Es ist eine der größten Herausforderungen, auf der legendären, 20,832 Meter langen Nürburgring-Nordschleife eine imposante Zeit in den Asphalt zu brennen. Alpha-N Performance wollte es wissen und entwickelte auf Basis des BMW M4 Coupés (F82) ein speziell auf die Nordschleife abgestimmtes Tracktool mit 560 PS: den Alpha-N BMW M4 RS. Es sollte so sein: Dieser radikalisierte Straßenwagen sorgte für eine Hammer-Zeit.
Der Alpha-N BMW M4 RS strotzt nur so vor Kraft
Für den Antrieb des Alpha-N BMW M4 RS sorgt der bekannte 3,0-Liter-Biturbo-Reihensechszylinder, der allerdings nicht 431 PS wie der serienmäßige BMW M4 leistet. Mittels einer maßgeschneiderten Softwareoptimierung drückt das doppelt aufgeladene S55B30-Aggregat satte 560 PS in den Antriebsstrang und überflügelt damit sogar den BMW M4 GTS um 60 PS. Von Letzterem stammen jedoch die Software-Stände des 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebes, des Differenzials und der dynamischen Stabilitätskontrolle DSC.
© Foto: Alpha-N Performance
Speziell auf die Anforderungen der Nordschleife passte Alpha-N Performance die Kennlinien und die Geometrie des „Öhlins Road & Track“-Gewindefahrwerks mit verstellbaren Domlagern an, um mit der leichtgewichtigen Rad/Reifen-Kombination ein Maximum an mechanischem Grip aufzubauen. Auf 9 x 20 Zoll und 10 x 20 Zoll messenden „Leggera HLT“-Felgen aus dem Hause „OZ Racing“ zogen die Macher Reifen der Dimensionen 265/30 ZR20 an der Lenk- sowie 285/30 ZR20 an der Antriebsachse auf.
Selbstredend optimierte Alpha-N auch die Aerodynamik des Tracktools, das sich den Fahrtwind gleich in mehrfacher Hinsicht zunutze macht. So generiert der Carbon-Frontspoiler des Tuners einerseits Downforce auf der Vorderachse und sammelt andererseits Kühlluft zur Anströmung der Bremsanlage über spezielle Carbon-Luftführungen mit Schlauchanschluss. Eine Etage höher installierte Alpha-N eine hauseigene RS-Motorhaube aus Vollcarbon mit integriertem Luftauslass, die in ihrer Optik an den BMW M4 GTS erinnert. Den Anpressdruck an der Hinterachse erhöht derweil ein Edison-Heckflügel aus Carbon.
Um die Insassen des Nordschleifen-Geschosses bei ihrem heißen Ritt durch die „Grüne Hölle“ sicher auf ihren Plätzen zu halten, rüstete der Tuner den Alpha-N BMW M4 RS mit „Recaro Pole Position“-Schalensitzen auf tiefen Lightweight-Konsolen aus.
© Foto: Alpha-N Performance
Die Zeit des Alpha-N BMW M4 RS auf der Nordschleife
Wie hervorragend das Tracktool-Setup des Alpha-N BMW M4 RS funktioniert, unterstreicht die Nordschleifen-Rundenzeit: Die BTG-Runde (Bridge to Gantry) absolvierte ein versierter Pilot in nur 7:20 Minuten, so die Eigenangaben von Alpha-N Performance. Das ist auf der Nordschleife so schnell wie ein Ferrari 488 GTB, mit dem Horst von Saurma 2016 eine Zeit von 7:21 Minuten erzielte.
Den aktuellen Rundenrekord für das schnellste straßenzugelassene Auto auf der Nordschleife hält der Lamborghini Huracán Performante (640 PS) seit dem 5. Oktober 2016 mit einer Zeit von nur 6:52,01 Minuten. Den Rekord holte sich Lamborghini vom Porsche 918 Spyder (887 PS), der am 4. September 2014 eine Zeit von 6:57 Minuten erzielte. Der serienmäßige BMW M4 GTS (500 PS) fuhr die Runde in 7:27,88 Minuten.
Als schnellstes straßenzugelassenes Fahrzeug, allerdings nur mit einer britischen Einzelzulassung, gilt der Radical SR8 LM (455 PS), der die Eifelstrecke in 6:48,28 Minuten umrundete. Noch heißere Zeiten legen der Rennwagen Glickenhaus SCG 003 (600 PS) mit 6:42 Minuten im Jahr 2015 und der Elektro-Supersportwagen NIO EP9 (1360 PS ) mit 6:45,900 Minuten hin. Beim NIO EP9 handelt es sich allerdings um ein „track only“-Fahrzeug, also kein straßenzugelassenes Auto.