Nach zwei Jahren der Abstinenz meldet sich die italienische Karosserieschmiede Bertone mit einem neuen Konzeptfahrzeug zurück: dem Bertone Pandion. Dabei handelt es sich um ein aggressives und futuristisches Konzeptauto, das als Hommage an das 100-jährige Jubiläum von Alfa Romeo einen Ausblick in die Zukunft der Marke aus Bertones Sicht geben soll. Trotz seiner futuristisch anmutenden Silhouette vereint der Bertone Pandion dennoch die bekannten Designelemente der italienischen Traditionsmarke, was ihn sofort als echten Alfa erkennbar macht.
© Foto: Speed Heads
Der Pandion ist das erste Fahrzeug, das unter der Leitung von Bertone-Chefdesigner Mike Robinson entstand. Hierfür suchte sich die italienische Designschmiede ein Vorbild aus der Tierwelt: den "Pandion Haliaetus", einen Fischadler. So waren die Flügel Vorbild bei der Gestaltung der Türen, welche sich im 90-Grad-Winkel, ähnlich wie im Lamborghini Countach, nach oben hin öffnen und dann eine Spannlänge von ca. 3,60 Metern erreichen. Auch die Front des 2+2-Coupés entwarf Bertone nach dem Antlitz des Fischadlers, das zudem das klassische Scudetto als schildförmig zulaufendes Markenemblem von Alfa Romeo am Kühlergrill beinhaltet.
Vier weiße Lichtstreifen, die von jeweils zwei Positionsleuchten und zwei Nebelleuchten an der Front generiert werden, unterstreichen den ominösen Charakter des Bertone Pandion und steigern die Neugierde beim Betrachter insbesondere bei Nacht, wenn der Bertone Pandion plötzlich aus dem Dunkel auftaucht. Auch das Heck geizt nicht mit optischen Reizen und beherbergt etliche Designelemente, die wie verschieden lange und breite spitze Klingen wirken. Dadurch entsteht beim Betrachter ein pixelartiger Look, der das Pandion-Heck wie ein schnell beschleunigtes Objekt aus einem futuristischen Film aussehen lässt.
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Das Coupé weist mit seinen 4,62 Metern Länge, 1,97 Metern Breite und 1,23 Metern Höhe typische Sportwagenmaße auf und bringt nur 1.000 Kilogramm auf die Waage. Da verwundert es nicht, dass Bertone als Herzstück keinen Geringeren als den Motor des legendären Alfa Romeo 8C auserkoren hat. Mit 4,7 Litern Hubraum, 450 PS und 470 Nm Drehmoment befeuert das 450 CV 8-Zylinder-Triebwerk seine Passagiere, die im großzügig gestalteten Innenraum auf spacigen Sitzen Platz nehmen.
Das fließende Interieur hält dynamisch gestylte Schalensitze für seine Passagiere bereit, die aus nur 30 Millimeter starken Karbon gewichtsparend entworfen wurden und von der „Swimming-Pool“-blauen Beleuchtung des Innenraumes indirekt bestrahlt werden. Der Fond hält immerhin noch Platz für zwei Kinder bereit oder alternativ bei kurzen Strecken als Notfallsitze.
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Der Innenraum wird von frei verlaufenden Trägerelementen bestimmt, welche zusammen mit den spacigen Farben für das futuristische Ambiente, das Bertone formschön als „Algorithmic Design“ bezeichnet. Insgesamt vier LCD-Bildschirme sorgen mittels Kameras, die z. B. anstelle der Außenspiegel montiert wurden, für eine gute Rundumsicht nach außen und versorgen die Insassen mit allen Informationen rund um das Auto, wie z. B. die Steuerung der Klimaanlage oder des Infotainment-Systems.
Die Partnerschaft zwischen Bertone und Alfa Romeo geht zurück bis ins frühe 20. Jahrhundert und brachte viele faszinierende Designikonen hervor. So wurden in den letzten 75 Jahren insgesamt 23 Konzeptfahrzeuge gemeinsam entwickelt, von denen es einige bis zur Serienproduktion schafften - vom legendäre Giulietta Sprint aus dem Jahre 1954 bis hin zum 2003 vorgestellten Alfa GT und vielen weiteren.
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“We are walking in the footprints of giants.” - das ist das Motto von Bertone und die Giganten auf welche die Schmiede Bezug nimmt, sind Giovanni und Nuccio Bertone. Aber anstatt diese zu kopieren, versuchen die Designer von Bertone etwas Neues zu schaffen und das Erbe der Bertone-Brüder weiterzutragen, was Ihnen mit dem Bertone Pandion nach Meinung der Speed Heads-Redaktion gut gelungen ist.