Audi zeigt seine Zukunft so konkret wie nie: Auf den ersten Blick stellt der Audi Allroad Shooting Brake einen kompakten Crossover-Typen für alle Straßen und Wege dar. Doch selbst Audi-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Ulrich Hackenberg verrät: „Damit geben wir einen sehr konkreten Ausblick in die nahe Zukunft.“ Das zweitürige Showcar zeigt bereits die weiterentwickelte Designsprache von Audi und unverkennbar zahlreiche Elemente des kommenden Audi TT, der noch 2014 zu den Händlern rollt. Auch das Bedienkonzept und ein Hybrid-Antrieb in neuer Form gewähren Ausblicke auf künftige Serienlösungen. Seine Weltpremiere feiert das Audi Allroad Shooting Brake auf der Detroit Auto Show (13.01.2014 - 26.01.2014).
© Foto: Audi
Design: Da zeigt sich der neue Audi TT klar und deutlich
Konsequent verfolgt Audi eine breit angelegte SUV-Strategie, die noch einiges erwarten lässt. So steht der Audi Allroad Shooting Brake kraftvoll auf der Straße. Das Zusammenspiel der klar gezeichneten Linien mit den muskulös gespannten Flächen ergibt ein skulpturales, emotionales Design, das dem neuen Audi TT ebenfalls sehr gut stehen wird. Bei 2,51 Metern Radstand ist das in Eisblau lackierte Showcar 4,20 Meter lang, 1,85 Meter breit und 1,41 Meter hoch.
Zum ersten Mal verbindet Audi mit dem Audi Allroad Shooting Brake die Formensprache von Allroad und e-tron. An der plastisch-markant gezeichneten Front dominiert wie bei jedem Audi der große, sechseckige Singleframe-Grill, der leicht nach hinten versetzt in der Karosserie steht. Typisch für ein e-tron-Modell trägt der Kühlergrill einen Einsatz aus schmalen Lamellen, was an die Kühlrippen eines elektronischen Bauteils erinnert. Den flachen zentralen Lufteinlass frästen die Macher in den Unterfahrschutz aus Aluminium hinein.
Die flachen Doppelscheinwerfer stellen ein klassisches Zitat aus der Formensprache der Audi quattro-Modelle dar. Spangen gliedern die Scheinwerfer in vier Segmente. Die Matrix LED-Technologie mit ihren einzeln ansteuerbaren Leuchtdioden gewährt in jeder Situation exzellente Sicht ohne Blendung des Gegenverkehrs. Unter den Scheinwerfern strukturieren schmale Querlamellen die großen Lufteinlässe.
Bereits die angriffslustige Front lässt den neuen Audi TT sehr gut erahnen. Doch die markante seitliche Tornadolinie, die sich von der Front bis zum knackigen Heck zieht, die kurzen Überhänge und der typische Aluminium-Tankdeckel sprechen die Designsprache des neuen Audi TT. Bei der Studie befindet sich unter dem Tankdeckel jedoch der Ladeanschluss für den Plug-in-Hybrid-Antrieb. Ebenso der Studie vorbehalten: Die Dachlinie spannt sich niedrig über den Fahrzeugkörper und sinkt für einen Shooting Brake typisch früh wieder ab und läuft in markanten C-Säulen aus.
Horizontale Linien und gespannte Volumina und die flachen Rückleuchten - das ist das typische Design des Audi TT. Ein Diffusor schließt die beiden großen Endrohre der Abgasanlage ein, während der offene Dachkantenspoiler einen weiteren Akzent setzt. Die dritte Bremsleuchte, als flacher Lichtleiter ausgeführt, fügt sich ebenso elegant in das Heck-Design ein. Typisch SUV-Charakter: der Aluminium-Unterfahrschutz am Heck.
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Bei der Außenhaut des Audi Allroad Shooting Brake handelt es sich um einen Materialmix aus Aluminium und Carbon. Die dunkelgrauen Schutzleisten stellen typische Allroad-Elemente dar und reduzieren das Volumen der Karosserie optisch; sie steigen dynamisch von vorn nach hinten an. Zusammen mit den kräftig herausgezogenen Radläufen unterstreichen sie den Offroad-Charakter des Showcars. Die großen Leichtbauräder im markanten 7-Arm-Design besitzen neben einem Felgenbett aus Carbon außerdem einen Zentralverschluss, um den sportlichen Charakter weiter zu betonen.
Cockpit: Auch hier findet sich der neue Audi TT wieder
Vorne bieten schlanke Sportsitze mit stark konturierten Wangen und integrierten Kopfstützen dem Fahrer und dem Beifahrer besten Halt, gepolsterte Pads stützen ihre Unterschenkel bei schneller Kurvenfahrt ab. Eine Easy-Entry-Funktion erleichtert den Einstieg in den Fond. Wenn man die Lehne der Hintersitzgarnitur umklappt, entsteht ein Gepäckraum mit ebener Ladefläche, in dem sogar größere Sportgeräte Platz finden.
Klar und straff gezeichnet, hielt Audi das Interieur des Showcars in Anthrazit und Felsgrau. Der Dachhimmel besteht aus Alcantara; ebenso gelangen unterschiedliche Lederqualitäten sowie helles und dunkles Aluminium für die Bedien- und Dekorelemente zum Einsatz, die sich beispielsweise an den Luftdüsen oder den Speichen des Multifunktionslenkrads finden.
Von oben gesehen ähnelt die Instrumententafel der Tragfläche eines Flugzeuges. Die runden Luftdüsen, ein klassisches TT-Feature, erinnern mit ihrer tiefen Einbaulage und ihrem Turbinen-Look an Triebwerke. In den Ausströmern brachten die Macher zugleich die Bedienung der Klimaautomatik unter - die Regler für Sitzheizung, Temperatur, Ausrichtung und Stärke des Luftstroms liegen in ihren Achsen, kleine Displays zeigen die gewählte Einstellung an.
Mit dem neu gezeichneten MMI-Terminal (MMI = Multi Media Interface) und dem sportlich gestalteten Multifunktionslenkrad kann der Fahrer fast alle Funktionen des Audi Allroad Shooting Brake intuitiv steuern. So auch im neuen Audi TT: Brillante, plastisch wirkende Grafiken und hochdetaillierte Effekte kennzeichnen das sogenannte „Virtual Cockpit“ mit seinem 12,3 Zoll großen TFT-Monitor.
Der Fahrer kann zwischen zwei Anzeigemodi umschalten. In der klassischen Ansicht stehen Tacho und Drehzahlmesser im Vordergrund (beim Showcar der Tacho und das Powermeter für den Plug-in-Hybrid-Antrieb), im „Infotainment“-Modus sind die virtuellen Instrumente kleiner. Auf der dadurch entstehenden Fläche erhalten Funktionen wie die Navigationskarte eine große Bühne. Im Sport-Modus wird wiederum der Drehzahlmesser besonders hervorgehoben.
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Die Menüstruktur des Infotainment-Systems orientiert sich an einem Smartphone und schließt eine Freitextsuche ein. Alle wichtigen Funktionen lassen sich mit wenigen Klicks erreichen. Mit dem „MMI Touch“ kann der Fahrer beispielsweise in Listen und Karten scrollen und zoomen. Auch das Aufrufen weiterer Optionen ist vereinfacht: künftig wird dies über lediglich zwei statt vier Tasten im Umfeld des Dreh-/Drückstellers ermöglicht. Das MMI-Terminal (MMI = Multi Media Interface) auf der Konsole des Mitteltunnels als zweite Bedieneinheit neben dem Lenkrad, präsentiert sich ebenfalls grundlegend neu.
Das Showcar bietet weitere Blicke in die Zukunft: Die Mittelkonsole verschiebt sich analog zum Verfahrweg des Sitzes, so dass die Bedienelemente in optimaler Reichweite zum Fahrer liegen. Zudem ist eine individuelle Feinjustierung möglich. Dadurch liegen die Bedienelemente wie der elektronische Wählhebel der e-S tronic (Shift-by-Wire) und das Terminal des Bediensystems MMI stets ideal zur Hand und erlauben eine optimale Einstellung auf Größe und Vorlieben des Fahrers. Ein weiteres Zukunfts-Feature im Showcar stellt die „Phone Box“ dar, die das Fahrer-Handy an die Bordelektronik anbindet und bei Bedarf per Induktion lädt.
Drei Motoren, 408 PS und nur 1,9 Liter Verbrauch
300 kW/408 PS Systemleistung und ein Systemdrehmoment von 650 Nm - der Plug-in-Hybridantrieb des Audi Allroad Shooting Brake liefert imposante Eckdaten. Das Showcar, das ohne Fahrer etwa 1.600 Kilogramm wiegt, katapultiert sich in nur 4,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Erst bei 250 km/h endet der Vortrieb im Begrenzer. Auf 100 Kilometern verbraucht der kompakte Crossover im Durchschnitt, so Audi, lediglich 1,9 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern, was einem CO2-Ausstoß von 45 g/km entspricht. Die Gesamtreichweite gibt Audi mit bis zu 820 Kilometern an. Die rein elektrische Reichweite soll 50 Kilometer betragen.
Der 2.0 TFSI im Audi Allroad Shooting Brake leistet 215 kW/292 PS und mobilisiert 380 Nm Drehmoment. Über eine Trennkupplung arbeitet der quer eingebaute Zweiliter-Vierzylinder mit einem kompakten, scheibenförmigen Elektromotor zusammen, der 40 kW/54 PS und 270 Nm abgibt. Den Elektromotor integrierten die Macher in die „Sechsgang e-S tronic“; das blitzschnell schaltende Doppelkupplungsgetriebe leitet dabei die Momente auf die Vorderräder.
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Separat von dieser Antriebseinheit befindet sich an der Hinterachse eine zweite E-Maschine, die mit maximal 85 kW/116 PS und 270 Nm Drehmoment den Antrieb bei niedrigen und mittleren Geschwindigkeiten übernimmt. Darüber hinaus arbeitet der zweite Elektromotor mit den Motoren an der Vorderachse zusammen, wenn das Hybrid-Management entscheidet, dass Allradantrieb sinnvoll ist. In solchen Situationen, etwa auf rutschiger Straße oder im leichten Gelände, wird der Audi Allroad Shooting Brake zum e-tron quattro.
Das „Drive Select“-Management hält drei Fahrmodi bereit. Der EV-Modus, über eine Taste am Multifunktionslenkrad anwählbar, priorisiert das elektrische Fahren. Hier ist die vordere Antriebseinheit inaktiv, die drehmomentstarke E-Maschine an der Hinterachse beschleunigt den Zweitürer zügig bis zu einer Geschwindigkeit von maximal 130 km/h. Im Hybrid-Modus arbeiten die Antriebe hocheffizient und je nach Bedarf auf unterschiedliche Art und Weise zusammen. Die vordere E-Maschine fungiert in vielen Situationen als Generator - vom Motor angetrieben, lädt sie die Batterie nach und erweitert damit den Einsatzbereich des elektrischen Fahrens.
Im Sport-Modus, den der Fahrer über das „Drive Select“-Fahrdynamiksystem anwählen kann, steht die volle Systemleistung zur Verfügung. Bei hoher Leistungsanforderung durch den Fahrer arbeitet die elektrische Hinterachse mit dem 2.0 TFSI zusammen - beide Aggregate sorgen für Vortrieb im Boost-Modus.
Eine Freigabe des Fahrpedals bewirkt je nach Fahrsituation die Abkopplung aller Antriebseinheiten oder die Energierückgewinnung durch Rekuperation. Im ersten Fall segelt das Showcar mit abgeschaltetem Verbrennungsmotor emissionsfrei, in letzterem wird Bremsenergie in die Hochvoltbatterie zurückgespeist. Mit den Funktionen „Hold“ und „Charge“ vermag der Fahrer den Ladezustand der Batterie zielgerichtet im MMI-System zu beeinflussen, um etwa elektrische Energie für die letzten Kilometer am Zielort zu sammeln.
Fahrwerk: Talentiert im Gelände, sportlich auf der Straße
Im Fahrwerk des Audi Allroad Shooting Brake arbeiten eine elektromechanische Lenkung, eine McPherson-Vorderradaufhängung und eine Vierlenker-Hinterachse zusammen. Dank der großen Bodenfreiheit, des kompakten Radstandes, der kurzen Überhänge und des elektrischen Allradantriebes bewegt sich der sportliche Crossover im Gelände sehr talentiert. Auf der Straße liegt er dagegen sportlich-straff. Für den Kontakt zum Asphalt sorgen 19 Zoll große Räder mit Reifen im Format 255/40.