse für die Ladekabel des Elektromotors befinden sich hinter einer ausklappbaren Verkleidung in der Frontpartie. Dank einer Lackierung in Elektrik-Blau wirkt der Aufladeport wie von hinten durchleuchtet und hebt sich stimmig von der in Stratosphären-Weiß lackierten Karosserie ab. Ähnlich blau eingefärbte Zonen liegen hinter den Türgriffen, dem Nummernschild, den Speichen der Leichtmetallfelgen und in den Scheinwerfer-Gehäusen.
Die Scheinwerfer sind ein Kunstwerk für sich und spiegeln die Townpod-Philosophie stilvoller und zugleich praxisnaher Lösungen wider. Sind die wie „Blütenblätter" geformten blauen Elemente geschlossen, fungieren sie als Positionsleuchten; erst im geöffneten Zustand leuchten sie die Fahrbahn aus. Nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren die silbern beschichteten Fahrtrichtungsanzeiger. Ist der Blinker nicht gesetzt, macht sie ihr spiegelglattes Finish zu modernen Reflektoren.
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Designzitate des Cube und 370Z
Die Position der Scheinwerfer gestattete es den Designern, die Kontur der Motorhaube wie beim Sportwagen 370Z tief herunterzuziehen. Das blau getönte Glashaus, das sich wie ein Motorradvisier um den Innenraum zieht, erinnert dagegen an den Nissan Cube. Die Gesamtproportionen wiederum scheinen von sogenannten „Rat Rods" aus den 1950er Jahren inspiriert - ein auf das Wesentliche reduzierte und für Beschleunigungsfahrten präpariertes Mobil, bei denen Funktion und nicht Form das Design diktierte.
Geteilte Hecktüren unterstreichen die Van-artige Seite des Nissan Townpod. Die Rücklichter befinden sich auf der rechten, das Nummernschild auf der linken Seite, die Griffe zum Öffnen der Türen ließen die Macher in eine konkave Fläche ein. Aus der Vogelperspektive wird deutlich, dass der raumökonomische und rechteckige Grundriss des Townpod derweil in ein elliptisches Dach mündet - mit dem Effekt einer optimierten Aerodynamik.
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Die Heckleuchten sind so gestaltet, dass sie tagsüber das Licht wie geschliffene Diamanten reflektieren und bei Dunkelheit nicht nur leuchten, sondern funkeln. Innovative Scharniere ermöglichen, dass sich die hinteren Schiebetüren auf engstem Raum öffnen und sich in der Endstellung so eng wie möglich an die Flanken des Townpods schmiegen. Ein ausstellbares Schiebedach direkt oberhalb der Ladezone erlaubt bei Bedarf die Mitnahme besonders langer Gegenstände.
Interieur: Höchste Flexibilität mit Kontrasten
Die Form folgt der Funktionalität: Lade- und Insassenzonen sind ebenso schnörkellos gestaltet wie das Instrumentenbrett. Gleichwohl wirkt trotz des nutzorientierten Gesamtcharakters nichts spartanisch. Der Fahrer umgreift ein futuristisch anmutendes Lenkrad, an das zwei Stockhebel zur Bedienung der Scheinwerfer und Scheibenwischer angelenkt sind. Abgesehen davon ist der Armaturenträger frei von jeglichen mechanischen Schaltern oder Hebeln. Zum Wählen des Vor- und Rückwärtsganges dient ein rechts vom Fahrersitz angebrachter Joystick.
Zur großen Variabilität des Innenraumes trägt entscheidend eine innovative hintere Sitzbank bei. Während es heute schon fast an der Tagesordnung ist, dass eine Rückbank längs verschieb- und getrennt umklappbar ist, geht der Townpod noch einen Schritt weiter: Dank extrem schlanker Bauweise lässt sich die Rückbank nicht nur zusammenklappen, sondern auch bis nah an die vorderen Rückenlehnen schieben. Resultat ist eine komplett flache und unzerklüftete Ladezone, die selbst sperriges Ladegut aufnimmt.
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Der Zugang zum Laderaum von der Rückseite gestaltet sich durch die zweigeteilten Schmetterlingstüren unkompliziert. Der seitliche Einstieg fällt gleichfalls sehr bequem aus, da eine traditionelle B-Säule zwischen den konventionell sich öffnenden vorderen und den hinteren Schiebetüren fehlt.
Den Gegensatz zwischen einer stilbewussten Kabine und einem auf maximale Zuladung ausgelegten Stauraum akzentuierten die Designer des Nissan Townpod durch eine kontrastierende Farb- und Materialauswahl. Kommen im Cockpit weiche Oberflächen aus einem Wildlederimitat zum Einsatz, wurden im Cargobereich abriebfeste blaue Stoffbahnen verlegt. Die blaue Farbe soll den geschäftsmäßigen Aspekt des Nissan Townpod verdeutlichen, während das an den Sitzen, am Armaturenbrett und in den vorderen Türen verwendete Gelb daran erinnert, dass das Auto auch viel Spaß bereiten kann.
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Die Steuerung der Klimaanlage und der Zugang zur bordeigenen Medienwelt erfolgt über zwei zentral angebrachte Digital-Bildschirme. Der obere der beiden Touchscreen-Monitore informiert über die Geschwindigkeit, den Batterieladezustand und die Restreichweite; der untere umfasst alle Funktionen des Navigationssystems, erlaubt System-Checks des gesamten Fahrzeugs und gibt Zugang zum Audiosystem.
Navigationssystem jederzeit über den Terminkalender informiert
Weit in die Zukunft der Kommunikations-Technik weist eine drahtlose Bluetooth-Schnittstelle, die das Navigationssystem des Nissan Townpod mit dem Smartphone oder dem PDA (Personal Digital Assistant) seines Fahrers vernetzt.
Die meisten Menschen nehmen heute nach dem Einsteigen ins Auto zuerst die Programmierung des Navigationssystems vor. Über die Eingabe einer Telefonnummer, einer Adresse oder einer Postleitzahl geben sie das Fahrziel ein. Im Nissan Townpod wird das nicht mehr nötig sein, weiß das Auto doch dank Vernetzung mit dem Terminkalender des PDA, wohin die Reise gehen soll und wann der Fahrer dort sein muss. Ergo wird das Navigationssystem nicht nur die schnellste Route zum nächsten Meeting berechnen, sondern bereits eine Planung für den gesamten Arbeitstag ausarbeiten.
Sollte aber, zum Beispiel als Folge eines Staus, eine verspätete Ankunft oder sogar eine Terminkollision drohen, erfolgt eine rechtzeitige Warnung. Darüber hinaus ist das System in der Lage, die ideale Zeit und die geeignetste Station zum Aufladen der Lithium-Ionen-Batterien herauszufinden.
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Vernetzung mit externen Musik-Datenträgern
Ebenso wie die Nissan Studie sich drahtlos mit dem PDA des Fahrers vernetzen kann, wird sie Zugang zur persönlichen Musiksammlung seiner Insassen oder zu jedem anderen Gerät mit Internet-Radio-Empfang bekommen. Es wird künftig reichen, das entsprechende Speichermedium in der Tasche zu haben. Noch besser wäre es, wenn es auch in Sichtweite angebracht wäre, idealerweise in einem speziell dafür vorgesehenen Halter.
Noch wissen wir aber nicht, wie in Zukunft Smartphones oder MP3-Player aussehen, geschweige denn, ob die Menschen diese überhaupt noch bei sich tragen wollen. Daher entwickelte Nissan im Townpod als mögliche Lösung einen Puck.
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Beim Puck handelt es sich nicht um das Spielgerät der Eishockey-Spieler, sondern um einen Gummiball in der Größe eines Squah-Balls, in den eine Kerbe eingefügt ist. In diesen Ausschnitt passen unterschiedliche Dinge wie ein Getränkehalter, ein Handy-Ständer oder ein Haken für die Handtasche.
Die Pucks selbst werden in runde Mulden eingesetzt, die sich über das Armaturenbrett, die Türen und die Mittelkonsole erstrecken. Über ihre genaue Position entscheiden letztendlich die Insassen des Autos. So können Besitzer des Townpods das Interieur frei konfigurieren. Nissan steht bei der Entwicklung der Pucks gerade erst am Anfang.
speedheads
08.10.2010
Zur Info: Der Townpod wurde enthüllt und der Aritkel mit den neuesten Infos ausgestattet.
Moman
08.10.2010
Der Cube ist schon hässlich, der schaffts aber ihn den noch zu überbieten.