Auf der härtesten Rennstrecke der Welt, der 20,8 Kilometer langen Nürburgring-Nordschleife, purzeln die Rekorde. Eine neue Bestmarke für elektrisch angetriebene Serienfahrzeuge holte am 29. Juni 2012 der Rennfahrer Markus Winkelhock in einem Audi R8 e-tron mit einer Zeit von nur 8:09,099 Minuten. Der E-Sportwagen leistet 280 kW/381 PS und kommt noch Ende 2012 in einer Kleinserie auf den Markt.
© Foto: Audi
Wie beeindruckend die erreichte Zeit von 8:09,099 Minuten ist, zeigt der Vergleich mit der schnellsten bisher gefahrenen Runde für Serienfahrzeuge. Den Bestwert von 7:11,57 Minuten erreichte ein Gumpert Apollo Sport, den ein 700 PS starker Audi-Motor antrieb.
Noch schneller als der Audi R8 e-tron ist bei den Elektrofahrzeugen lediglich ein Japaner: der TMG EV P001 von der Toyota Motorsport GmbH (TMG) unterbot sogar die berühmte 8-Minuten-Marke. Doch dabei handelt es sich um einen nicht straßenzugelassenen Rennwagen, der am 29.08.2011 nur 7:47,794 Minuten für die Eifelstrecke benötigte.
Allerdings fuhr der straßenzugelassene Audi R8 e-tron deutlich schneller als der vorherige Rekordhalter für batterieelektrische Fahrzeuge, einem Peugeot EX1, dessen Rekord vom 27.04.2011 bei 9:01,338 Minuten lag und der von Toyota gebrochen wurde. Damit zeigt der Audi R8 e-tron definitiv sein dynamisches Potential für einen serienmäßigen Elektro-Sportwagen.
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Der Audi R8 e-tron, mit dem Markus Winkelhock auf der Nordschleife den Rekord erzielte, entspricht in allen Antriebsdetails dem Serienmodell. Die beiden Elektromotoren geben zusammen 280 kW/381 PS Leistung und 820 Nm Drehmoment ab, an den Hinterrädern liegen fast schon aus dem Stand heraus, über 4.900 Nm an. Der Audi R8 e-tron beschleunigt in 4,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Top-Speed ist üblicherweise auf 200 km/h begrenzt. Für die Rekordrunde waren 250 km/h freigegeben.
Der Lithium-Ionen-Akku des R8 e-tron speichert 49 KWh Energie - genug für etwa 215 Kilometer Fahrdistanz. Die T-Form des Akkus erlaubt eine Unterbringung im Mitteltunnel und im Bereich zwischen der Fahrgastzelle und der Hinterachse. Im Schubbetrieb und beim Bremsen wird der Akku per Rekuperation geladen. Die ultraleichte Karosserie des Audi R8 e-tron besteht im Wesentlichen aus Aluminium sowie aus Carbon-Komponenten und trägt stark dazu bei, dass der E-Sportwagen trotz der großen Batterie nur 1.780 Kilogramm wiegt.
„Natürlich ist der R8 e-tron kein Rennwagen mit aerodynamischen Hilfen, sondern ein Serienauto“, unterstreicht Winkelhock. „Aber er bringt mit seinem niedrigen Schwerpunkt und der heckbetonten Gewichtsverteilung hohe sportliche Qualitäten mit. Das Drehmoment, mit dem die Elektromotoren bergauf anschieben, schlägt alles, was ich kenne - auch wenn sie dabei kaum Geräusche erzeugen, was am Anfang schon eine völlig neue Erfahrung ist. Dort, wo ich auf Traktion angewiesen bin, hilft mir das Torque Vectoring, die Verschiebung der Momente zwischen den angetriebenen Rädern.“
VirusM54B30
01.07.2012
Wie kommt der auf 4 900 Nm?
speedheads
06.07.2012
Audi liest aufmerksam mit und schickte mir die Antwort per Mail: Weil das Drehmoment von 820 Nm an der E-Motoren bis zu den Rädern noch mal übersetzt wird. Dort liegen dann tatsächlich maximal solche Momente an.
Toldi
21.07.2012
Den Audi R8 e-tron hat es auf dem Ring erwischt: [url=http://www.gtspirit.com/2012/07/20/car-crash-audi-r8-e-tron-crashes-at-nurburgring/]Car Crash: Audi R8 E-tron Crashes at Nurburgring[/url]