Erfolgreich mischte der Audi Q3 die Szene der kompakten Premium-SUVs auf. Doch die Ansprüche stiegen: So wirft sich der urbane Offroader mit einem umfangreichen Facelift noch ausdrucksstärker, noch kraftvoller und mit einem starken Cocktail an neuen Technologien noch begehrenswerter in Schale - und diese Mischung hat es in sich. Selbst das Fahrwerk erhielt einen ansprechenden Feinschliff. Auf den Markt kommt der neue Audi Q3 im Februar 2015 zu Preisen ab 29.600 Euro.
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Design: Neue Schärfe mit progressiven Zeichen
Souverän steht der Audi Q3 auf der Straße. Als prägendes Element fällt an der Front sofort der plastische Singleframe-Grill auf - die vergrößerten oberen Ecken laufen jetzt bis zu den Scheinwerfern weiter und setzen den Kühlergrill noch stärker in Szene. Im ebenso neu gezeichneten Stoßfänger betonen Wabengitter und Querstege in den von starken Kanten eingefassten Lufteinlässen die Breite. Unter dem flachen mittleren Einlass schiebt sich derweil ein Frontsplitter nach vorn.
Zu den Änderungen an der Front gehören ebenfalls die neu strukturierten Scheinwerfer. Xenon-plus-Einheiten samt LED-Tagfahr- und Allwetterlicht gibt es jetzt in Serie. Alternativ liefert Audi LED-Scheinwerfer mit einer markanten umlaufenden LED-Tagfahrlichtkontur, bei der 27 Leuchtdioden die Lichtfunktionen erzeugen. Besonders cool: Zusammen mit den LED-Scheinwerfern gibt es das dynamische Blinklicht in den ebenfalls überarbeiteten LED-Heckleuchten. Ergänzend offeriert Audi einen Fernlichtassistenten.
Nachgeschärft im Detail zeigt sich die coupéhafte Linienführung mit der charakteristischen umgreifenden Heckklappe. Den Auftritt des Audi Q3 heben ebenfalls die scharf gezogenen Linien am Fahrzeugkörper hervor. Den Heckdiffusor zeichnete Audi ebenso neu wie die großen, ungeteilten Heckleuchten. Ein Unterfahrschutz schließt das Heck nach unten ab.
Der Gepäckraum bietet standardmäßig 460 Liter Volumen, mit geklappten Lehnen sind es 1.365 Liter. Neu: eine ausziehbare Gepäckraumabdeckung. Optional liefert Audi eine elektrisch angetriebene Heckklappe. Im Gepäckraum gibt es zudem vier Verzurr-Ösen und weitere Optionen wie zwei Haken, einen kleinen zusätzlichen Stauraum und einen Wendeladeboden.
Für Zahlenfetischisten: In der Basisversion wiegt der neue Audi Q3 leer (ohne Fahrer) 1.385 Kilogramm. Die Maße des kompakten SUV sind nahezu identisch geblieben: 4,388 Meter lang, 1,831 Meter breit und 1,590 Meter hoch. Der Radstand beträgt weiterhin 2,603 Meter.
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Motoren: Ganz nach Wunsch - Sparkünstler oder Sportler
Das Motorenprogramm für den Audi Q3 umfasst eine Leistungsspanne von 120 PS bis 220 PS. Alle Aggregate sind per Turbo aufgeladen und halten die Limits der Euro-6-Abgasnorm ein. Bei allen Varianten ist das Start-Stop-System Serie. Durch das Plus an Power sind die Fahrleistungen noch besser. Sparsamster Vertreter: der Audi Q3 2.0 TDI clean diesel ultra mit 120 PS benötigt im Durchschnitt nur 4,4 Liter Diesel pro 100 Kilometer und ist beileibe nicht langsam.
Der neue Audi Q3 ist mit zwei unterschiedlichen Getrieben erhältlich: dem manuellen Sechsgang-Getriebe und der „S Tronic“ mit sechs beziehungsweise sieben Stufen. Das manuelle Getriebe soll sich auf kurzen Wegen mühelos und präzise schalten lassen. Bei der „S Tronic“ sind die unteren Gänge sportlich kurz übersetzt, der höchste Gang drehzahl- und verbrauchssenkend lang. Der Fahrer kann das S-Tronic-Doppelkupplungsgetriebe mit dem Wählhebel und optional mit den Schaltwippen am Lenkrad selbst steuern. Im Automatik-Betrieb stehen die Modi „S“ und „D“ zur Wahl.
Benzinmotoren:
Audi Q3 1.4 TFSI ultra mit 150 PS (ab 29.600 Euro): Der 1.4 TFSI COD ist ein Beispiel für die Rightsizing-Strategie von Audi. Der Motor schöpft aus nur 1.395 cm³ Hubraum vergleichsweise kraftvolle 150 PS und 250 Nm Drehmoment, die von 1.500 bis 3.500 U/min bereitstehen. Mit der 6-Gang-Handschaltung ausgestattet, beschleunigt der Audi Q3 1.4 TFSI ultra in 9,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h und weiter auf 204 km/h Spitze. Mit der optionalen Sechsgang-S-Tronic sind es 8,9 Sekunden und ebenfalls 204 km/h Spitze.
Mit verbrauchsoptimierten 17-Zoll-Reifen beträgt der durchschnittliche Kraftstoffkonsum nur 5,5 Liter pro 100 Kilometer (CO2-Ausstoß 127 g/km). Die „S Tronic“ kommt auf 5,8 Liter Benzin pro 100 Kilometer (134 g CO2 pro km). Das System „Cylinder on Demand „(COD) kann bei moderater Fahrweise den Verbrauch um bis zu 20 Prozent senken. Bei geringer bis mittlerer Last und Drehzahl legt es dazu zwei der vier Zylinder still. Der Motor arbeitet als Zweizylinder, bis der Fahrer wieder mehr Gas gibt.
Audi Q3 2.0 TFSI mit 180 PS (Preis noch nicht bekannt): Bereits in der Version mit 180 PS und 320 Nm von 1.400 bis 3.900 Touren zeigt der Motor sportliche Ambitionen. Im Zusammenspiel mit der 6-Gang-Handschaltung und Frontantrieb bringt er den Audi Q3 in 8,3 Sekunden (Allradantrieb 7,6 Sekunden) aus dem Stand auf 100 km/h. Der Vortrieb endet in beiden Fällen bei 217 km/h. Im Mittel begnügt sich der 2.0 TFSI mit 6,7 Litern Kraftstoff auf 100 Kilometern (CO2-Ausstoß 152 g/km). In Verbindung mit dem Allradantrieb sind es 6,9 Liter Benzin pro 100 Kilometer beziehungsweise CO2-Emissionen von 160 g/km.
Beim Audi Q3 2.0 TFSI mit der Siebengang-S-Tronic und quattro-Antrieb lauten die Werte: 7,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h, 217 km/h Spitze und 6,5 Liter Benzin pro 100 Kilometer, was einem CO2-Ausstoß von 149 g/km entspricht.
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Audi Q3 2.0 TFSI mit 220 PS (ab 41.100 Euro): In der Topversion leistet der 2.0 TFSI satte 220 PS und stellt von 1.500 bis 4.400 U/min ein maximales Drehmoment von 350 Nm zur Verfügung. Die Kraftübertragung läuft hier generell über eine Siebengang-S-Tronic und den permanenten Allradantrieb „quattro“. So ausgerüstet, spurtet der Audi Q3 in 6,4 Sekunden von 0 auf Tempo 100 und beendet seinen Vortrieb bei 233 km/h. Dem gegenüber steht ein durchschnittlicher Kraftstoffkonsum von 6,6 Litern auf 100 Kilometern (CO2-Ausstoß 152 g/km).
Dieselmotoren:
Audi Q3 2.0 TDI clean diesel ultra mit 150 PS (ab 32.100 Euro): Als besonders sparsame Variante erweist sich die ultra-Variante, die als 6-Gang-Handschalter mit Frontantrieb 150 PS und 340 Nm leistet. In 9,6 Sekunden erfolgt die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 204 km/h. Den kombinierten Verbrauch gibt Audi mit 4,4 Litern Diesel auf 100 Kilometern an, was einem CO2-Äquivalent von 114 g/km entspricht.
Audi Q3 2.0 TDI clean diesel quattro mit 150 PS (ab 33.950 Euro): Für den 2.0 TDI clean diesel mit 150 PS und 340 Nm von 1.750 bis 2.800 U//min stehen auch zwei allradangetriebene quattro-Varianten zur Wahl: quattro-Antrieb und Handschaltung sowie quattro-Antrieb und Siebengang-S-Tronic. In beiden Fällen beschleunigt der Audi Q3 in 9,3 Sekunden von 0 auf Tempo 100 und erzielt eine Top-Speed von 204 km/h. Mit Handschaltung beträgt der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch 4,9 Liter auf 100 Kilometern, was einem CO2-Ausstoß von 129 g/km entspricht. Bei der „S Tronic“ sind es 5,1 Liter Diesel pro 100 Kilometer und 132 Gramm CO2 pro Kilometer.
Audi Q3 2.0 TDI clean diesel quattro mit 184 PS (ab 37.900 Euro): Der stärkste TDI im Audi Q3 kommt auf 184 PS. Sein Drehmomentplateau von 380 Nm erstreckt sich von 1.800 bis 3.250 Touren. Auch hier liefert Audi die drei Ausführungen Frontantrieb und Handschaltung, quattro-Antrieb und Handschaltung sowie quattro-Antrieb und Siebengang-S-tronic. Alle Versionen sind 219 km/h schnell, erzielen jedoch unterschiedliche Werte beim klassischen Sprint und Verbrauch.
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Mit Frontantrieb und Handschaltung dauert der Sprint von 0 auf Tempo 100 insgesamt 8,3 Sekunden, der Durchschnittsverbrauch liegt bei nur 5,0 Litern Diesel pro 100 Kilometer (CO2-Ausstoß 131 g/km). In der Kombination quattro-Antrieb und Handschaltung sind es 5,2 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h und im Mittel 5,2 Liter pro 100 Kilometer (CO2-Ausstoß 137 g/km). Ebenso flott ist die Kombination quattro-Antrieb mit Siebengang-S-tronic: 0 auf 100 km/h in 7,9 Sekunden und ein durchschnittlicher Kraftstoffkonsum von 5,1 Litern auf 100 Kilometern, was 134 Gramm CO2 pro Kilometer entspricht.
Fahrwerk: Ein wichtiger Feinschliff und eine neue Größe
Das Fahrwerk des neu gestalteten Audi Q3 ermöglicht ein agiles Handling, während Audi den Komfort durch einen umfangreichen Feinschliff erhöhte. Mit dem „S line“-Sportfahrwerk, bei dem Federn, Dämpfer und Lager straffer abgestimmt sind, liegt die Karosserie 20 Millimeter tiefer.
Die meisten Motorisierungen besitzen Felgen in der Größe 6,5 x 16 Zoll mit Reifen der Dimension 215/65. Bei den Topmodellen gelangt das Format 7 x 17 Zoll mit Gummis der Größe 235/55 zum Einsatz. Auf Wunsch sind bis zu 20 Zoll große Felgen erhältlich.
Deutlich vergrößert zeigen sich die Bremsen: Bei allen Motorisierungen besitzen die innenbelüfteten vorderen Scheiben 312 Millimeter Durchmesser, die massiven Scheiben an der Hinterachse vergrößerte Audi von 282 auf 300 Millimeter. Die elektronische Stabilisierungskontrolle ESC soll jetzt noch feinfühliger und vielseitiger arbeiten.
Audi Drive Select: Noch mehr Fahrspaß auf Knopfdruck
Das Fahrdynamiksystem „Audi Drive Select“ erlaubt dem Fahrer per Tastendruck die Wahl zwischen den Modi „Comfort“, „Auto“, „Dynamic“ und „Efficiency“. Das System greift auf das Gaspedal und die Servolenkung zu. Die Optionsbausteine „S Tronic“ oder das Fahrwerk mit Dämpferregelung werden ebenfalls eingebunden.
Bei den DCC-Dämpfern (Dynamic Chassis Control) steuert ein elektrisch betätigtes Proportionalventil den Durchfluss des Öls in den Kolben. Ein schneller Rechner regelt seine Arbeitsweise nach dem Zustand der Straße, dem Stil des Fahrers und dem Modus von „Audi Drive Select“. Ein großer Querschnitt erlaubt komfortables Abrollen, ein kleiner Querschnitt bindet das Auto eng an die Straße. Die Lenkansprache wird noch exakter, das Eigenlenk- und Bremsverhalten durch die gezielte Abstützung der Räder noch neutraler und sicherer.
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Fahrdynamik: Jetzt noch agiler bei Kurvenfahrt
Erstmalig im Audi Q3 lässt sich die elektronische Stabilisierungskontrolle (ESC) serienmäßig zweistufig abschalten. Bei komplett deaktivierter ESC bleiben zugunsten einer präzisen Fahrzeugbeherrschung jedoch diverse Stabilisierungseingriffe, darunter die radselektive Momentensteuerung und die elektronische Differentialsperre EDS aktiv.
Die radselektive Momentensteuerung entwickelte Audi darüber hinaus grundlegend weiter. Bei Autos mit Front- als auch quattro-Antrieb werden niedrige Reibwerte, wie sie bei Nässe und Schnee auftreten, in der Regelstrategie stärker berücksichtigt, um ein optimiertes Fahrzeughandling mit maximaler Spurtreue bei Kurvenfahrt zu erzielen.
Vor einem Untersteuern werden die kurveninneren Räder unmerklich mit einem fein dosierten Bremsmoment beaufschlagt. Das überschüssige Drehmoment fließt im Antriebsfall auf das kurvenäußere Rad. Diese Momentenumverteilung führt zu einem präziseren Einlenkverhalten in Kurven. Diese erweiterte ESC-Funktionalität minimiert im Zusammenspiel mit der Lammellenkupplung, innerhalb fahrdynamischer Grenzen, das Untersteuern. Das Fahrverhalten wird damit noch präziser, agiler und stabiler.
Innenraum: Neuer Glanz und die ideale Ergänzung
Im Innenraum setzt sich die sportliche Linie des Exterieurs fort. In Bereichen wie der Bedienoberfläche des MMI-Bediensystems (MMI = Multi Media Interface) glänzen jetzt neue Chromspangen. Bei der Linie „Sport“ sind Dekoreinlagen in „Micrometallic Silber“ Serie. Die Alternativen, teilweise in den Designlinien und -paketen enthalten, reichen von „Aluminium Tangente Silber“ beziehungsweise „Bronze“ über Nussbaumwurzelholz bis zu Klavierlack und matt gebürstetem Aluminium. Dazu gibt es eine große Materialwahl bei der mittleren Armauflage, den Türverkleidungen und den Sitzbezügen.
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Auf Wunsch gibt es vorne Sportsitze. Die großen, klar gezeichneten Rundinstrumente hinter dem Lenkrad lassen sich rasch und sicher ablesen. Im Feld zwischen ihnen liegt das optionale Fahrerinformationssystem (FIS) mit weißem oder farbigem Display. Eine seiner Funktionen ist das Effizienzprogramm, das dem Fahrer Tipps für eine wirtschaftliche Fahrweise gibt.
In der Instrumententafel versenkt liegt der ausfahrbare Bordmonitor mit 6,5 oder 7,0 Zoll Diagonale, dessen Bildschirm ein hochglänzend schwarzer Rahmen einfasst. An der Spitze der Infotainment-Palette steht die „MMI Navigation plus“. Ihr Dreh-/Drück-Steller lässt sich wie ein Joystick kippen, was viele Funktionen noch komfortabler macht. Der 7,0-Zoll-Monitor zeigt die Grafiken und die Navigationskarte in 3D-Ansicht. Die Festplatte kann 20 GB Musikdaten speichern, Zwei Kartenleser, das Audi Music Interface (AMI), eine Bluetooth-Schnittstelle und ein DVD-Laufwerk runden das umfangreiche Spektrum ab.
Die ideale Ergänzung zur „MMI Navigation plus“ stellt „Audi Connect“ dar, das den Audi Q3 mit dem Internet verbindet. Die Beifahrer können mit ihren Smartphones und Tablets über den integrierten WLAN-Hotspot surfen und mailen. Für den Fahrer wiederum kommen die maßgeschneiderten Dienstleistungen von „Audi Connect“ an Bord. Zu ihnen gehören unter anderem das Webradio „Audi Music Stream“, die Verkehrsinformationen online und die Navigation mit „Google Earth“ und „Google Street View“.
Fahrerassistenz-Systeme: So schön kann Hightech sein
Noch souveräner gestaltet sich das Fahren im neuen Audi Q3 mit den hochentwickelten Assistenz-Systemen. Serienmäßig gibt es den „Bremsassistent Folgekollision“, der verhindert, dass nach einem Crash das Auto unkontrolliert weiterrollt beziehungsweise einen Folgeunfall verursacht. Auf Wunsch gibt es den „Audi Side Assist“, der den Spurwechsel per Radarmessung nach hinten absichert, die kamerabasierte Verkehrszeichenerkennung, den „Audi Active Lane Assist“, der den Fahrer auf Wunsch durch kontinuierliche Lenkkorrekturen unterstützt oder vor dem unbeabsichtigten Verlassen der Fahrspur warnt.
Die kamerabasierte Verkehrszeichenerkennung weist auf Geschwindigkeits- und ab sofort auch auf Überholverbotsschilder hin, darunter digitale Anzeigen und viele Zusatzschilder. Ebenso erhältlich ist ein Parkassistent mit Umgebungsanzeige, der geeignete Längs- und Querparklücken anzeigt und das Auto selbsttätig in passende Lücken steuert.