Bis zu 410 PS hat der britische Tuner BBR dem Ford Focus RS einverleibt - deutlich mehr als die 350 PS des limitierten, Ford-eigenen Über-Focus RS500. Optisch ließen die Briten, die sich seit über 25 Jahren einen Namen als Ford-Tuner machten, alles beim Alten. Verständlich, denn schließlich strahlt der Focus RS bereits serienmäßig jene Dynamik und Sportlichkeit aus, die Kunden von einem RS-Modell erwarten. Dazu gehören vor allem die Frontschürze mit dem großen Lufteinlass in betonter Trapezform, die Lüftungsschlitze in der Motorhaube oder der imposante Spoiler und respekteinflößende Diffusor am Heck.
© Foto: Speed Heads
Beim getunten BBR Ford Focus RS stechen erst beim genaueren Hinsehen seine inneren Werte hervor. So gingen die Briten bei der Leistungssteigerung stufenweise vor. Tuning-Stufe eins „Phase One“ mit Chiptuning und optimiertem Ansaugtrakt führt zu 347 PS bei 6.150 U/min und 500 Nm Drehmoment bei 3.350 U/min. In der Serie sind es beim Focus RS 350 PS und 440 Nm. Dabei spricht der Motor laut BBR wesentlich spontaner auf das Gas an und sorgt besonders bei mittleren Drehzahlen für deutlich mehr Vorschub.
„Phase Two“ bringt den 2.5-Liter-Fünfzlinder-Turbo zusätzlich mit verbessertem Ladeluftkühler sogar auf 360 PS und 512 Nm Drehmoment. Die entsprechenden Werte für Stufe drei und vier: 387 PS und 525 Nm bzw. 410 PS und 553 Nm Drehmoment. Die Performance-Daten gab BBR leider nicht bekannt. Doch ein kompakter Flitzer mit so viel Power dürfte ordentlich nach vorne spurten und für echte Adrenalinkicks sorgen.
Neben diesen Leistungsstufen widmete sich BBR dem Fahrwerk. Zutaten für einen deutlich verbesserten Ford Focus RS: Eigenentwickelte Hochleistungs-Federn und in Kooperation mit Koni entwickelte, verstellbare Dämpfer. BBR stellte fest, dass die Serien-Dämpfung beim Focus RS für den Alltagseinsatz zu hart ausfiel und entwickelte deshalb die eigene, variable Lösung.
Bis zu 410 PS auf die Vorderräder? Klingt brachial und ist es auch. Aber der Ford Focus RS bewährte sich: Im Mittelpunkt steht die sogenannte „Revo“-Vorderradaufhängung, die in Kombination mit einer drehmomentorientiert arbeitenden Quaife-Differenzialsperre die auf die Lenkung einwirkenden Antriebskräfte reduziert und auf diese Weise ein typisches Manko leistungsstarker, üppig bereifter Fronttriebler auf unebenen Fahrbahnen oder Straßen mit ungleichmäßig verteilter Haftreibung beseitigt.
Wer an der Kompetenz von BBR zweifelt: In den 1980er-Jahren machte sich die Tuning-Schmiede in der Britischen Tourenwagenmeisterschaft mit zahlreichen Einzelsiegen einen Namen. Später setzte BBR markante Duftmarken in der Tuning-Szene mit imposanten Fahrzeugen wie einem über 1.000 PS starken Aston Martin oder den zuletzt äußerst beliebten Upgrades des Ford Focus ST.
So stellt der aktuelle BBR Ford Focus RS jetzt die logische nächste Stufe dar. Was darauf folgen wird? Abermals logisch wäre ein Focus RS500 mit eben jenen 500 PS, die der auf das Stückzahl-Limit zurückgehende Name bereits fälschlich suggerierte.
VirusM54B30
16.08.2010
Das Ding muss so pervers abgehen :applaus: