Autsch! Italiens Polizei kehrt Fiat den Rücken und setzt auf Seat

, 11.07.2015


Mamma mia! Das ist das Aus für Fiat - und Alfa Romeo ist es schon länger nicht mehr: Die italienische Polizei setzt jetzt auf den Seat Leon aus Spanien. Selbstredend, dass dieser Seat für die Polizei einige Spezialitäten bereithält, die im Kampf gegen das Verbrechen sogar einen Kugelhagel cool abblitzen lässt. Dem großen Auftrag gingen Dauertests mit „Panther“ und „Gazelle“ voraus.

Zum ersten Mal überhaupt entschieden sich beide staatlichen Polizeieinheiten Italiens für denselben Hersteller und dasselbe Fahrzeug. Seat gewann die Ausschreibung der Polizia di Stato (Staatspolizei) und der Carabinieri (Gendarmerie) über insgesamt 4.000 neue Dienstfahrzeuge. 925 Fahrzeuge sind bereits fest bestellt. Darüber hinaus besteht eine Option auf weitere 3.075 Einheiten, die in den nächsten drei Jahren ausgeliefert werden sollen.

106 der Fahrzeuge mit dem Codenamen „Gazelle“ erhielt die Carabinieri. Die anderen 100 Leon übergab Seat in der Ausführung „Panther“ an die Polizia di Stato. Die Basis für die neuen Dienstwagen der italienischen Polizei stellt der fünftürige Seat Leon mit seinem kraftvollen, 150 PS starken 2.0 TDI-Motor dar. Diese Motorisierung sorgt für guten Durchzug und ein hohes Drehmoment von satten 320 Nm zwischen 1.750 und 3.000 U/min, das insbesondere bei der Polizeivariante wichtig ist, da die Front der Leon-Fahrzeuge gegen Beschuss aus Handfeuerwaffen gepanzert ist.

Wie schnell der gepanzerte Seat Leon 2.0 TDI ist, teilten die Spanier nicht mit. In der Serie spurtet die 150 PS starke Variante in 8,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erzielt mit dem manuellen 6-Gang-Getriebe eine Höchstgeschwindigkeit von 215 km/h. Mit dem Doppelkupplungsgetriebe (DSG) sind es 211 km/h. Aber Achtung: Die italienische Staatspolizei hat seit 2004 auch mehrere Lamborghini Gallardos im regulären Einsatz, die 2014 der 610 PS starke und über 325 km/h schnellen Lamborghini Huracán LP 610-4 Polizia ablöste.

Spezielle Sicherheitsreifen stellen genauso wie die gesondert angepasste Federung einen weiteren Teil der Spezialausstattung dar. Neben dem Einbau der Lichtsignalanlage, Funk- und Kommunikationsequipments und Waffenhalterungen, wurde die Rückbank für den sicheren Transport von Gefangenen modifiziert. Eine Unterteilung hinter den Frontsitzen trennt die Polizeibeamten von den Passagieren im Fond.

Ausgiebige Tests mit zwei Prototypen unter den Codenamen „Panther“ und „Gazelle“ gingen der Fahrzeugübergabe an die Polizei voraus. Dazu gehörten Dauertests unter harten, tagtäglichen Einsatzbedingungen und selbst die gepanzerten Türen wurden beispielsweise 100.000 Mal geöffnet und geschlossen. Abschließend fuhren die Macher beide Prototypen 30.000 Kilometer am Stück - gestoppt wurde nur zum Tanken und um die Fahrer zu wechseln.

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