Bentley startet mit dem komplett überarbeiteten Continental Flying Spur in das Modelljahr 2009. Mit der für Bentley gewohnt virtuosen Art, vornehme Zurückhaltung mit selbstbewusster Individualität in Einklang zu bringen und daraus eine souveräne Formensprache zu entwickeln, arbeiteten die Designer die Evolution mit prononcierten Akzenten heraus. Ein Blickfang stellt der verchromte Kühlergrill dar, dessen viereckige Form kantiger wurde und nun etwas steiler steht.
© Foto: Speed Heads
Ein weiteres Merkmal des neuen Flying Spur-Gesichts ist der neue Stoßfänger mit einem vergrößerten Lufteinlass, den die Macher mit einer schwarzen Matrix verkleideten. Damit steigt die Luftzufuhr um rund 14 Prozent. Weitere Kühlereinlassöffnungen befinden sich links und rechts neben der Hauptöffnung. Abgestimmt auf den Kühlergrill, lässt sich der untere Grill ebenfalls in hellem Chrom bestellen. Verchromte Scheinwerfer-Einfassungen runden den neuen Look der Frontpartie ab.
Eine behutsame Modellage lässt die Optik des Hecks schlanker und straffer wirken. Die Rückansicht des Continental Flying Spur überzeugt durch eine neue schwarze Verblendung mit umlaufender Chromleiste sowie verchromte Leuchtenringe, die dem Heck eine rassige, gestraffte Anmutung verleihen.
Fahrdynamik und Komfort in einer neuen Dimension
Das Herz des überarbeiteten Continental Flying Spur ist Bentleys ausgereifter 6-Liter-Doppelturbo W12. Die beeindruckende Arithmetik seiner Kraftentfaltung: 48 Ventile, die von vier Nockenwellen bedient werden, mit einer variablen Ventilsteuerung, die so exakt getaktet ist wie ein Schweizer Uhrwerk. Die Antriebskraft des Zwölfzylinders wird durch das optimierte Sechsgang-Automatikgetriebe von ZF übertragen. Der W12-Motor entwickelt 560 PS bei 6.100 Umdrehungen pro Minute und ein maximales Drehmoment von 650 Nm - Kraftentfaltung, die dem Flying Spur mühelos von 1.600 U/min über die Drehzahlskala zur Verfügung stehen.
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Ein Großteil der Bauelemente des Fahrwerks fertigte Bentley in Leichtbauweise. Die Einsparungen am Gewicht kommen dem sportlichen Charakter der Limousine entgegen, erhöhen sie doch Lenkfreudigkeit und Laufkultur. Zum gelassenen Fahrerlebnis, das jeden Bentley auszeichnet, zählt ebenfalls die serienmäßige Luftfederung, die selbstständig und dezent die Fahrzeughöhe jederzeit an vielfältigste Straßen- und Belagverhältnisse anpasst.
Bei der Konstruktion des neuen Flying Spur gelang den Ingenieuren eine weitere Optimierung. Sie nahmen sich das Federungs- und Dämpfungssystem vor, um es neu zu kalibrieren. Maßgeschneiderten Grip liefern derweil beim Flying Spur die 19-Zöller, optional sind es 20 Zoll große Felgen.
Auch die Hydraulik des Flying Spurs unterzogen die Briten einer kompletten Überarbeitung. Die klassische Gabel- und Stangenlenkung der geschwindigkeitsabhängigen Servotronik wurde auf mögliche Reibungsverluste hin untersucht. Ziel war es, ein noch präziseres Lenkverhalten zu erreichen. Das ESP der allerjüngsten 8.1-Generation wartet währenddessen mit einem neuen Modus auf: Hinter dem Begriff „Sport Traction“ verbirgt sich eine Steuerung, die den Eingriff der elektronischen Stabilitätskontrolle bei geringen Geschwindigkeiten verzögert, um das Fahrerlebnis zu intensivieren, ohne die Sicherheit des ESP in Notsituationen missen zu müssen.
Der neue Flying Spur lässt sich nunmehr mit einem radargestützten „Adaptive Cruise Control“-System (ACC) ausrüsten. Das System überwacht die Verkehrssituation und unterstützt den Fahrer, seine Wunschgeschwindigkeit zu halten. Registriert das ACC per Radar ein vorausfahrendes langsameres Fahrzeug, aktiviert das System selbstständig Gas und Bremsen, um einen gleichmäßigen Abstand zum vorderen Fahrzeug zu ermöglichen. Bei Aktivierung des „Sport Mode“ über die Schaltkulisse wird auch die Reaktion des ACC angepasst.
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In allen Modellen der Flying Spur-Reihe kommen die größten Bremsen im Bereich aller Serien-Pkw zum Einsatz. Das Maß der vorderen, innenbelüfteten Scheibenbremsen beträgt 405 x 36 Millimeter, das für den hinteren Satz 335 x 22 Millimeter. Erstmals bietet die britische Traditionsmarke Bremsen aus einem Karbon-Siliziumkarbid-Gemisch (CCB) als Option an. Mit einem nochmals vergrößerten Maß von 420 x 40 Millimetern vorne und 356 x 28 Millimetern hinten sind diese Hochleistungsbremsen ausschließlich für die 20-Zoll-Räder zugelassen.
Das Bremssystem in Leichtbauweise bietet eine enorme Reduktion des berüchtigten Fading-Effekts und minimiert darüber hinaus mögliche temperaturbedingte Verformungen der Scheibe. Die Bremsen sind auf den Lebenszyklus des Fahrzeugs bei durchschnittlichen Fahrbedingungen ausgelegt - die Lebensdauer der Bremsbeläge konnte gegenüber herkömmlichen Anlagen verdoppelt werden. Die Gewichtsreduktion der rotierenden, festen Bremsteile um 20 Kilogramm hat zudem günstige Auswirkungen auf Lenkverhalten und Handling.
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Raffinement und Innovation im Interieur
Der Continental Flying Spur erschloss seit seiner Markteinführung im Jahre 2005 - unter anderem dank der zeitgemäßen Interpretation der Bentley-typischen Werte - neue Kundengruppen. Für die Überarbeitung der Modellreihe stellten sich die Ingenieure einer großen Herausforderung: Auf der Basis dieses Erfolges - quasi als Benchmark - behutsame Modifikationen vorzunehmen, die das einzigartige Ambiente des Passagierraums unterstreichen und dabei mit den Mitteln modernster Technik den Grad an Luxus, Alltagstauglichkeit und Komfort zu verfeinern.
Ein wesentlicher Bestandteil der anspruchsvollen Überarbeitung war ein umfangreiches Paket von Maßnahmen, um noch stärker unerwünschte Geräusche aus der akustischen Hintergrundkulisse herausfiltern zu können. Die Außenwelt wird weiter auf Flüsterabstand durch doppelbeschichtete Fenster gehalten, die bereits im Vorgängermodell zur Serienausstattung gehörten. Neu ist eine zusätzliche Isolierung durch ein spezielles Laminat, das Bentley an der Fensterinnenseite aufträgt. Außerdem wurden resonanzdämmende Materialien bereits im Fahrgestell verbaut. Unerwünschte Abrollgeräusche dämpfen darüber hinaus die neu verkleideten Radgehäuse.
Den Innenraum an sich unterzog Bentley ebenfalls einer großzügigen Überarbeitung. Der komplette Neuaufbau der Sitze basiert auf einer mehrschichtigen Konstruktionsweise; der verwöhnende Komfort wurde zudem durch den Einsatz verschiedener Materialen optimiert. Für die Ausformung der Sitze zogen die Entwickler eine Fülle neuester ergonomischer Daten über unterschiedliche Körperprofile heran, um für Front- und Fondpassagiere ein Maximum an Sitzkomfort zu erzielen. Rückhalt und Unterstützung bietet die Verlängerung der Sitzfläche um 40 Millimeter.
Erstmals im Continental Flying Spur haben Kunden, die sich für eine fünfsitzige Konfiguration entscheiden, die Möglichkeit, eine Rückback zu wählen, bei der sich trotz durchgehender Sitzfläche die Außensitze individuell verstellen lassen - der Mittelsitz ist fixiert. Die Außensitze sind beheizbar und verfügen neben einer Lordosenstütze über eine Massagefunktion. Für mehr Beinfreiheit kann man optional vom Fond aus die Position eines unbesetzten Frontsitzes verändern. Wahlweise gibt es eine Sitzbelüftung.
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Im neuen Continental Flying Spur feiert die neu entwickelte Audio-Anlage von Naim für Bentley ihre Premiere. Der renommierte britische High-End-Hersteller kreierte exklusiv für Bentley ein Soundsystem mit einem 1.100-Watt-Verstärker und 15 Lautsprechern. Die Lautsprecher stimmte Naim speziell auf die räumlichen Bedingungen der Flying Spur-Kabine für ein einzigartiges Hörerlebnis ab. Bentley ist übrigens auch der erste Hersteller, bei dem die neue Generation des Digital-Signal-Prozessors (DSP) zum Einsatz kommt - modernste Technologie, die den Flying Spur in einen Konzertsaal verwandeln soll.
Alle Fahrzeuge verfügen nun serienmäßig über eine Fernbedienung zur Steuerung der Infotainment-Einheit für die Fondpassagiere. Auch einen anderen Trend bedachte Bentley: Im Handschuhfach des Continental Flying Spur integrierte man eine Schnittstelle für iPod und MP3-Player und einen USB-Port, die eine Verbindung zum Infotainment-Center auf der Mittelkonsole herstellen. Eine perfekte Ergänzung für das Entertainment-Paket, das sich für den Fond bestellen lässt, stellen zwei in den Kopfstützen montierte 7-Zoll-LCD-Bildschirme, ein 6-fach DVD-Wechsler sowie zwei Kopfhörer und eine Fernbedienung dar.
Eine weitere technische Annehmlichkeit ist die Parkdistanzkontrolle. Das akustische Signal der Parkhilfe wird jetzt um eine graphische Darstellung - auf dem Bildschirm des Infotainment-Centers abgebildet - ergänzt.
© Foto: Speed Heads
Ein breites Spektrum an Individualisierungsmöglichkeiten
Bot die erste Generation des Flying Spur bereits handwerkliche Verarbeitung in Perfektion, so besticht die Modellreihe 2009 mit noch mehr Luxus. Kunden können jetzt aus einer nochmals erweiterten Palette an handbearbeiteten, dekorativen Elementen für das Interieur wählen. Chrom und edle Hölzer charakterisieren auf unnachahmliche britische Art diese Kollektion. Neben den Chromleisten, die traditionell sportliche Akzente setzen, wählten die Designer kostbare Holzintarsien aus, die es passend zum individuellen Kundengeschmack in klassischer oder moderner Anmutung gibt.
Der moderne Stil drückt sich durch ein Holzfurnierband aus, das Armaturenbrett und Türen zu einer optischen Einheit zusammenführt; zur klassischen Anmutung gehören daneben noch die Holzverkleidung der Instrumententafel sowie der Mittelkonsole. Beide Gestaltungsmöglichkeiten sind für Walnussholz und Kastanie erhältlich. Ein weiteres Highlight der Einrichtung: Erstmals können Kunden Keder aus 16 Tönen auswählen. Diese optionale Paspelierung der Ledersitze ist als Kontrast oder Ton in Ton abgestimmt erhältlich.
Unterschiedliche Lederfarben lassen sich nun auch in der Türverkleidung kombinieren und eröffnen so noch mehr Möglichkeiten zur Erfüllung individueller Wünsche. Neu in der Lederkollektion des Flying Spur sind die Farben „Linen“, „Imperial Blue“ sowie die drei neuen Außenlackfarben („Havana“, „White Sand“ and „Onyx“). Vier subtile Duo-Ton-Lacke feiern hier ebenfalls ihr Debüt in der Continental-Familie: „Havana“, „Dark Saphire“, „Onyx“ und „Midnight Emerald“.
Aston Martin (Gast)
10.06.2008
Der Flying Spur Speed hebt sich leider zu wenig von dieser "normalen" Version ab. Trotzdem gefällt mir der Speed besser, da die Felgen hier einfach eigenartig aussehen. @Speedheads: Ich hab hier aber auch noch mal eine Frage. Hat der normale Flying Spur nicht andere Endrohre als der Speed? Auf jeden Fall handelt es sich hier um das selbe Bild der Heckansicht wie im Speed-Thread.
speedheads
10.06.2008
Man erkennt, dass Du ein Auge für das Detail hast. Es ist auf dem Foto tatsächlich der Speed, der sich jedoch nur leicht durch die Endrohre unterscheidet. Leider ist dies das bislang einzige Foto einer Heckansicht vom neuen Flying Spur, das Bentley zur Verfügung stellt. Und ein Foto der heckansicht vom neuen Flying Spur musste hier rein.