Ein offener Sportwagen mit Plug-in-Hybridantrieb soll Emotionen sprühen lassen. So besitzt der neue Audi e-tron Spyder einen V6-TDI-Biturbo mit 300 PS auf der Hinterachse und dazu noch zwei insgesamt 88 PS starke Elektromotoren an der Vorderachse. In nur 4,4 Sekunden erreicht die flache Studie damit Tempo 100 und verbraucht nur 2,2 Liter Diesel je 100 Kilometer. Darüber hinaus gibt der Spyder erste Hinweise auf die Designsprache zukünftiger Audi-Sportwagen.
© Foto: Speed Heads
Design: Der sportlich gepfeilte Keil
Der Audi e-tron Spyder liefert zweifellos die avancierteste und zugleich konsequenteste Evolution der aktuellen Audi-Formensprache. Die wichtigsten Designelemente, welche bereits die vorangegangenen e-tron-Konzeptfahrzeuge prägten, interpretiert der Spyder neu, der künftig die Lücke zwischen TT Roadster und R8 Spyder füllen könnte.
1,81 Meter Breite bei nur 4,06 Metern Länge und lediglich 1,11 Meter Höhe - das sind die klassischen Proportionen eines offenen Sportwagens. Gegenüber der rein elektrisch angetriebenen Coupé-Studie von Detroit legten die Außenabmessungen in der Länge um 13 Zentimeter und in der Breite um 3 Zentimeter zu, um den sportlichen Anspruch des Designs zu unterstreichen. Der Fahrzeugkörper des e-tron Spyder wirkt, nicht zuletzt durch den kurzen Radstand von nur 2,43 Metern, äußerst bullig.
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Als eine Reverenz an den Motorsport erscheinen die rahmenlosen, nach hinten abfallenden seitlichen Glasflächen, die mit der wie ein Helmvisier stark gewölbten und geneigten Windschutzscheibe eine Einheit bilden. Ein weiteres Element von Rennfahrzeugen kennzeichnet die Fronthaube: der zentrale, breit gezogene Luftauslass, der zugleich eine optische und funktionale Verbindung zum Audi R8 LMS darstellt.
Die Front und die Silhouette des e-tron Spyder sind mit einem schwungvollen, scharfen Strich gezeichnet. Die nach vorn stark verjüngte Front verleiht dem Showcar eine deutlich keilförmige Grundproportion. Das Trapez des Singleframe-Grills prägt die stark gepfeilte Frontpartie, flankiert von großen Lufteinlässen, die als Kühleinlässe sowohl für den Elektroantrieb als auch für das TDI-Aggregat im Fahrzeugheck fungieren.
Oberhalb schließen sich die flachen Bänder der adaptiven Matrix-Beam-Scheinwerfermodule mit ihrer dreidimensional modellierten, der Kontur der Funktionselemente folgenden Abdeckung an. Alle Leuchteinheiten sind in LED-Technologie konzipiert. Das Markenzeichen der vier Ringe findet sich oberhalb des Singleframes.
Unter dem Markenzeichen befindet sich die Ladestation für die Batterien. Wenn die Ringe unterhalb der Frontklappe verschwinden, geben sie neben dem Ladestecker auch ein Display frei, das den Ladezustand und über eine Kartengrafik auch die aktuelle elektrische Reichweite darstellt.
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Markant: Stark zur Straße orientierter Auftritt
Die Seitenpartie zeigt vertraute Konturen in neuer Ausformung: Ungewohnt scharf definierte Kanten fassen die ruhigen Seitenflächen ein, trennen zugleich horizontale von vertikalen Arealen. Charakteristischer noch als beim Audi R8 fasst die Schulterlinie die Linien der stark konturierten Radhäuser ein und verbindet sie mit dem oberen Abschluss des Fahrzeugkörpers.
Der e-tron Spyder wirkt speziell beim Blick von hinten noch betonter horizontal und noch stärker zur Straße hin orientiert. Ein Eindruck, der auch vom charakteristischen Schweller mit neuartigem Beschnitt erzeugt wird, und der im Front- und Heckbereich jeweils im Spoiler und Diffusor seine Fortsetzung findet. Hier setzen Carbonelemente besondere Akzente und zitieren wiederum den Motorsport. Carbon findet sich ebenfalls an der Motorraumabdeckung im Heck sowie im Kennzeichen- und Leuchtenträger wieder, die zudem die Luftauslässe unterhalb der seitlichen Leuchteinheiten integrieren.
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Der Kontrast der Materialien erinnert erneut an ein Rennfahrzeug: Wie bei diesem sind die essentiellen Funktionselemente von Chassis und Fahrzeug¬körper in Carbon ausgeführt, während sich die Karosserie als Abdeckung in klassischer Lackierung zeigt.
Der längs eingebaute TDI-Mittelmotor selbst ist dank einer Öffnung in der Motorhaube ein sichtbares Technikelement, das von mattierten und glänzenden Carbonflächen, Aluminium und Leder umgeben ist.
Hinter den Sitzen finden sich zwei nach hinten flach abfallende Hutzen, welche die Öffnung für das TDI-Aggregat und die angedeuteten Kühllamellen der Motor¬abdeckung flankieren. Sie nehmen außerdem die normalerweise unsichtbaren Über¬rollbügel auf, die im Notfall millisekunden¬schnell nach oben schießen und sich dabei arretieren.
Markant sind die 20 Zoll großen Räder, die das Lamellen-Design der ersten e-tron Showcars zu einem dreidimensionalen Turbinendesign weiter entwickeln und die Leichtbaumaterialien Aluminium und Karbon zu einer visuell ansprechenden wie auch aerodynamisch hoch wirksamen Formgebung kombinieren.
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Konsequent: Leichtbau mit ASF-Karosserie
Das Showcar Audi e-tron Spyder wiegt trotz des aufwändigen Antriebslayouts mit zwei Elektromotoren samt jeweiligem Antrieb und dem TDI-Motor nur etwa 1.450 Kilogramm. Die Karosserie¬struktur basiert auf der „Audi Space Frame“-Technologie (ASF) und wurde in Hybridbauweise gefertigt. So besteht die Motorhaube ebenso wie zahlreiche Aerodynamik-Elemente aus Karbon. In der ASF-Technologie setzt sich das tragende Gerüst der Karosserie aus Aluminium-Strangpressprofilen und Druckgussteilen zusammen. In dieses Skelett sind Aluminium-Bleche kraftschlüssig und mittragend eingebunden.
Antrieb: Satte Diesel-Kraft mit Elektroantrieb
Audi stellte längst unter Beweis, dass sich ein moderner Sportwagen und ein Diesel-Triebwerk miteinander vereinen lassen und feierte damit sogar bereits mehrfach Siege beim berühmten 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Auch der Audi e-tron Spyder setzt auf diese Erfolgs-Rezeptur - wenngleich in einer neuen Kombination. So kommt hier zum ersten Mal eine neue Generation des 3.0-TDI-Sechszylinders zum Einsatz, die von zwei Turboladern beatmet wird und 300 PS leistet. Dies sind 50 PS mehr als in der aktuellen Leistungsstufe, die seit wenigen Monaten im neuen Audi A8 zum Einsatz kommt.
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Auch das maximale Drehmoment von 650 Nm liegt auf einem hohen Niveau. Neu ist außerdem die Kopplung des TDI mit dem Elektroantrieb der Vorder¬achse. Zwei asynchrone Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 64 Kilowatt (88 PS) und einem maximalen Drehmoment von 352 Nm liefern zusammen mit dem 3.0 TDI die Performance eines Hochleistungs-Sportwagens.
Der längs eingebaute 3.0 TDI-Mittelmotor treibt über ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe die Hinterräder an. Von 0 auf 100 km/h beschleunigt die Studie in 4,4 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 250 km/h elektronisch begrenzt. Das Geräuschniveau des mit niedriger Drehzahl operierenden TDI bleibt dabei niedrig - der Sechszylinder im Rücken der Insassen grollt unter Last sonor-sportlich, wird jedoch nie laut.
Noch mehr als die abstrakten Zahlen begeistert dabei die Charakteristik des Antriebs. Nicht zuletzt dank des bereits aus dem Stand heraus anliegenden maximalen Drehmomentes der Elektromotoren beschleunigt der Audi e-tron Spyder mit katapultartigem Schub. Auch kurze Überholvorgänge auf der Landstraße lassen sich, selbst ohne herunterschalten zu müssen, als unaufgeregte wie vergnüg¬liche Zwischenspurts inszenieren.
Von dieser besonderen Form des Hybridantriebs - der Kopplung eines drehmomentstarken und hoch effizienten TDI mit den Elektromotoren profitiert jedoch keineswegs nur das dynamische Potenzial des Audi e-tron Spyder. Auch in Sachen Verbrauch und Umwelteigenschaften setzt der offene Zweisitzer neue Maßstäbe: Durchschnittlich benötigt der 300 PS starke TDI nur 2,2 Liter Diesel je 100 Kilometer Fahrstrecke. Dies entspricht einer CO2-Emission von lediglich 59 g/km.
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Zusätzlich beherrscht der Vollhybride Audi e-tron Spyder die Disziplin der völlig emissionsfreien Fahrt. In Wohngebieten und sonstigen Ballungsräumen kann der Fahrer den Elektroantrieb aktivieren. Bis zu 50 Kilometer weit reichen die Reserven der 9,1 kWh-Batterie im Vorderwagen; die rein elektrische Höchstgeschwindigkeit beträgt bis zu 60 km/h.
Fahrwerk: Wie auf Schienen durch die Kurve
Die reguläre Verteilung der Antriebsmomente ist klar zugunsten der Hinterachse ausgelegt. Ähnlich wie bei einem reinen Mittelmotorsportwagen gelangen rund 75 Prozent der Momente nach hinten, 25 Prozent nach vorn. Wenn an einer Achse Schlupf auftritt, lässt sich diese Balance dank der zentralen Steuerung des gesamten Antriebssystems in Verbindung mit dem ESP modifizieren - damit übernimmt das Hybridfahrzeug von Audi alle fahrdynamischen Vorteile der Allrad-Technologie.
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Die Kombination aus TDI-Mittelmotor und den beiden Elektro-Aggregaten an der Vorderachse ermöglicht es, die Querdynamik des e-trons intelligent zu steuern. Ähnlich wie das Sportdifferenzial bei serienmäßigen quattro-Fahrzeugen (Allrad) erlaubt die Konstellation das sogenannte „Torque Vectoring“, also das gezielte Beschleuni¬gen einzelner Räder. Unter- und Übersteuern lassen sich mit einem individuellen Bremseneingriff und durch einen millisekundengenauen Leistungsschub kompensieren.
Für hohe Agilität, kompromisslose Präzision und ein exakt definiertes Eigenlenkverhalten sorgt das Fahrwerk. Das Setup von Federn und Stoßdämpfern ist straff gewählt, bietet jedoch viel Komfort. Die direkt ausgelegte Zahnstangenlenkung vermittelt fein differenzierte Rück-meldung. Ihre Lenkunterstützung erfolgt, abhängig von der Geschwindigkeit, auf elektromechanischem Weg.
Interieur: Symbiose aus Motorsport und Smartphone
Die Formensprache beschränkt sich auf die Reduktion des Wesentlichen. Der schlanke Armaturenträger setzt seinen Bogen seitlich in die Türverkleidun¬gen fort. Die Designer führten den Mitteltunnel und die konvex gewölbte Mittelkonsole besonders leicht und schlank aus. Einziges Bedienelement neben dem des Infotainmentsystems MMI ist der bündig integrierte Wählhebel für das Automatikgetriebe; er fährt beim Start des Fahrzeugs aus dem Tunnel heraus.
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Auch das Cockpit orientiert sich zum Fahrer hin. Statt des klassischen Kombiinstrumentes verfügt die Studie über ein großes Display mit integrierten MMI-Funktionen; es befindet sich zwischen zwei flankierenden Rundinstrumenten. Das MMI lässt sich über ein berührungsintensives Bedienfeld am Lenkrad bedienen - ein Element, das von modernen Smartphones inspiriert ist. Zusätzlich ist eine Bedienung über das MMI-Bedienelement (MMI-Touch) auf der Mittelkonsole möglich.
Das Lenkrad selbst ist - ein Zitat aus dem Motorsport - oben und unten spürbar abgeflacht. Die Anzeige der Geschwindigkeit erfolgt grundsätzlich digital. Das Rundinstrument mit den Informationen zum Antrieb lässt sich über den Menüpunkt „Drive“ auswählen. Neben den Informationen hinsichtlich Geschwindigkeit, Drehzahl des Verbrennungs¬motors und den elektrischen Antrieb präsentiert das Zentraldisplay alle wichtigen Informationen aus dem Infotainmentsystem und der Navigation.
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Charakteristisch für das Konzept des Audi e-tron Spyder ist der fast vollständige Verzicht auf Schalter und Komponenten wie das Zündschloss. Die Klima¬bedieneinheit befindet sich rechts neben dem Lenkrad, das Display informiert über Temperatur und Ventilation. Genutzt wird das System - ebenfalls wie ein Smartphone - über ein berührungsempfindliches Bedienfeld.
Die gleichfalls vom Motorsport inspirierten Leichtbau-Schalensitze verbinden besten Seitenhalt mit Komfort. Kontrastfarben und -nähte gliedern die verschiedenen Bereiche des Interieurs und bringen ebenso wie die hochwertigen Materialien Eleganz und Sportlichkeit zusammen.
Moman
02.10.2010
Also will Audi jetzt bald 4 Roadster anbieten??? Weil es sollte ja noch sowas wie einen R4 geben.
VirusM54B30
02.10.2010
So wirklich will mir das Design nicht gefallen ...
Moman
02.10.2010
Ich finds schon gelungen,zwar nicht so wie beim "richtigen" e-tron, aber nett.
Turbine
02.10.2010
Der e-tron gibt einen Ausblick auf dem kommenden Audi R4!