Seine Penis-Unterschrift bescherte einem Australier harte Zeiten. Er zog in den Kampf gegen die Regierung, um mit einem Penis seinen Führerschein unterschreiben zu dürfen. Dabei begann 2010 alles mit einem Spaß und einer großen Entrüstung seitens der Behörden. Doch dann wollte der jetzt 33-jährige Jared Hyams aus Melbourne die Tatsachen auf den Tisch legen und seine unkonventionelle Unterschrift durchziehen.
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Jared Hyams zog einige Male um und musste immer wieder die Registrierungsformulare der Ämter ausfüllen. Aus reiner Neugierde wollte Hyams wissen, ob die Verwaltung überhaupt die Unterschriften überprüft. Bei einem Formular für die Australische Wahlkommission (ACE Australian Electoral Commission) zog Hyams einen Strich durch das Feld der Unterschrift. Alles okay. Beim nächsten Umzug zeichnete Hyams einen einfachen, aber korrekten Penis in das Feld für die Signatur. Da hatte er seinen Salat. Die Behörden verstanden keinen Spaß und teilten mit, dass dies keine legitime Signatur sei.
Hyams stellte sich die Frage, was eine legitime Unterschrift sei, und begann, Änderungsanträge für Ausweise, Bankkarten etc. einzureichen. Die Penis-Zeichnung, die von einem gelangweilten Schüler stammen könnte, sollte die offizielle Unterschrift werden. Es folgte ein langer Kampf mit den staatlichen Behörden über die Frage der legalen Signatur. Mehr noch: Dieser Fall war der Auslöser, dass Hyams mit einem Jura-Studium begann und es in diesem Jahr abschließen wird.
Die Mitarbeiter von VicRoads, die Straßen- und Verkehrsbehörde des australischen Bundesstaates Victoria, waren überrascht, als sie die unkonventionelle Unterschrift sahen. Hyams stellte schnell fest, dass die Bürokraten von VicRoads nicht seine Belustigung über den kleinen Penis teilen. Es kam so, wie es kommen musste: VicRoads verweigerte die Ausstellung des neuen Führerscheins aufgrund einer anstößigen Grafik, die zudem einfach zu kopieren sei und für Verwirrung sorgen könnte. Hyams zog aufgrund dessen zweimal vor Gericht - beide Fälle wurden abgewiesen.
Das australische Außenministerium verweigerte ebenfalls den Antrag zur Ausstellung eines Passes und warnte davor, dass Bilder sexueller Natur auf amtlichen Papieren gegenüber Regierungspersonal als sexuelle Belästigung gewertet werden könnten.
Der alles hinterfragende Jared Hyams besitzt eine andere Auffassung: „Bei einer Unterschrift kommt es auf die Funktion an, nicht auf die Form beziehungsweise tatsächliche Gestaltung. Im Allgemeinen bringt eine Person eigenhändig eine Markierung auf einem Papier an. Sobald jemand definieren möchte, was eine Unterschrift ist, gerät dieser in Schwierigkeiten. Wenn eine Unterschrift der Name einer Person sein soll: Wie können wir das definieren, da die meisten Unterschriften nur ein unleserliches Gekritzel darstellen.“
Letztendlich schaffte es Jared Hyams nach einem langen Kampf: Sein neuer, Ende 2015 von VicRoads offiziell ausgestellter Führerschein trägt das maskuline Symbol.