Zum neunten Mal hat Audi das legendäre 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewonnen und damit in der ewigen Bestenliste des französischen Langstrecken-Klassikers Ferrari eingeholt. Mehr Siege hat nur Porsche aufzuweisen. Die drei Audi R15 TDI des Audi Sport Team Joest liefen während der gesamten Distanz vor 238.400 Zuschauern ohne das geringste technische Problem und belegten nach dem schnellsten Le-Mans-Rennen aller Zeiten die ersten drei Plätze. Damit gelang Audi nach 2000, 2002 und 2004 in Le Mans zum dritten Mal ein Dreifachtriumph und dazu ein neuer Distanzrekord.
© Foto: Speed Heads
Der siegreiche Audi R15 TDI - für den Vortrieb sorgt ein rund 600 PS starkes 5.5-Liter-Diesel-Triebwerk - mit Timo Bernhard (Deutschland), Romain Dumas (Frankreich) und Mike Rockenfeller (Deutschland) fuhr in den 24 Stunden insgesamt 397 Runden auf dem 13,629 Kilometer "Circuit des 24 Heures". Mit der zurückgelegten Distanz von 5.410 Kilometern brach das Trio den aus dem Jahre 1971 stammenden Rekord von Dr. Helmut Marko und Gijs van Lennep im Porsche 917, der als unschlagbar galt, weil damals auf der Hunaudières-Gerade noch ohne Schikanen gefahren wurde.
Timo Bernhard, Romain Dumas und Mike Rockenfeller fuhren auf dem Weg zu ihrem ersten Le-Mans-Sieg und zum neuen historischen Rekord absolut fehlerfrei. Abgesehen von einem schleichenden Plattfuß kurz vor Rennende und einem abgerissenen rechten Außenspiegel verlief das Rennen für die Sieger absolut problemlos.
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Den zweiten Platz belegten derweil die Audi-Piloten Marcel Fässler, André Lotterer und Benoît Treluyer, an deren R15 TDI nach Berührungen mit der Streckenbegrenzung zweimal die Fronthaube gewechselt werden musste. Währenddessen erlebten die das Qualifying und das Rennen des Jahres 2009 beherrschenden Peugeot 908 HDi FAP einen Totalausfall. Die französischen Werksteams waren zweifellos schnell unterwegs, doch alle vier Fahrzeuge fielen aus - drei Motorschäden und ein Chassis-Problem.
Großes Pech hatten die Sieger von 2008, Dindo Capello, Tom Kristensen und Allan McNish, die in der Anfangsphase das bestplatzierte Audi-Team waren. Le-Mans-Rekordsieger Tom Kristensen musste am Samstagabend einem langsam fahrenden GT2-Fahrzeug ausweichen. Dabei rutschte der Däne rückwärts gegen die Streckenbegrenzung der Porsche-Kurven. Mit schnellen Rundenzeiten kämpften sich Capello, Kristensen und McNish in die Spitzengruppe zurück und wurden am Ende mit einem Podiumsergebnis belohnt.
LMP2-Klasse: HPD ARX-01 gewinnt und fährt weit nach vorne
In der LMP2-Klasse der kleinen Sportwagen-Prototypen fuhr der HPD ARX-01 den Sieg ein. Der RS Spyder des britischen Teams Strakka Racing mit den Fahrern Nick Leventis, Danny Watts und Jonny Kane distanzierte die Konkurrenten der LMP2-Klasse und lag im Gesamtranking sogar auf Rang 5 vor dem motortechnisch stärkeren Aston Martin LMP1.
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GT1-Klasse: Franzosen siegen mit Saleen S7R
In der LMGT1-Klasse, basierend auf für den Renneinsatz optimierten Kleinserien-Sportwagen, verzeichnete der Saleen S7R von Larbre Competition aus Frankreich den Sieg. Es gewannen Roland Bervillé, Julien Canal und Gabriele Gardel (Gesamtrang 13). Ein Fight blieb in dieser Klasse aus und - um es vorwegzunehmen - der Sieger der GT2-Klasse war in einem Porsche 911 besser.
GT2-Klasse: Porsche 911 GT3 RSR triumphiert
Die Erfolgsgeschichte des 450 PS starken Porsche 911 GT3 RSR in der Klasse der seriennahen Sportwagen geht weiter: Nach dem Sieg beim 24-Stunden-Rennen in Dubai und der Meisterschaftsführung in der Le Mans Series und der American Le Mans Series gewinnt der erfolgreiche GT-Rennwagen auch die GT2-Wertung beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans.
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Der schnelle Porsche profitierte dabei von den Ausfällen der während des Rennens noch vor ihm liegenden Ferrari F430 GTC und Corvette ZR1. Am Steuer des Sieger-Porsches saßen Marc Lieb, Richard Lietz und Wolf Henzler, die Platz 11 im Gesamtranking belegten. Darüber hinaus gewann das Team die Umweltwertung „Michelin Green X Challenge“ als GT-Auto mit der besten Gesamteffizienz, also dem Verhältnis aus Rundenzeiten und Kraftstoffverbrauch.
evotecracing
14.06.2010
Porsche und Audi - Unschlagbar in Le Mans.:applaus: Die Pole 2010 und der Sieg 2009 von Peugeot waren nur Eintagsfliegen :evil:
speedheads
14.06.2010
[QUOTE=evotecracing;100409]Die Pole 2010 und der Sieg 2009 von Peugeot waren nur Eintagsfliegen :evil:[/QUOTE] Ich freue mich für Audi, aber Peugeot ist ein würdiger Rivale und der Sieg 2009 war auch keine Eintagsfliege. Der letzte Peugeot schied erst ca. 70 Minuten vor dem Ende aus und für ebenfalls vorne mit. Peugeot kehrte erst 2007 auf die internationale Motorsportbühne zurück. Da war der Peugeot 908 HDi FAP neu und Audi hatte endlich einen gegner, was für die Zuschauer ebenfalls interessanter ist. Von 1999 bis 2005 war Peugeot in der Rallye-WM erfolgreich, unter anderem drei Weltmeister-Titel. Danach focussierte man sich erst auf den 908 HDi FAP. Focussieren wir uns auf die Sportwagen-Prototypoen: Der Peugeot 908 HDi FAP gewann imJahre 2007 nach Siegen in allen Rennen auf Anhieb den Titel in der Le Mans Serie und belegte Platz 2 bei den 24 Stunden von Le Mans. Im Jahre 2008 verpasste Peugeot nur knapp den Meistertitel in der Le Mans Series und es kam Platz 2 heraus. Im gleichen Jahr belegten die Franzosen beim 24h-Rennen von Le Mans ie Ränge 2 und 3 in der Gesamtwertung. 2009 gab es einen souveränen Doppel-Sieg von Peugeot bei den 24 Stunden von Le Mans. Dazu kommen in Sebring Platz 2 und bei den 1000 km von Spa Platz 1. Im Jahre 2010 feierte Peugeot bereits einen Doppelsieg beim 12-Stunden-Rennen von Sebring und eine weiteren Doppelsieg bei den 100 km von Spa. In Spa lag Audi hinter Peugeot. ;) Auch der Sieg von Le mans war keine Eintagsfliege: Peugeot konnte bereits 1992, 1993 und 2009 als Sieger von Le Mans hervorgehen. ;)
evotecracing
14.06.2010
Ich glaube du weisst genauso wie ich, das Audi von den Erfolgen im Motorsport Peugeot überlegen ist . Sebring 2000 bis 2005 - Audi R8 2006 und 2007 -Audi R10 TDI 2008 - Porsche RS Spyder 2009 - Audi R15 TDI Rallye 1982 / 1983 - Rallye WM Sieger Gruppe B 1984 bis 1987 - Pike Speak Sieger American Le Mans Series 2007/2008 Gewinn der Fahrer und Teamwertung in der LMP1 Kategorie - Audi R10 TDI Le Mans Series 2008 Gewinn der Fahrer und Teamertung in der LMP1 Kategorie - Audi R10 TDI Le Mans 24H 2000 bis 2002 - Audi R8 2003 - Bentley EXP Speed 8 [ der auf dem R8 aufbaute ] 2004 / 2005 - Audi R8 2006 bis 2008 - Audi R10 TDI Davon ab, hat Audi den Allradantrieb in der Rallye WM als erster Hersteller genutzt und so Lancia , Peugeot und wie sie alle hießen in Grund und Boden gefahren!
speedheads
14.06.2010
Ich stelle die Sportwagenerfolge von Audi auch gar nicht nicht in Frage, aber Peugeot ist in meinen Augen keine Eintagsfliege! Du musst Dir ferner bei Peugeot vor Augen halten - die großen Rallye-Erfolge lasse ich außen vor - dass die Franzosen mit dem Peugeot 908 HDi FAP erst seit 2007 dabei sind und in dier kurzen Zeitspanne wirklich erfolgreich sind.
VirusM54B30
14.06.2010
2 Jahre Anlauf für einen Sieg auf heimischen Boden? Das ist in meinen Augen keine überragende Leistung ... Könnt ihr euch an Le Mans 1999 erinnern? Das ist ne Leistung - Erster Auftritt des BMW V12 LMR , und sofort ein Sieg! Und das auf der Peugeot Hausstrecke ;) Davon ab sollte sich Peugeot meiner Meinung nach darauf konzentrieren Serienfahrzeuge zu bauen, die in der Materialanmutung an ein deutsches Fahrzeug rankommt. Und dann Millionen von Euro in ein Motorsport - Projekt investieren ... Zum thema Ausfall vor Rennende ... Hier in der Region gibt es ein Sprichwort: "Hät der Hund nicht geschissen , hät er nen Hasen gefangen" und genau das ist Peugeot passiert ... So ist Motorsport. THAT'S RACING
speedheads
14.06.2010
Ist es so schwer, dass man die verdienten Erfolge von Peugeot auch anerkennt? Weil die Franzosen jetzt einmal vier Ausfälle hatten, ist es falsch, Peugeots Erfolge als Eintagsfliege zu bezeichnen. Ließ sich Peugeot von Audi unterkriegen, wenn Audi oft siegte? Nein, sie arbeiteten hart weiter und das ist auch sehr zu würdigen, wenn nicht sogar mehr als die kontinuierlichen Siege des großen Gegners Audi. Sie schafften es bereits in Le Mans und ebenso bei anderen wichtigen Rennen, wie z. B. Sebring und Spa.
Helix
18.06.2010
Man sollte auch nicht vergessen dass Peugeot trotz der neuen Regeln (weniger Ladedruck, kleinere Lufteinlässe etc.) die Leistung der V12 trotzdem noch auf über 700 PS erhöht hat. Das war vermutlich zuviel des Guten, da die Motoren schon auf dem Prüfstand abgeraucht sind. Aber wer nichts wagt, der gewinnt nichts. Und aus Fehlern lernt man meistens mehr wie aus Erfolgen. Man kann gespannt auf nächstes mal sein. ;)