So extrem war noch kein Aston Martin zuvor: Nur 24 Fahrzeuge werden von dem neuen Supersportwagen entstehen, der so extrem ist, dass es keine Straßenzulassung gibt. Über 800 PS stark, in Leichtbauweise entstanden und mit der neuesten Motorsport-Technologie ausgestattet, dürfen die künftigen Inhaber ihren brodelnden Vulcan über die Rennstrecke jagen. Damit nicht genug: Der Vulcan gibt bereits einen Ausblick auf die neue Designsprache von Aston Martin. Der Preis für einen Vulcan: Rund 1,8 Millionen Britische Pfund plus Landessteuern, ergo - aktuell umgerechnet - fast 3 Millionen Euro in Deutschland.
© Foto: Aston Martin
Aston Martin Vulcan gegen Ferrari und McLaren
Die Kunden, die in den Genuss des „Ownership Programme“ kommen, dürfen sich ab 2016 mit ihrem Aston Martin Vulcan auf exklusive Track Days auf den berühmtesten und glamourösesten Rennstrecken der Welt begeben - ähnlich wie bei den Spezialprogrammen für den Ferrari FXX K (1050 PS) und dem McLaren P1 GTR (1000 PS).
Das Design besticht insbesondere durch scharfe Linien, eine tief heruntergezogene Front mit einem riesigen Kühlerschlund, der den Asphalt geradezu aufsaugen möchte, während besonders schmale Scheinwerfer die Angriffslust betonen. Die Aerodynamik und das Handling optimieren ein scharfer Frontsplitter, besonders dynamisch gezeichnete Seitenschweller, ein mächtiger Heckdiffusor und ein riesiger Heckflügel.
Im Innenraum erweist sich Sichtcarbon als dominierendes Material. Beim Design der Konsole konzentrierte sich Aston Martin darauf, dass sich der Fahrer wirklich auf die Strecke konzentrieren kann und nicht auf unzählige Knöpfe und Schalter außerhalb des Sichtfeldes. Aus diesem Grund lassen sich, wie in einem Rennwagen, die Fahrzeugfunktionen über auf dem Lenkrad angebrachte Knöpfe steuern. Die Insassen selbst nehmen in Schalensitzen Platz.
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Vom Motorsport inspiriert - besseres Leistungsgewicht als Rennwagen
Für den Vortrieb des Aston Martin Vulcan sorgt die stärkste Ausbaustufe des 7,0 Liter großen, hauseigenen V12-Saugmotors. Der Zwölfzylinder leistet über 800 PS und wurde in Zusammenarbeit mit Aston Martin Racing entwickelt. Der Front-Mittelmotor überträgt seine Kraft an die Hinterachse und steht damit in der Tradition der GT-Motorsportmodelle der Marke. Die genauen Leistungsdaten und technischen Spezifikationen wollen die Briten im Laufe des Jahres 2015 bekannt geben, wenn der Vulcan sein Track-Debüt gibt.
Zum Einsatz gelangen Technologien aus dem Spitzensport. Das führt dazu, dass der Aston Martin Vulcan ein besseres Leistungsgewicht besitzen soll als die in der FIA World Endurance Championship (WEC) eingesetzten GTE-Modelle. Zu den technischen Errungenschaften zählt beispielsweise ein komplett aus Carbon gefertigtes Monocoque und Chassis. Zugeliefert wird das Hightech-Produkt von Multimatic, einem langjährigen Partner von Aston Martin.
Weiter setzt Aston Martin auf ein integrales Sperrdifferenzial, ein Torsionsrohr aus Magnesium mit einer Carbon-Kardanwelle und Renn-Bremssättel von Brembo, die auf Carbon/Keramik-Bremsscheiben mit einem Durchmesser von 380 Millimetern vorne und 360 Millimetern hinten wirken. An der Hinterachse montierten die Macher 19 Zoll große Felgen mit 345/30er-Reifen. Für die Kraftübertragung sorgt ein im Heck sitzendes, rennsporterprobtes sequentielles Xtrac-Getriebe mit sechs Gängen.
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Direkt von der Rennstrecke kommt außerdem die Pushrod-Aufhängung mit Anti-Dive-Geometrie. Darüber hinaus wartet der Aston Martin Vulcan mit einem von Multimatic gelieferten System namens „Dynamic Suspension Spool Valve“ (DSSV), verstellbaren Dämpfern und Stabilisatoren vorn und hinten, einem durch den Fahrer einstellbaren Anti-Blockiersystem und einer variablen Traktionskontrolle auf. So ausgestattet, entspricht der Supersportwagen für die Rennstrecke sogar allen relevanten Sicherheitskriterien der FIA.
So schön und brachial können Extra-Fahrstunden sein
Mit mehr als 800 PS ausgerüstet, verspricht der Supersportwagen extreme Fahrleistungen auf der Rennstrecke. Dazu lässt sich der Vulcan jederzeit sowohl auf das Können des Fahrers als auch die Streckencharakteristik anpassen. Doch bevor die 24 Fahrzeuge an ihre Besitzer ausgeliefert werden, können diese an einem intensiven Fahrertraining auf der Rennstrecke teilnehmen.
Erfahrene Piloten wie Darren Turner, der für Aston Martin Racing das 24-Stunden-Rennen in Le Mans gewann, unterstützen die Besitzer, ihre Fahrkünste auf der Rennstrecke zu verfeinern. Die strukturierten Trainings beinhalten praktische und theoretische Aufgaben. In den Trainings kommen Aston Martin-Hochleistungsmodelle wie der V12 Vantage S, der One-77 und der Rennwagen Vantage GT4 zum Einsatz. Schritt für Schritt bauen die Fahrer mit diesen Fahrzeugen ihre Erfahrung aus und verbessern ihre Rennstrecken-Technik, ehe sie zum ersten Mal das Steuer ihres Aston Martin Vulcan übernehmen.
Wer nach einem Tag auf dem Circuit noch nicht genug hat, kann Darren Turners virtuellen „Base Performance Simulator“ nutzen, in dem sich die Besitzer eines Vulcans in der sicheren Umgebung einer digitalen Rundstrecke weiter an ihre eigenen Grenzen herantasten. Mit dem Simulator vermögen die Fahrer sich auf jeden Rundkurs der Welt vorzubereiten, ihre Technik verbessern und schließlich schnellere Rundenzeiten erzielen.