Als erster Automobilhersteller der Welt entwickelte Audi einen Diesel-Rennsportwagen der zweiten Generation. Mit dem neuen Audi R15 TDI möchte Audi seine Vormachtstellung bei dem legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans festigen und seine technische Kompetenz erneut auch auf der Rennstrecke unterstreichen. Die 24 Stunden von Le Mans eignen sich für dieses Vorhaben besonders gut, um den neunten Gesamtsieg anzupeilen. Bereits seit dem Jahre 2004 ist Audi in Le Mans ungeschlagen und besitzt dort eine echte Vormachtstellung.
© Foto: Speed Heads
Beim französischen Langstreckenklassiker sind effiziente und Kraftstoff sparende Fahrzeuge besonders gefragt. Leichtbau, umweltfreundliche Antriebskonzepte und eine ausgefeilte Aerodynamik stehen in Le Mans genauso im Mittelpunkt wie bei der Entwicklung neuer Serienfahrzeuge. Dabei lässt das Reglement den Ingenieuren bewusst viel Spielraum für technische Innovationen.
Audi nutzte den kreativen Freiraum konsequent und stellte einen neuen LMP1-Rennwagen auf die Räder, der sich deutlich von allen bisherigen Le Mans-Sportwagen unterscheidet. "Der R15 TDI verfügt über zahlreiche technische Detaillösungen, die es bei einem Sport-Prototypen so noch nicht gegeben hat", erklärt Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. "Wir sind zum Teil ganz neue Wege gegangen."
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Hoch effizienter TDI-Motor
Das Herz des R15 TDI ist ein neu entwickelter V10-TDI-Motor, der über 600 PS und ein maximales Drehmoment von über 1.050 Newtonmeter generiert. Auch das Triebwerk ist kompakter und leichter als der Zwölfzylindermotor, der im Vorgängermodell R10 TDI zum Einsatz kam. Den spezifischen Kraftstoffverbrauch und den damit verbundenen CO2-Ausstoß konnte Audi ebenfalls reduzieren. Innovationen im Bereich der Turboaufladung und der Kraftstoffeinspritzung sorgen gleichzeitig für ein verbessertes Ansprechverhalten des Motors, während eine neue Generation noch leichterer Diesel-Partikelfilter im R15 TDI zum Einsatz gelangt.
Extrem ausgefeilt ist die Aerodynamik des neuen Sportwagens, die in Le Mans eine besonders große Rolle spielt. Ähnlich wie beim in der DTM 2008 siegreichen Audi A4, optimierten die Macher die Umströmung und die Durchströmung des Fahrzeugs mithilfe von CFD-Berechnungen (Computational Fluid Dynamics). Zu den weiteren innovativen Detaillösungen, die dem Betrachter auf Anhieb ins Auge fallen, zählen ein von oben aufgehängter Heckflügel und eine hohe Fahrzeugnase.
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Neuartiges Bordnetz-Konzept
Vollkommen neu ist das Bordnetz des Le Mans-Sportwagens: Erstmals kommt eine Lithium-Ionen-Batterie zum Einsatz, wie sie teilweise in Hybrid-Fahrzeugen verwendet wird. Sie ist leichter als die herkömmliche Batterie und liefert eine höhere Bordspannung - von der höheren Leistung profitieren unter anderem die Scheinwerfer des R15 TDI. In Le Mans startet Audi erstmals mit einem komplett aus Leuchtdioden bestehenden Abblendlicht, das bereits die nächste Generation der Audi LED-Technologie für die Serienfertigung darstellt.
Innovative Lösungsansätze
Innovative Lösungsansätze stecken ebenfalls im Chassis und im Fahrwerk des Diesel-Rennsportwagens. Die Radaufhängungen an Vorder- und Hinterachse hoben die Macher entsprechend dem aerodynamischen Konzept an. Durch einen längeren Radstand und das optimierte Fahrzeuggewicht ist der R15 TDI jetzt wesentlich agiler als sein Vorgänger.
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Sein Renndebüt feiert der Audi R15 TDI am 21. März 2009 beim 12-Stunden-Rennen in Sebring, Florida. Bei den 24 Stunden von Le Mans am 13. und 14. Juni 2009 plant das Audi Sport Team Joest den Einsatz von insgesamt drei Fahrzeugen.
Aston Martin (Gast)
11.03.2009
Die Audi Prototypen sehen auch von Mal zu Mal besser aus. Na gut, das ist nun wirklich nur Nebensache bei diesen Fahrzeugen. Damit dürfte Audi ziemlich sicher weiterhin vorne mitfahren. Btw, Audi setzt immer noch offene Prototypen ein. Ich dachte eigentlich, dass es seit kurzem Pflicht ist, dass die Rennwagen ein Dach besitzen. Kann mir da jemand auf die Sprünge helfen?
Twentyone
12.03.2009
Bin wirklich gespannt, wie er sich schlägt. Klingt aber nach einem ganz starken Boliden. Ob die Konkurrenz ähnlich fleißig entwickelt hat, wird sich auch erst in der Praxis zeigen. Optisch überzeugt er mich schon mal. Schaut zwar etwas eigenartig aus, (aber das kennt man ja von den Prototypen), alles in allem aber frisch, futuristisch und modern. Man könnte sagen, eine Mischung aus R8 und R10. Und vollgestopft mit Audi-typischen Innovationen. Sehr beeindruckend. Gut zu erkennen sind die aerodynamischen Änderungen (schmalerer Heckflügel), was aber nicht wirklich schlecht aussieht (im Vergleich zur F1;)) und auffallen tut es sowieso kaum. [QUOTE=Aston Martin;61917] Btw, Audi setzt immer noch offene Prototypen ein. Ich dachte eigentlich, dass es seit kurzem Pflicht ist, dass die Rennwagen ein Dach besitzen. Kann mir da jemand auf die Sprünge helfen?[/QUOTE] Es wurde vom Veranstalter ein neues Regelpacket gemacht, das Stück für Stück in Kraft geht (Aero, Hybrid, Verbrauch und Lärmvorschriften, GT Regeln...). Die größten aerodynamischen Regeländerungen (Vereinfachung der Aero, vor allem an der Front, um ein markentypischeres Gesicht zu erzeugen und um die Kosten zu senken bzw. um die Sicherheit zu erhöhen (Abheben der Boliden verhindern, Rundenzeiten senken)) treten wahrscheinlich so 2011/2012 ein. Es wurde auch eine Dachpflicht für LMP1-Boliden angesprochen, die auch etwa zu diesem Zeitpunkt eingeführt sein sollte.
VirusM54B30
12.03.2009
Heißes Teil ... In der Leistung hat der R15 weniger als der R10
Aston Martin (Gast)
12.03.2009
[QUOTE=Twentyone;61951] Es wurde vom Veranstalter ein neues Regelpacket gemacht, das Stück für Stück in Kraft geht (Aero, Hybrid, Verbrauch und Lärmvorschriften, GT Regeln...). Die größten aerodynamischen Regeländerungen (Vereinfachung der Aero, vor allem an der Front, um ein markentypischeres Gesicht zu erzeugen und um die Kosten zu senken bzw. um die Sicherheit (abheben der Boliden!) zu erhöhen) treten wahrscheinlich so 2011/2012 ein. Es wurde auch eine Dachpflicht für LMP1-Boliden angesprochen, die auch etwa zu diesem Zeitpunkt eingeführt sein sollte.[/QUOTE] Ah, wunderbar, danke für die Informationen!
BeezleBug
13.03.2009
[QUOTE=Twentyone;61951]Es wurde vom Veranstalter ein neues Regelpacket gemacht, das Stück für Stück in Kraft geht (Aero, Hybrid, Verbrauch und Lärmvorschriften, GT Regeln...). Die größten aerodynamischen Regeländerungen (Vereinfachung der Aero, vor allem an der Front, um ein markentypischeres Gesicht zu erzeugen und um die Kosten zu senken bzw. um die Sicherheit (abheben der Boliden!) zu erhöhen) treten wahrscheinlich so 2011/2012 ein. Es wurde auch eine Dachpflicht für LMP1-Boliden angesprochen, die auch etwa zu diesem Zeitpunkt eingeführt sein sollte.[/QUOTE] ...und schon 2009 greifen die ersten diesbezüglichen Änderungen [i]Aerodynamik:[/i]Ziel des neuen Reglements ist, die Downforce und damit die Kurvengeschwindigkeit zu reduzieren: "Alle Aero-Teile am Fahrzeugboden werden 2009 verboten", kündigte der ACO an. Dies heißt auch für Audi die Aerodynamik des Boliden komplett zu überarbeiten. Wichtigste Änderung ist dabei die Reduzierung der Heckflügelbreite von 200 cm auf 160 cm. Die ACO verkleinert darüberhinaus die Air-Restriktoren der Diesel (minus 5 Prozent) sowie der auf GT1-Aggregaten basierenden Otto-Motoren (minus 3 Prozent). [i]Hybrid:[/i] Desweiteren werden nun auch Fahrzeuge mit Hybridantrieb aufgenommen und können ihre Generalprobe absolvieren (allerdings werden sie 2009 noch nicht gewertet) – allerdings sind „push-to-pass“-Systeme (mit dem der Fahrer kurzzeitig mehr Leistung hat) verboten, sondern lediglich Hybridtechniken für die Senkung des Benzinverbrauchs erlaubt. [i]Reifenwechsel:[/i] Bezüglich der Reifenwechsel, werden die bisherigen Gerüchte bestätigt, die schon profezeit wurden, dass diese ab 2009 nur noch von zwei Mechanikern durchgeführt werden, die sich dabei nur eines Schlagschraubers bedienen dürfen. Hintergrund dieser Regel ist es, die Teams zu weniger Reifenwechseln zu animieren. Dadurch sind nach Meinung des ACO härtere Reifenmischungen notwendig (was zu langsameren Rundenzeiten führen würde). blubbernde V8-Grüße :fahren: BeezleBug
Twentyone
13.03.2009
[QUOTE=BeezleBug;61970] [i]Reifenwechsel:[/i] Bezüglich der Reifenwechsel, werden die bisherigen Gerüchte bestätigt, die schon profezeit wurden, dass diese ab 2009 nur noch von zwei Mechanikern durchgeführt werden, die sich dabei nur eines Schlagschraubers bedienen dürfen. Hintergrund dieser Regel ist es, die Teams zu weniger Reifenwechseln zu animieren. Dadurch sind nach Meinung des ACO härtere Reifenmischungen notwendig (was zu langsameren Rundenzeiten führen würde). [/QUOTE] ...und um den Piloten mehr Zeit beim Fahrerwechsel zu geben. Das erhöht noch zusätzlich die Sicherheit, da das ganze ja immer hektisch zugeht, besonders bei geschlossenen Fahrzeugen. Oft waren die Fahrer noch nach der Boxenausfahrt mit den Gurten oder sonstigen beschäftigt, in der Hektik des Fahrerwechsels kam es auch mal vor, dass vergessen wurde, die Kühlweste anzuschließen, und an heißen Tagen ist das bestimmt unangenehm (FIA GT Zhuhai 2007, Lukas Lichtner-Hoyer wäre beinahe kollabiert). Piloten mit deutlichem Größenunterschied verlieren weniger Zeit beim Wechsel, da die Sitzposition/ die Sitzschale justiert werden muss (war zu sehen bei Karl Wendlinger und Ryan Sharp). Also auch unter diesen Aspekten betrachtet eine sinnvolle Änderung. [QUOTE=BMW Power;61960] In der Leistung hat der R15 weniger als der R10
speedheads
22.03.2009
Gleich bei seinem ersten Renneinsatz düpierte der Audi R15 TDI die Konkurrenz: Beim 12-Stunden-Rennen in Sebring (Florida) holten Dindo Capello (Italien), Tom Kristensen (Dänemark) und Allan McNish (Schottland) mit dem neuen Diesel-Rennsportwagen einen historischen Sieg. 383 Runden legten die Audi-Piloten zurück und überboten damit den bisherigen Distanzrekord um eindrucksvolle 13 Runden. Im Rennen sorgte der neue Audi R15 TDI von Anfang an für Aufsehen: Allan McNish beschleunigte den von der Pole-Position gestarteten Acura/Honda aus und kam mit mehr als fünf Sekunden Vorsprung aus der ersten Runde zurück. Im weiteren Rennverlauf waren es aber nicht die neuen Acura/Honda, die es zu schlagen galt, sondern die beiden Peugeot 908. Nicht weniger als 12 Mal wechselte die Spitze zwischen den Diesel-Rennsportwagen von Audi und Peugeot. Über weite Phasen des Rennens lagen die vier führenden Prototypen innerhalb weniger Zehntelsekunden. Das lässt auf ein spannendes Rennen in Le Mans hoffen! Mit 22,279 Sekunden Vorsprung überquerte der Audi R15 TDI die Ziellinie als umjubelter Sieger vor dem Peugeot 908. Den Audi-Erfolg in Sebring komplettierten die drei Deutschen Lucas Luhr, Mike Rockenfeller und Marco Werner, die mit dem zweiten Audi R15 TDI Rang 3 belegten (2 Runden Rückstand).
Twentyone
25.03.2009
Gratulation, auch peugeot und Acura haben einen guten Job gemacht. Le Mans wird bestimmt klasse, beiderseits (Audi, Peugeot) wurde fahrzeugmäßig aufgestockt (u.a. Privatteams, die ein Fahrzeug der Marken einsetzen)... Lässt auf ein spannendes Rennen hoffen.
speedheads
27.05.2009
Die drei Fahrerteams, mit denen das Audi Sport Team Joest am 13./14. Juni die 77. Auflage der 24 Stunden von Le Mans in Angriff nehmen wird, stehen fest: Den Audi R15 TDI mit der Startnummer "1" pilotieren die Vorjahressieger Dindo Capello (Italien), Tom Kristensen (Dänemark) und Allan McNish (Schottland), die in dieser Formation im März bereits das 12-Stunden-Rennen in Sebring (USA) gewinnen konnten. Auch der Audi R15 TDI mit der Startnummer "2" ist genauso besetzt wie in Sebring: Am Steuer dieses Fahrzeugs lösen sich die drei Deutschen Lucas Luhr, Mike Rockenfeller und Marco Werner ab. Das Cockpit des Audi R15 TDI mit der Startnummer "3" teilen sich der Deutsche Timo Bernhard und die beiden Franzosen Romain Dumas und Alexandre Prémat.
Burton
27.05.2009
Von der Seite sieht er ein bischen wie der R10 nur abgesägt aus ,was mich aber nicht wahnsinnig stört.Mir gefallen die Audiprototypen immer sehr gut und diesmal ist es nicht anders.Der schmalere Spoiler stört mich auch nicht und die Regeländerungen sehen dochmal sehr interessant aus,zumal ich mich wundere und freue wie wohl der Audi dann mit Dach aussehen wird :bäh:. Mit diesen Fahrerbesetzungen sieht dass doch sehr vielversprechend aus;)