Ein bisschen Hardcore für den Gentleman beschreibt den Aston Martin Vantage S treffend. Jetzt gehen die Briten einen Schritt weiter und bieten den 436 PS starken und 305 km/h schnellen Sportwagen mit einem besonderen Motorsport- und Rennstreckenflair an. Der Name des Sondermodells: Aston Martin Vantage SP10, den die Macher exklusiv als Coupé und Cabrio auflegen und an den erfolgreichen GT4-Rennwagen anlehnten, der bei den VLN-Langstreckenmeisterschaften auf dem Nürburgring in der SP10-Klasse an den Start geht. In Deutschland beträgt der Basispreis 114.995,65 Euro plus Gebühren.
© Foto: Aston Martin
Da insbesondere in der GT4-Klasse die technische Nähe zwischen Rennwagen und verwandtem Straßenmodell sehr stark ausgeprägt ist, sollen sich viele Kunden des britischen Sportwagen-Herstellers über ihren eigenen Aston Martin mit den Motorsportaktivitäten identifizieren oder nehmen sogar aktiv als „Gentlemen Drivers“ teil, so Jeffrey L. Scott, Geschäftsführer von Aston Martin Lagonda of Europe.
Stil: Das vom Motorsport inspirierte Design
Der Aston Martin Vantage SP10 besitzt einen entschlossenen Auftritt, der die Agilität und das Leistungsvermögen erkennen lässt und die Dynamik aus dem Motorsport visuell auf die Straße überträgt. Sowohl das Coupé als auch der Roadster sind in „Ceramic Grey Metallic“ lackiert. Das Verdeck des Roadsters hielten die Briten in „Titan Grey“. Den maskulinen Look unterstreichen die in hochglänzendem Schwarz lackierten 19-Zoll-Leichtmetallfelgen mit V-Speichen in „Diamond Turn Finish“ sowie die schwarzen Bremssättel. Diese Lackierung der Felgen wird exklusiv nur für das Sondermodell angeboten.
Die Front mit größeren Lufteinlässen als beim herkömmlichen V8 Vantage, zusätzlichen Luftkanälen zur Kühlung der Bremsen sowie ein Carbon-Splitter zur Reduzierung des Auftriebs deuten bereits darauf hin, dass dieser Sportwagen ein aerodynamisch optimiertes Kraftpaket mit hoher Leistung darstellt. Vom GT4-Rennwagen abgeleitete Seitenschweller führen die Luft optimal am Aston Martin Vantage SP10 vorbei.
Weitere optische wie funktionale Details aus dem Motorsport stellen der Frontsplitter und der Heckdiffusor aus Carbon dar, die mit dem größeren Heckspoiler den Auftrieb bei hohen Geschwindigkeiten reduzieren und beim Vantage SP10 ebenso zur Serienausstattung gehören wie die Heckleuchten in Klarglasoptik.
Neue Dynamik erstmals mit manuellem 6-Gang-Getriebe
Technisch erweist sich der Aston Martin Vantage SP10 als identisch mit dem V8 Vantage S. Mit seinem 4,7 Liter großen V8-Motor, der 436 PS und 490 Nm bei 5.000 U/min auf die Straße bringt, sprintet der V8 Vantage S in nur 4,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 305 km/h. Diese Sportlichkeit steigert ein sensationeller Motorensound, der dem eigens entwickelten Sportauspuff mit aktiven Bypassventilen zu verdanken ist.
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Darüber hinaus verkörpert der Aston Martin Vantage SP10 den ersten V8 Vantage S mit einem manuellen 6-Gang-Schaltgetriebe. Dieses Getriebe wird serienmäßig angeboten und dürfte, wie beim V8 Vantage, besonders die Puristen unter den Sportwagenfahrern begeistern. Alternativ offerieren die Briten als Option das für den V8 Vantage S bei Einführung neu entwickelte automatisierte 7-Gang-Schaltgetriebe „Sportshift II“, das 20 Prozent schnellere Schaltvorgänge als das Vorgängergetriebe mit 6 Gängen ermöglicht. Durch den zusätzlichen Gang sind kürzere Übersetzungen und eine optimale Getriebeabstufung praktikabel. Das Ergebnis: eine schnellere Beschleunigung und ein sportlicheres Fahrgefühl.
Gegenüber dem Aston Martin V8 Vantage fortentwickelte Federn und Stoßdämpfer sowie breitere Hinterräder tragen ebenfalls zu den Verbesserungen am Chassis bei. Seine überzeugende Leistungsentfaltung, die äußerst dynamischen Fahreigenschaften und ein beeindruckendes Handling sollen den Vantage SP10 zu einem Sportwagen machen, der den intensiven Dialog mit dem Fahrer sucht und zugleich einen hohen Spaßfaktor bietet.
Er darf es: Luxus für den Alltag
Im Fahrzeuginnenraum herrscht Schwarz als die beherrschende Farbe vor. Ganz seinem Motorsportstammbaum entsprechend stattete Aston Martin das Coupé mit Vantage S-typischen Sitz-und Rückenflächen und einem Sportlenkrad aus schwarzem Alcantara aus. Für Kontrast sorgen silberfarbene Nähte. Abgerundet wird das Interieur durch einen Dachhimmel aus schwarzem Alcantara.
Im Unterschied zum Coupé bestehen beim Roadster die Sitz- und Rückenflächen sowie das Sportlenkrad aus schwarzem Leder, ebenfalls mit silberfarbenen Nähten. Beide Varianten statten die Briten mit einer Mittelkonsole in „Piano Black“ aus und verkleiden das Armaturenbrett komplett mit Leder, das silberfarbene Nähte zieren. Besonderes Erkennungsmerkmal des Sondermodells: eine Plakette auf dem Motorenblock mit dem Aufdruck „Aston Martin Vantage SP10“.
Der Aston Martin Vantage SP10 erweist sich - wie der V8 Vantage S - nicht nur als ausgeprägter Sportler. Dank seiner Ausstattung bewährt sich dieser Sportwagen ebenso hervorragend im Alltag. Elektrisch verstellbare Sitze, ein Satelliten-Navigationssystem, eine Geschwindigkeitsregelanlage und eine Bluetooth-Telefonvorbereitung stellen nur einige Beispiele aus der üppigen Serienausstattungsliste dar, die den Vantage SP10 zu einem angenehmen Begleiter im Alltag machen.
© Foto: Aston Martin
Auch Musikfreunde dürften ihre Freude mit dem 750 Watt starken Premium-Audio-Soundsystem haben, das, anders als beim V8 Vantage S, im Vantage SP10 sogar zur Serienausstattung gehört. Der Klanggenuss lässt sich mit dem 1000 Watt mächtigen „Bang & Olufsen BeoSound“-Audiosystem als Sonderausstattung weiter steigern. Dies und weitere zusätzliche Ausstattungsmerkmale, wie eine Rückfahrkamera, ein Sportfahrwerk (nur für das Coupé) oder Schalensitze aus Carbon sorgen für noch mehr Komfort und Luxus.
Tief im Motorsport verwurzelt: Wie alles begann
Aston Martin begann Anfang dieses Jahrestausends, seine neuen Straßenmodelle auf dem Nürburgring zu testen, da diese berühmte Rennstrecke ideale Bedingungen für umfangreiche Belastungs- und Ausdauertests bietet. Im Jahr 2005, kurz vor der Markteinführung des Aston Martin V8 Vantage, kam die Idee auf, aus diesem neuen Sportwagen einen „seriennahen“ Rennwagen zu entwickeln und ihn ein Jahr später an den Start des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring, kurz N24, zu bringen. So geschah es dann auch. Dieser erste N24-Rennwagen, den Macher auf den Namen „Rose“ tauften, war seit seinem Debüt 2006 in den folgenden drei Jahren beim 24-Stunden-Rennen unterwegs.
2006 beschloss der internationale Automobildachverband FIA, eine neue Rennklasse für „seriennahe“ Rennwagen auf den Weg zu bringen. Die neue GT4-Klasse hob man 2007 beim ersten FIA-GT4-Rennen im britischen Silverstone aus der Taufe. Zwei Aston Martin Vantage N24 waren am Start und fuhren als Erster und Zweiter über die Ziellinie. Damit begann der Siegeszug des N24 in dieser europäischen Rennserie und über Europas Grenzen hinaus. Im Jahr 2009 benannte Aston Martin den Vantage N24 in Folge eines Motoren-Upgrades auf 4,7 Liter in Vantage GT4 um.
Im selben Jahr führte man die GT4-Rennklasse ebenfalls auf dem Nürburgring ein. Da der Veranstalter des 24-Stunden-Rennens mit eigenen Rennklassen arbeitet, schufen die Macher zusätzlich zu den bis dahin existierenden Klassen SP 1 bis 8 unter anderem eine neue Klasse für GT4-Fahrzeuge: SP10. Seitdem treten Aston Martin-Werkteams und Kundenteams regelmäßig beim 24-Stunden-Rennen und in der VLN-Rennserie auf der Nordschleife an.
In 39 VLN-Rennen fuhren Aston Martin GT4-Rennwagen 24 Klassensiege und 48 Podiumsplätze ein und beendeten vier 24-Stunden-Rennen mit zwei Klassensiegen und vier Podiumsplätzen. Eine beeindruckende Bilanz, die dazu beitrug, ein neues Straßenmodell in die Produktpalette aufzunehmen, das die Dynamik des Rennwagens auf ein Serienmodell übertrug: 2011 führte Aston Martin den V8 Vantage S in den Markt ein.