Audi schlägt mit seinem Design einen neuen Weg ein. Zum einen soll zwischen den Modellreihen stärker differenziert werden, zum anderen zeigt es künftige Modellgenerationen mehr technische Aspekte im Design. Wichtiger Parameter der neuen Gestaltungsstrategie ist auch, dass Exterieur und Interieur noch stärker eine Einheit bilden. Wie diese neue strategische Ausrichtung umgesetzt werden kann, zeigt das aktuelle Konzept Audi Crosslane Coupé als Vorgeschmack auf die neuen Modelle der Q-Baureihe.
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Technik im Design integriert
Den Schwerpunkt der weiter entwickelten Audi-Designsprache und -philosophie bildet künftig eine starke Verbindung von Technik und Design. Audi-Chefdesigner Wolfgang Egger lebt den Grundsatz: „Ein Automobil ist erst dann ein Statement für die Marke Audi, wenn Design und Technik perfekt ineinander greifen.“ Deshalb wird Technik nicht mehr ummantelt, sondern sichtbar gemacht. Die Verbindung aus Technik und Design arbeitet erstmals technische Elemente des Innenlebens so stark heraus, dass eine neue Dimension von Produkt-Authentizität entstehen soll.
Im Design des Audi Crosslane Coupés finden sich pure Technik und neuartige Materialkombinationen wieder. Besonders der von Designern und Leichtbauexperten gemeinsam entwickelte Multimaterial-Spaceframe ist an mehreren Stellen im Showcar sichtbar: im Singleframe-Kühlergrill, durch Einlässe in der Motorhaube, beim Öffnen der Tür am Schweller, an der A-Säule und als tragendes Element in Form einer funktionalen Carbon-Leiste im Cockpit. Der Multimaterial-Space-Frame setzt sich im Wesentlichen aus drei Materialien zusammen: Aluminium, kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK bzw. Carbon) und glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK).
Interieur und Exterieur greifen ineinander
Durch die ganzheitliche Gestaltung verzahnen sich Interieur und Exterieur der zukünftigen Modellgenerationen stärker. Es entsteht eine Einheit wie aus einem Guss, die deren Wiedererkennungswert aus der Innenperspektive steigern soll. Der Eigencharakter jedes Modells profitiert im Interieur von der zusätzlichen Differenzierung.
Die stärkere Verbindung von Außenhaut und Innenraum lässt sich bereits aus der Fahrerposition des Crosslane Coupé aus erkennen. Das Interieur öffnet sich in Fahrtrichtung und setzt sich als durchgehende Linie in der Motorhaube fort. Klare, ruhige Flächen und reduzierte Bedienelemente im Interieur ermöglichen eine bessere Konzentration auf das Fahrerlebnis. Der Innenraum fokussiert sich gestalterisch auf den Fahrer.
Audi ruft Atelierkonzept ins Leben
Das Konzept-Design-Studio in München macht es vor und spiegelt die Freiheit im Arbeitsprozess der Kreativen wider. Automobilgestalter und Produktdesigner bereichern sich gegenseitig mit kreativen Impulsen. Wo früher eine Autowerkstatt stand, lassen heute Designer ihren Ideen freien Lauf. Hier legen sie Hand an, um Visionen in die Tat umsetzen.
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Was sich als Ateliergedanke im Münchner Studio bereits bewährte, soll von dort aus Einzug in die Designstudios von Ingolstadt halten. Die drei Bereiche des Automobildesigns „Interieur“, „Exterieur“ und „Color&Trim“ arbeiten in Zukunft ebenfalls am Stammsitz von Audi dank des Atelierkonzepts stärker vernetzt zusammen, um vor allem in der ersten Kreativphase ein Automobil mit Blick auf das Ganze zu gestalten.
Durch die neue Arbeitsphilosophie sollen immer wieder neue Nuancen entstehen, die ein einzelner Designer kaum alleine hätte schaffen können. In der Struktur des Arbeitsprozesses bedeutet die Atelierform, dass die erste Designphase in kleinen Teams erfolgt, um die besten Ideen zu generieren.
Modelllinien schärfen ihre Persönlichkeit
All diese Faktoren führen in Zukunft dazu, dass sich die Modelllinien A, R und Q stärker differenzieren. Beim Blick in die Zukunft konzentriert sich das Designteam zunächst auf die Q-Familie, die für einen robust-prägnanten Auftritt steht. Der Singleframe wird dreidimensional ausgeformt - als eigenständige Skulptur inszeniert. Er unterstützt die starke Präsenz, die jedes Q-Modell ausmacht. Auch das abnehmbare Dachmittelteil aus Carbon ist unverkennbar für den Audi Crosslane Coupé und macht den urbanen SUV zu einem offenen Allrounder.
Das Audi Crosslane Coupé besitzt einen die Front dominierenden Singleframe-Grill, den Streben in mehrere Segmente unterteilen. Die trapezförmigen Scheinwerfer nutzen die Matrix-LED-Scheinwerfer-Technologie, bei denen kleine, einzeln ansteuerbare Leuchtdioden alle Lichtfunktionen generieren, während Mikroreflektoren ihre präzise Positionierung erlauben. Der Stoßfänger integriert derweil große, weitgehend glattflächige Lufteinlässe.
An den Flanken dominieren die horizontalen Kanten über den Rädern. Das niedrige Glashaus läuft in einer stark geneigten C-Säule aus und unterstreicht dadurch den coupéhaften Charakter des Audi Crosslane Coupés. Die Türen sind weit nach unten gezogen, während die niedrigen Schweller ins Auge fallen. Der Stoßfänger am Heck, dessen unterer Bereich aus Carbon besteht, integriert einen weit nach oben gezogenen Diffusor aus Aluminium. Die Heckleuchten variieren das Motiv der Frontscheinwerfer.