Audi möchte bei Elektroautos nicht auf Sportlichkeit verzichten und noch Ende 2012 den Audi R8 e-tron in einer Kleinserie auf den Markt bringen. Dabei dürfte der Elektro-Sportwagen vom kommenden Facelift für alle R8 profitieren, bevor die neue R8-Generation 2015 debütieren soll. Dazu kommen erstmals noch leichtere Fahrwerksfedern aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). Auch akustisch wird der Elektro-Sportwagen auf sich aufmerksam machen.
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Der Begriff „Audi e-tron“ ist der neue Markenname von Audi für E-Mobilität. Dabei steht bei Audi die Bezeichnung „e-tron“ als Synonym für elektrisches Fahren. Was Audi unter der Bezeichnung „e-tron“ entwickelt, soll ein ähnlicher Innovationstreiber für die Marke sein, wie es bereits quattro, Aluminium-Space-Frame oder TDI waren.
Für den Vortrieb des Audi R8 e-tron sorgen wahrscheinlich vier Elektromotoren, die insgesamt rund 230 kW/313 PS generieren. Da bei Elektromotoren das Drehmoment - im Falle des R8 e-tron noch nicht bekannt - sofort anliegt, dürfen sich die Fahrer auf einen vehementen Vortrieb freuen. So ausgestattet, soll der Audi R8 e-tron in nur 4,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 spurten. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt nur 200 km/h - elektronisch limitiert, um eine höhere Reichweite zu ermöglichen. Bei den voraussichtlich sportlich ambitionierten Fahrern wäre wohl sonst schnell die Batterie leer.
Im Rahmen des Facelifts, das Audi voraussichtlich auf dem Pariser Autosalon im Herbst 2012 enthüllt, wird an der Front ein modifizierter Singleframe-Grill mit oben angeschnittenen Ecken dominieren. Dazu kommen unter anderem leicht geänderte Lufteinlässe und neue LED-Frontscheinwerfer.
Als besonders interessant zeigt sich beim Audi R8 e-tron der Leichtbau des Fahrwerkes; denn dort kann er die ungefederten Massen reduzieren und so den Komfort als auch das Handling verbessern. Erstmals ersetzen bei dem Elektro-Sportwagen GFK-Federn die stählernen Pendants. Die GFK-Feder ist etwas dicker und ihr Gesamtdurchmesser bei geringerer Windungsanzahl ein wenig größer. Vor allem aber ist die GFK-Feder viel leichter. Beispiel: Die heutige Stahlfeder an der Vorderachse des Audi A4 wiegt 2,66 Kilogramm, bei der GFK-Feder sind es nur 1,53 Kilogramm, also gut 40 Prozent weniger Gewicht bei ebenso guten Eigenschaften.
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Die künftigen e-tron-Modelle von Audi - bis 2020 möchte der deutsche Automobilbauer aus Ingolstadt in jedem Segment einen e-tron im Angebot haben und damit insgesamt eine sechsstellige Absatzzahl erreichen - fahren weite Strecken elektrisch und damit fast ohne Motorengeräusch. Damit Passanten sie im Stadtverkehr hören können, entwickelte Audi einen synthetischen Klang, den „Audi e-Sound“.
Der e-Sound von Audi ist synthetisch - aber auf authentische Weise; er wird in jeder Millisekunde vom Auto selbst neu erzeugt. Dazu erhält das Steuergerät vom Fahrzeug ständig Informationen über die Drehzahl der E-Maschinen, die Last, die Geschwindigkeit und weitere Parameter. Aus diesen Daten generiert das System den spezifischen Klang.
Über einen robusten Lautsprecher, der am Fahrzeugboden montiert ist, ertönt der e-Sound, den Fußgänger und Radler in der Nähe des Fahrzeuges hören können. Per Luft- und Körperschall gelangt ein geringer Anteil des Klanges in den Innenraum. Dazu Dr. Ralf Kunkel, Leiter Akustik von Audi: „Wahrscheinlich werden wir nur bis 30 km/h Sound machen müssen, darüber ist das Abrollgeräusch der Reifen laut genug. Doch das wäre schon etwas wenig, wir werden sicher in einen höheren Bereich gehen.“
Der e-Sound für den elektrisch angetriebenen Hochleistungssportwagen ist nur der Anfang. Audi möchte allen künftigen e-tron-Modellen eine individuelle akustische Visitenkarte mitgeben - einander ähnlich zwar, aber immer wieder anders.