Audi Roadjet: Bissiger First Class-Komfort

, 10.01.2006

Audi enthüllt auf der Detroit Auto Show die Studie Roadjet Concept. Ein Fahrzeug, das die aktuellste Evolution der Audi-Formensprache mit einem völlig neuen Raumkonzept verbindet. Beim 300 PS starken 3.2 FSI-Motor erschließen außerdem innovative Lösungen eine hohe Synthese von Leistung und Drehfreude. Zudem verfügt der Audi Roadjet in Verbindung mit einem längs eingebauten Motor erstmalig über das sportliche 7-Gang-Direktschaltgetriebe. Zugleich dient die Studie als Technologieträger für die Demonstration neuer Elektronik-Systeme, die bereits in wenigen Jahren Einzug in die Serien halten werden.


Die Linienführung der viertürigen Limousine mit Fließheck stellt eine neue und eigenständige Interpretation des Audi-Designs dar. Charakteristisch erscheint die dynamisch gepfeilte Front mit dem typischen Singleframe-Grill und den beiden großen Lufteinlässen unterhalb der Stoßfänger. Unter den Klarglasabdeckungen der Frontscheinwerfer wie auch in den Heckleuchten sorgen LED-Leuchteinheiten für einen unverwechselbaren Auftritt bei Tag und Nacht. Audi-typisch sind die hohen seitlichen Schultern, die dem Fahrzeug eine Präsenz von Kraft und Sicherheit verleihen. Zudem verfügt der Audi Roadjet Concept über große Glasflächen, die im Innenraum den Eindruck von Licht und Weiträumigkeit verstärken.

Die Dynamic-Line oberhalb des Schwellers und die Schulterlinie modellieren eine klar horizontal, sich zur Straße orientierende Gesamtproportion. Eine Wirkung, die sich auch in der Heckansicht zeigt: Breite Radhäuser, das Trapez der Heckklappe und der Diffusor unterhalb des Stoßfängers unterstreichen den sportlichen Charakter des Audi Roadjet Concept. Ein Dachkantenspoiler oberhalb des großflächigen Heckfensters sorgt für Abtrieb und verlängert gleichzeitig den Dachbogen optisch weiter. Bündig in die Türflächen integriert wurden die Griffe - sie fahren erst bei Berührung aus.

Mit einer Länge von 4,70 m und einer Breite von 1,85 m orientiert sich der
Audi Roadjet Concept an den Standard-Abmessungen des B-Segments. Die Höhe von 1,55 m sowie der Radstand von 2,85 m bedeuten jedoch für die Insassen ein klares Plus an Raumkomfort. Sowohl die höhere Sitzposition mit viel Beinfreiheit als auch das hohe Maß an Schulter- und Kopfraum auf allen vier Einzelsitzen zeigen einen neuer Maßstab an.

Der Antrieb: 3.2 FSI V6 mit Audi-Valvelift System

Für den standesgemäßen Vortrieb des Audi Roadjet Concept sorgt eine Evolutionsstufe des aktuellen 3,2-Liter-Sechszylinders mit Benzin-Direkteinspritzung FSI. Dank eines starren Saugrohrs und der Ventilsteuerung „Audi-Valvelift-System“ mobilisiert der Motor 300 PS bei 7.000 U/min und ein Drehmoment von 330 Nm, das bei 4.500 U/min anliegt. In 6,4 Sekunden beschleunigt der Roadjet Concept 3.2 FSI auf Tempo 100 und erreicht mit 250 km/h seine elektronisch abgeregelte Höchstgeschwindigkeit. Ein Motor mit FSI-Direkteinspritzung trieb u. a. den viermaligen Le Mans-Sieger Audi R8 an.


Durch das starre Saugrohr samt integriertem Unterdruckspeicher – im Gegensatz zum Schaltsaugrohr des Serienaggregats – lässt sich der 3.2 FSI konsequent als Sportmotor auslegen. Zugleich kann die Ventilsteuerung „Audi-Valvelift-System“ als zweistufige Nockenhub-Einstellung, je nach Last und Drehzahl, den Ventilöffnungsgrad dem Bedarf anpassen. Das bedeutet in der Praxis ein Aggregat, das sich im fließenden Verkehr und nur mäßigem Einsatz des Gasfußes als ausgesprochen sanft reagierender Komfortmotor mit beeindruckenden Durchzugsreserven gibt und das dabei mit vorbildlich niedrigem Kraftstoffkonsum glänzt. Wählt der Fahrer jedoch eine verschärfte Gangart, dann entpuppt sich der 3.2 als hoch talentierter Leistungssportler. Er reagiert bissig auf kleinste Bewegungen des Gasfußes und dreht leichtfüßig bis an den Begrenzer, der erst bei 7.500 U/min den Vorwärtsdrang zügelt. Der Leistungszuwachs soll bis nahezu in diesen Bereich nicht nachlassen. Den Durchschnittsverbrauch dieser Evolutionsstufe gibt Audi mit nur 10,4 Litern Super plus auf 100 Kilometern an.

Dynamisch ausgelegtes Fahrwerk

Das sportliche 7-Gang-Direktschaltgetriebe in Verbindung mit einem längs eingebauten Motor und permanentem Allradantrieb verbindet die Vorteile eines Schaltgetriebes mit den Qualitäten einer modernen Automatik. Bewährte Qualitäten zugunsten von Fahrdynamik und Komfort steuert das Dynamik-Fahrwerk mit Vierlenker-Vorderachse und spurgesteuerter Trapezlenker-Hinterachse bei. Zum Einsatz kommen außerdem regelbare Stoßdämpfer und eine neue Zahnstangenlenkung mit variabler Übersetzung. Eindrucksvoll sind die 20 Zoll-Räder mit Reifen im Format 245/45 R20.

Eine besondere Innovation für den Fahrspaß ist das sogenannte Audi-Drive-Select. Mit diesem System lassen sich per Tastendruck mehrere komplett eigenständige Fahrzeugcharakteristika vorwählen. Drei Modi - Comfort, Dynamic und Sport - verändern die Einstellung von Lenkung, Dämpfung, Getriebe und zusätzlich die Motorcharakteristik. Damit eröffnet das System den Zugriff auf unterschiedliche Fahrerlebnisse, die sich ganz nach Wunsch in nur einem Fahrzeug realisieren lassen.


Wählt der Fahrer mittels Tastendruck am Bedienelement im Lenkrad den Modus „Comfort“, so werden die Stoßdämpfer spürbar weicher eingestellt, um Unebenheiten noch besser auszufiltern. Motor und Getriebe sprechen sanft auf Befehle des Gaspedals an. Diese Einstellung eignet sich zum entspannten Fahren auf langen Etappen, die - wie auf Autobahnen - vor allem geradeaus führen. Im Gegensatz dazu verleiht der Modus „Sport“ dem Audi Roadjet Concept ein betont sportliches Fahrgefühl. Die Stoßdämpfer sind nun straff eingestellt, die Lenkung direkt ausgelegt. Der Motor nimmt spontaner Gas an und das Getriebe verlegt seine Schaltpunkte in höhere Drehzahlregionen - die ideale Voraussetzung für aktive Fahrfreude auf kurvenreichen Pisten. Über die drei Grundkonfigurationen hinaus bietet das System zusätzlich die Möglichkeit, einzelne Parameter in den drei Stufen Dynamic, Sport oder Comfort zu variieren. So lässt sich beispielsweise eine sportliche Stoßdämpferauslegung mit einer komfortabel-leichtgängigen Lenkung kombinieren.

Das Interieur: Komfort, Eleganz und innovative Features

Im Innenraum schaffen warme, gedeckte Erdtöne und – im Kontrast dazu – helles Grau mit präzisen Metallapplikationen eine Atmosphäre zwischen eleganter Funktionalität und emotionaler Ausstrahlung. Dazu trägt auch die Kombination von rein funktionalen Materialien wie Neopren im Bodenbereich und edlem Leder bei.In weitem Bogen und horizontal zweigeteilt, umfasst die Schalttafel Fahrer- und Beifahrerplatz. Organisch darin integriert, zeigen sich die Bedien- und Informationselemente im Armaturenträger und an der Mittelkonsole.

Vier beinahe filigran wirkende einzelne Sitzschalen mit integrierten Kopfstützen gliedern den Innenraum in vier separate Zonen. Zwischen den Fondsitzen befindet sich ein Schienensystem, in dem sich wahlweise eine Staubox mit Mittelarmlehne, eine Espressomaschine oder auch eine Babyschale entgegen der Fahrtrichtung einsetzen lässt. Die Fondsitze selbst sind auf diagonal verlaufenden Schienen verschiebbar und ermöglichen so in vorderer auseinander gefahrener Stellung bei Bedarf den Einsatz eines mittigen Kindersitzes schräg hinter den Fondsitzen. Dieser Kinder-Mittelsitz wird auf dem beweglichen Ladeboden in Schienen geführt. Er kann umgelegt und leicht von hinten entnommen werden.


Eine zusätzliche Erweiterung des Gepäckraums ist möglich, wenn man die Fondsitzlehnen nach vorn klappt. Der bewegliche Laderaumboden schwenkt elektrisch betätigt automatisch nach hinten über den Stoßfänger heraus und erleichtert somit das Beladen des Fahrzeugs erheblich. Im in den Ladeboden integrierten Schienensystem befinden sich Verzurrpunkte, in denen der Kindersitz oder Transportgüter verankert und dann auf dem Ladeboden elektrisch nach vorne verschoben werden können. Die Komfortschaltung der Fernbedienung ermöglicht es, den Ladeboden beim Öffnen der Heckklappe auszufahren. Der Ladeboden lässt sich in zwei Positionen im Fahrzeug einstellen. Im Tiefniveau wird das maximale Laderaumvolumen erreicht, im Normalniveau ergibt sich eine ebene Ladefläche.

Klangerlebnis der Sonderklasse

Hohen Komfort bieten in der Studie eine Klimaautomatik auf allen Plätzen und ein eigens für den Roadjet Concept entwickeltes Soundsystem von Bang & Olufsen. Wie schon im A8, bescheren 14 Lautsprecher – darunter auch die ausfahrbaren Hochtöner auf der Schalttafel – und mehr als 1.000 Watt Verstärkerleistung ein Klangerlebnis, das im Automobil ohne Beispiel ist. Beifahrer und Fondpassagiere können, auf Wunsch, auch über Bluetooth-Kopfhörer Musik hören.

Über das Audiosystem wird ferner eine neue Funktion unterstützt, welche die Unterhaltung der Insassen selbst bei höheren Geschwindigkeiten ohne besonderen stimmlichen Nachdruck ermöglicht. Digital Voice Support (DVS), so der Name dieser Technologie, nimmt die Stimme der Insassen über Mikrophone auf und leitet sie an Verstärker und Lautsprecher weiter. Dabei erfolgt die Wiedergabe so ausgesteuert, dass sowohl die räumliche Position des jeweiligen Sprechers als auch der Fahrzeuggeräuschpegel berücksichtigt werden.

Multimedia-Interface für jeden Passagier

Eine neue Konfiguration weist das Multi-Media-Interface MMI im Audi Roadjet Concept auf. Neben dem zentralen 10-Zoll-Display im Kombiinstrument haben auch Beifahrer und Fondpassagiere eigene Anzeigen und Bedieneinheiten – im Fond durch ein 7-Zoll-Display in der Rücklehne der Vordersitze. Der Beifahrer erhält seine Informationen mittels eines Rückprojektions-Displays auf der Schalttafel, über das sich auch während der Fahrt das TV-Bild betrachten lässt. Um den Fahrer nicht zu stören, fährt automatisch eine Sichtschutzfolie für dieses Display aus der Schalttafel aus. Dabei ist der Funktionsumfang auf den jeweiligen Bedarf zugeschnitten. Funktionen, die unmittelbar der Fahrzeugbedienung zugeordnet sind – wie das Car-Setup-Menü - lassen sich ausschließlich vom Fahrer bedienen. Hingegen können die Passagiere sowohl das Infotainment-System als auch die Navigation steuern, um etwa den Fahrer mit Routenvorschlägen zu unterstützen.


Über eine traditionelle Sonnenblende verfügt der Roadjet Concept nicht. Hier übernimmt im oberen Bereich der Windschutzscheibe die sogenannte Vari-Light-Technik diese Funktion. Elektrisch lässt sich der Transparenzgrad des Glases - und damit der Lichtdämmung - variieren.

Ein weiteres Komfortdetail gibt es in der Mittelarmlehne im Fond. Hier wurde im Exponat von Detroit eine Espressomaschine integriert, die Wassertank, Tassenhalter für vier Tassen und Zubehör transportsicher integriert - nicht nur für Gourmets eine echte Alternative zu lauen Thermoskannen-Getränken.

Innovative Car-to-Car-Kommunikation

Vor allem die Sicherheit, jedoch auch Ökonomie und Komfort, profitieren vom neuen System der Car-to-Car-Kommunikation, die bei Audi im Roadjet Concept ihre Premiere feiert. Diese herstellerübergreifende Informationselektronik basiert auf dem Datenaustausch zwischen Fahrzeugen im Verkehr und umgebender Infrastruktur über ein WLAN-Netz. So lassen sich Daten über den Verkehrsfluss zugunsten von vorausschauender, stauvermeidender Fahrweise verwerten oder sogar Unfälle vermeiden. Die Anbindung an stationäre Netze wird bereits in wenigen Jahren ermöglichen, beispielsweise einen freien Parkplatz nicht nur von unterwegs zu erfassen, sondern auch zu reservieren.

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