Geradezu brutal und zugleich feinfühlig ging Abbes Design aus Luxemburg bei der Chevrolet Corvette C7 Stingray zu Werke. Das Ziel: das Serienfahrzeug in allen Belangen zu übertreffen. So besitzt der US-amerikanische Supersportwagen nach dem Eingriff eine clever modifizierte Aerodynamik und brachiale 670 PS, die für reichlich Zunder sorgen.
© Foto: Abbes Design
Der Betrachter muss schon sehr genau hinsehen, um den Übergang vom Serienteil zum Umbau zu erkennen. Ein noch schärferer Frontspoiler samt Splitter und ein neuer Heckspoiler sorgen bei hohen Geschwindigkeiten für noch mehr Anpressdruck und stabilisieren die Corvette C7, während die dynamischer gezeichneten Seitenschweller dank ihrer Luftöffnungen die Aerodynamik verbessern und die hinteren Bremsen kühlen.
Alle anderen technischen Änderungen offenbaren sich nur demjenigen, der die Chance hat, hinter dem Volant der Abbes-Corvette Platz nehmen zu dürfen und diese zu fahren. Bereits in der Serie leistet das 6,2 Liter große LT1-V8-Triebwerk satte 455 PS und 630 Nm Maximaldrehmoment. Die hauen bei Abbes niemanden vom Hocker.
So setzte Abbes den Motor mit einem Zentrifugal-Lader (Kompressor) moderat unter Druck und kühlte zusätzlich die Ansaugluft mittels eines Hochleistungs-Ladeluftkühlersystems auf für die Verbrennung optimale Temperaturen herunter. Dazu kamen eine Anpassung der Motorelektronik und der Einspritzanlage. Das Ergebnis: mächtige 670 PS und 825 Nm.
So ausgestattet, spurtet die Corvette C7 Stingray von Abbes in nur 2,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Die neue Top-Speed gab Abbes nicht an. Zum Vergleich: In der Serie benötigt die C7 4,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erzielt eine Höchstgeschwindigkeit von 290 km/h. Mit dem Leistungsplus sollte die Abbes-Corvette locker die 300 km/h-Marke übertreffen.
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Damit sich die Leistung adäquat handeln und bändigen lässt, entwickelten die Abbes-Spezialisten eine Hochleistungsbremsanlage, die mit 8-Kolben-Sätteln an der Vorderachse und 4-Kolben-Sätteln an der Hinterachse aufwartet. Durch den Einsatz zweiteiliger Bremsscheiben, deren Mittelteil aus hochfestem Aluminium besteht, sparen die Macher Gewicht.
Darüber hinaus entkoppelt die schwimmende Lagerung die Bremsscheibe von der Achse. Somit sind verzogene Bremsscheiben und Fading-Eerscheinungen für die Abbes-Hochleistungsbremsanlage kein Thema. Spezielle Ferodo-Hochleistungsbremsbeläge sorgen ferner für eine konstante und jederzeit perfekte Bremsleistung, wobei die geschlitzten Bremsscheiben für eine optimale Belagreinigung bei gleichzeitig maximaler Standfestigkeit ermöglichen. Auf Kundenwunsch gibt es eine gelochte Ausführung.
Um die Straßenlage weiter zu verbessern, spendiert Abbes der Corvette C7 ein voll einstellbares Gewindefahrwerk. Die in Höhe, Härte und Federvorspannung einstellbaren Federbeine ersetzen die serienmäßige Kombination aus Kunststoff-Querblattfedern und separat verbauten Dämpfern.
Für besonders ambitionierte Sportfahrer, die noch weiterführende Verstellmöglichkeiten wünschen, offerieren die Abbes-Techniker eine Spezialversion ihres Gewindefahrwerks mit externen Ölbehältern, womit sich die Dämpfercharakteristik an getrennten Einstellrädchen für die Ein- und Ausfederbewegung einstellen lässt.