Über 135.000 PS sollen den neuen Geschwindigkeits-Weltrekord für Landfahrzeuge brechen. Bereits seit dem 15. Oktober 1997 liegt dieser bei atemberaubenden 1.227,985 km/h. Das klingt jedoch geradezu langsam im Vergleich zu der anvisierten Höchstgeschwindigkeit des von Castrol unterstützten Bloodhound SSC Supersonic Car's, das momentan im britischen Bristol konstruiert wird und das Potenzial für eine Endgeschwindigkeit von unglaublichen 1.609,34 (1.000 mph) km/h besitzen soll. Damit durchbricht das strahlgetriebene Auto sogar die Schallmauer. 2016 soll der Rekordversuch stattfinden.
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Mit Kampfflugzeug und Hybrid-Raketen auf 1609 km/h
Die Suche nach der perfekten Wüste für die Rekordfahrt stellte keine einfache Aufgabe dar. Die Mindestanforderungen lauten: 12 Meilen lang, 2 Meilen breit und perfekt flach. Das Ergebnis: die Hakskeen Pan am Nordkap von Südafrika.
Für den gewaltigen Vortrieb des Bloodhound SSC sorgen drei Antriebe: ein Rolls-Royce EJ200 Jet aus einem Eurofighter Typhoon, ein Cluster von Nammo-Hybridraketen und ein 650 PS starker Rennwagen-Motor, der die Oxidationspumpe der Raketen antreibt. Daraus werden 135.000 äquivalente PS erzeugt, was der Motorisierung von 180 Formel-1-Boliden entspricht. Bei voller Geschwindigkeit wird der Bloodhound SSC eine Meile in 3,6 Sekunden zurücklegen - das entspricht der Länge von 4,5 Fußballfeldern pro Sekunde.
Der Rollout des Bloodhound SSC ist für Sommer 2015 geplant, wo der erste Landebahn-Test mit bis zu 200 mph (321 km/h) auf dem Aerohub Newquay in Großbritannien durchgeführt wird. Anschließend beginnt das Team in Südafrika mit den High-Speed-Tests, bei denen die Geschwindigkeit auf bis zu 800 mph (1.287 km/h) gesteigert werden soll. Danach kehren die Macher nach Großbritannien zurück, um die Daten zu überprüfen. Im Jahr 2016 geht es dann in Südafrika ums Ganze: das Ziel ist es, eine Geschwindigkeit von 1.000 mph (1609,34 km/h) zu erreichen.
Hinter dem Bloodhound-Projekt steht kein Geringerer als Richard Noble, der bereits die Entwicklung des Thrust SSC leitete und damit den aktuellen Weltrekord für das schnellste Landfahrzeug der Welt hält. Den Bloodhound SSC wird der Militärpilot Andy Green fahren, der bereits als Fahrer mit dem Thrust SSC den Weltrekord holte und als erster Mensch in einem von der FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) offiziell anerkannten Rekordversuch mit einem Landfahrzeug die Schallmauer durchbrach.
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Ruhmreiche Vergangenheit - die Grenzen des Machbaren neu definieren
Die Geschichte von Castrol ist durchzogen von Pionierleistungen und einer Leidenschaft für Rekorde - ob zu Lande, zu Wasser oder in der Luft. Das Unternehmen besitzt eine bemerkenswerte Historie bei den Hochgeschwindigkeitsrennen zu Land, der reinsten und schnellsten Form aller automobilen Wettbewerbe.
Der Geschwindigkeitsrekord wurde 21-mal mit Castrol als Technologie-Partner gebrochen: vom ersten Rekordversuch von Sir Malcolm Campbell im Jahr 1924 mit 146 mph (235 km/h) bis hin zur 30-jährigen Geschichte der Unterstützung der Thrust-Kampagnen. Thrust steigerte den Landgeschwindigkeitsrekord beim ersten Mal mit Richard Noble‘s Thrust 2 auf 633 mph (1.019 km/h). Danach legte Andy Green 1997 im Thrust SSC die Marke auf 763 mph (1.228 Km/h). Dieser Rekord steht noch heute und wird das erste Ziel für den Bloodhound SSC darstellen.
Castrol versorgt den Bloodhound SSC unter anderem mit Schmierstoffen und weiteren Spezialitäten; denn ohne diese kann der beste und stärkste Motor schnell Schaden nehmen und die jahrelange Arbeit wäre in kürzester Zeit zunichte gemacht. So gelangen im Bloodhound SSC das stärkste, von Castrol entwickelte Motorenöl, eine motorsporterprobte Bremsflüssigkeit und verschiedene Hydraulik-Öle von Castrol zum Einsatz, die erst kürzlich die NASA nutzte.
Bloodhound-Projekt kommt in den Schulunterricht
Selbst Schulen in Großbritannien und Südafrika nahmen das Bloodhound-Projekt in ihren Unterricht auf. In Großbritannien verwenden über 5.500 britische Grundschulen und Gymnasien die frei zugänglichen Ressourcen der „Bloodhound Education in ihren Klassenzimmern.
Das Bildungsprogramm läuft ebenfalls in Südafrika an mehr als 200 teilnehmenden Schulen mit über 100 sogenannten „Bloodhound-Botschaftern“, die dabei helfen, das Projekt zu nutzen, um junge Menschen für das Studium von Mathematik und Naturwissenschaften zu begeistern. Das Programm spricht Schulen im ganzen Land an, mit dem Schwerpunkt in der nördlichen Kap-Provinz - der Gegend, in der die Rekordjagd stattfinden wird.