Als weltweit erster Automobilhersteller kämpft der Erfinder des TDI bei den berühmten 24 Stunden von Le Mans mit einem Dieselmotor um den Gesamtsieg. Den neuen Audi R10, der heute in Paris vorgestellt wurde, befeuert ein völlig neu entwickelter 5,5 Liter großer Zwölfzylinder-TDI-Motor mit Biturbo-Aufladung, der besonders leise und sparsam ist.
© Foto: Speed Heads
Mit über 650 PS und über 1.100 Newtonmetern übertrifft der Le Mans-Prototyp die Leistungsdaten der meisten bisherigen Audi-Rennfahrzeuge deutlich – auch jene seines erfolgreichen Vorgängers R8. Mit dem komplett aus Aluminium gefertigten V12-Triebwerk stößt Audi in für Dieselmotoren neue Dimensionen vor. Wie bei der TFSI-Technologie, mit der Audi zunächst in Le Mans siegte und die dann in der Serie eingeführt wurde, sollen die Kunden der Ingolstädter auch dieses Mal von den im Motorsport gesammelten Erkenntnissen profitieren.
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Das mit zwei Dieselpartikelfiltern ausgestattete V12-Triebwerk des R10 ist aufgrund seiner Laufruhe von außen kaum als Dieselaggregat wahrzunehmen. stellten Die Besonderheiten des TDI-Motors stellten die Ingenieure von Audi jedoch vor eine ganze Reihe von Herausforderungen. So liegt der Einspritzdruck weit über jenen 1.600 bar, die in der Serie erreicht werden. Das nutzbare Drehzahlband liegt zwischen 3.000 und 5.000 Umdrehungen und damit für einen Rennmotor auf einem ungewöhnlich niedrigen Niveau. Aufgrund des günstigen Drehmomentverlaufs des TDI-Motors muss der Fahrer im R10 wesentlich seltener schalten als im R8.
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Das enorme Drehmoment von über 1.100 Newtonmetern stellt nicht nur extreme Anforderungen an die Kraftübertragung des R10, selbst die hochmodernen Motorenprüfstände von Audi mussten auf Getriebe umgerüstet werden, die diese außergewöhnlichen Belastungen vertragen.
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Auf Chassis-Seite waren ebenfalls zum Teil radikale Maßnahmen erforderlich. So verfügt der Audi R10 gegenüber dem R8 über einen deutlich längeren Radstand. Bisher einzigartig für einen Le Mans-Prototyp sind die besonders breiten Vorderreifen. Neue Technologien wandten die Macher auch bei der Entwicklung des Kohlefaser-Monocoques an. Chassis, Motor und Getriebe bilden dabei eine extrem verwindungssteife, voll tragende Einheit.
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Erste Testfahrten absolvierte der neue Audi R10 bereits Ende November 2005 mit Bravour. Bis zu den 24 Stunden von Le Mans am 17. und 18. Juni 2006 ist ein umfangreiches Testprogramm vorgesehen, zu dem auch ein Einsatz beim 12-Stunden-Rennen in Sebring (USA) am 18. März 2006 zählt. Die Mannschaft von Reinhold Joest unterstützt, wie schon beim R8-Projekt, das Entwicklungsteam von Audi.
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speedheads
04.01.2006
Als erster der insgesamt sechs Piloten, die in Sebring und Le Mans mit dem Audi R10 starten, steht Tom Kristensen fest, der in seiner dänischen Heimat gerade zum zweiten Mal zum "Sportler des Jahres" gewählt wurde. Der 38-Jährige feierte im Juni 2005 seinen siebten Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans und ist damit der erfolgreichste Le Mans-Pilot der Geschichte. Der Däne fährt seit der Saison 2000 für Audi. Fünf seiner sieben Le Mans-Siege feierte er am Steuer des R10-Vorgängermodells R8. 2002 gewann Kristensen mit dem R8 die American Le Mans-Serie (ALMS). Seit der Saison 2004 startet Kristensen zudem für Audi in der DTM, die er 2005 auf dem dritten Platz beendete.
speedheads
18.02.2006
Mit einer hochkarätigen Fahrermannschaft möchte Audi sein ehrgeiziges Ziel erreichen, die legendären 24 Stunden von Le Mans als erster Automobilhersteller mit einem Dieselmotor zu gewinnen. Die beiden Audi R10 werden von Frank Biela (D), Dindo Capello (I), Tom Kristensen (DK), Allan McNish (GB), Emanuele Pirro (I) und Marco Werner (D) pilotiert – alle ausgewiesene Routiniers, die ihre fahrerischen Qualitäten in den vergangenen Jahren auch am Steuer des Audi R8 unter Beweis gestellt haben. Jeder der sechs Audi Piloten gewann die 24 Stunden von Le Mans und das 12-Stunden-Rennen in Sebring schon mindestens einmal gewonnen, gemeinsam kommen sie auf 17 Le Mans- und zwölf Sebring-Siege.
Gecko
18.02.2006
Gibt es Eckdaten FSI alt gegen TDI neu . und wie sind die Regeln - konnen nicht andere einen noch größeren Sauger bauen???
Olchen
18.02.2006
Der R8 musste hatte wegen verschiedenen Reglements auch verschiedene Leistungsdaten. Zuletzt waren es 520 PS in Le Mans 2005. Auch der Tank und der Heckflügel mussten für das Rennen verkleinert werden. Mit dem R10 reizt Audi das Reglement aus, sodass es für andere kaum möglich sein wird, da noch was größeres zu bauen.
docoli
12.03.2006
Hallo , gibt es die Möglichkeit sich das Leistungs-Drehzahl -Diagramm mal anzuschauen ? MfG, Oliver
speedheads
19.06.2006
Audi gelang der historische Sieg mit dem R10 und gewann als erstes Team mit einem Diesel die 24 Stunden von Le Mans. Hier der Thread zum Rennen: [url]https://www.speedheads.de/forum/showthread.php?s=&threadid=7295[/url]
speedheads
05.12.2006
Der revolutionäre Audi R10 TDI ist nun von der britischen Fachzeitschrift "Autosport" mit dem "Pioneering and Innovation Award" für die größte Innovation der Motorsport-Saison 2006 ausgezeichnet worden.