Die ADAC GT Masters ist eine Rennserie, in der ausschließlich GT3-Fahrzeuge an den Start gehen dürfen. Das Starterfeld ist mit Rennwagen wie dem Audi R8 LMS ultra, dem Mercedes Benz SLS AMG GT3, der Corvette Z06.R GT3, dem Ford GT GT3, dem Porsche 911 GT3 R oder dem BMW Z4 GT3 besonders abwechslungsreich. In der Meisterschaft war es darüber hinaus diese Saison so spannend wie nie und auf den Titel beim Finale am 28. und 29. September 2013 auf dem Hockenheimring gab es mehrere Aspiranten. Plötzlich dazwischen: zwei rund 530 PS starke Nissan GT-R Nismo GT3 von JRM Racing - beim letzten Rennwochenende ein neuer Anblick; denn das japanische Drehmoment-Monster war ein Gaststarter, da Nissan seine motorsportlichen Aktivitäten erweitern möchte.
© Foto: ADAC Motorsport
Harte Erfahrungen: Nissan beim ADAC GT Masters-Finale
Das Nissan-Rennteam JRM Racing musste schnell feststellen, dass die Fahrzeuge von Gaststartern in der Regel leider nicht konkurrenzfähig sind, da sie auf Grund der „Balance of Performance“-Regel satte 50 Kilogramm Zusatzgewichte erhalten. Dennoch holten die britischen Fahrerpaarungen Peter Dumbreck/Matt Bell und Jody Fannin/Steve Kane das Letzte aus den Rennboliden heraus und landeten bei 26 Startern im ersten Rennen auf Platz 18 und 19.
Die leichte Unzufriedenheit der Fahrer über die Regelung der deutschen Rennserie für Gaststarter war deutlich zu spüren. So antwortete Peter Dumbreck auf die Frage, wie es sei, mit 50 Kilogramm Extragewicht auf einer Rennstrecke unterwegs zu sein, dass er nicht verstehe, wieso man mit dem selben Fahrzeug eine Woche zuvor in die Top 5 der GT3-Klasse in der Blancpain Endurance Series fährt, die ganze Saison starke Resultate ablieferte und dann nach Hockenheim kommt, um hinterherzufahren.
Dumbreck konnte sich das Resultat lediglich durch die starken Einschränkungen für Gaststarter und durch die Reifen erklären. In der Blancpain Endurance Series starten die Teilnehmer ausschließlich auf Pirelli-Reifen während bei den ADAC GT Masters nur Yokohama-Reifen zum Einsatz gelangen. Das gleiche Problem sah sein Teamkollege Matt Bell, der dazu sagte, man könne kein Fahrzeug entwickeln, das auf allen Reifen schnell wäre. Dazu seien die Unterschiede der Reifen einfach zu groß. So wunderten sich die Briten auch über die Konkurrenzfähigkeit von bereits im letzten Jahr gestarteten Rennfahrzeugen. Das gäbe es nicht in der Blancpain Endurance Series.
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Die Köpfe ließ das Nissan-Team nicht hängen und war sogar recht zuversichtlich, beim zweiten Rennen eine Platzierung in der Top 10 zu erzielen; denn durch die niedrigeren Temperaturen und die Abnahme von 30 Kilogramm stiegen die Chancen auf eine gute Platzierung deutlich. Die Nissan GT-R Nismo GT3 von JRM landeten im zweiten Rennen nach einigen Problemen auf den Plätzen 14 und 20, was dem gesteckten Ziel von einer Top 10 Platzierung leider nicht entsprach. Dennoch machten die vier Fahrer mit ihren bulligen Sportwagen eine sehr gute Werbung für den V6-Rennwagen aus Fernost, den viele Fans in ihr Herz schlossen.
Dramatik beim Kampf um den Titel
Die neuen Champions der ADAC GT Masters 2013 sind Diego Alessi (I) und Daniel Keilwitz (D) mit ihrer Corvette Z06.R GT3 von Callaway Competition. Das Finale startete für die neuen Champions dramatisch. Nach dem Start wurde Keilwitz in der Spitzkehre von Simon Knap im BMW Z4 umgedreht und fiel bis an das Ende des Feldes zurück. Keilwitz startete eine Aufholjagd und kämpfte sich vom letzten Platz erneut bis in die Top 10.
Die Vorentscheidung im Titelkampf schien zugunsten von Maximilian Götz (D)/Maximilian Buhk (D) gefallen; denn Buhk lag mit seinem Mercedes-Benz SLS AMG GT3 hinter der von der Pole gestarteten Corvette von Jeroen Bleekemolen (NL) auf Rang 2. In Runde 14 nahm der Titelkampf abermals eine unerwartete Wende, als Buhk seinen Mercedes-Benz nach einem Motorschaden am Streckenrand abstellen musste. Von dem Moment an brauchten Keilwitz und Alessi ihre Corvette nur noch sicher ins Ziel bringen. Alessi ging in der zweiten Rennhälfte kein Risiko ein und fuhr mit Platz sechs zum Titel.
Der Sieg im letzten Saisonrennen ging an Frank Kechele (D)/Dominik Schwager (D) vom Team Lambda Performance im Ford GT GT3, die nach ihrem Erfolg am Samstag zu einem lupenreinen Doppelsieg fuhren. Die Teamwertung gewann das neue Team „Prosperia C. Abt Racing“ in seiner Debütsaison mit zwei Audi R8 LMS ultra.