Im neuen BMW 7er kommen weltweit erstmalig Steuergeräte mit AUTOSAR (Automobile offene Systemarchitektur) zum Serieneinsatz. Bei AUTOSAR handelt es sich um eine weltweite Entwicklungspartnerschaft von Automobilherstellern, -zulieferern und weiteren Unternehmen der Elektronik-, Halbleiter- und Softwareindustrie. Seit 2003 arbeiten die daran beteiligten Unternehmen an der Entwicklung und Einführung einer offenen, standardisierten Software-Architektur für die Automobilindustrie.
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Der AUTOSAR-Ansatz vereinfacht den Austausch und die Update-Möglichkeiten von Software und bildet die Basis, um die wachsende Komplexität der Elektrik und Elektronik im Kraftfahrzeug sicher zu beherrschen. Zudem verbessert AUTOSAR die Kosteneffizienz, ohne Kompromisse in der Qualität einzugehen.
BMW realisierte AUTOSAR sowohl auf der Applikationsebene als auch in der Infrastruktursoftware des BMW 7er. Auch weiterhin setzt BMW auf die Standardisierung der Schnittstellen gemeinsam mit den Entwicklungspartnern. Schritt für Schritt soll immer mehr AUTOSAR Einzug in die zukünftigen Fahrzeuggenerationen halten.
Im aktuellen Standard-Core für den BMW 7er sind das Netzwerk- und Speichermanagement und ein Großteil der Diagnoseumfänge nach AUTOSAR umgesetzt. Daneben enthalten mehrere Steuergeräte des BMW 7ers eine AUTOSAR-konforme Laufzeitumgebung (Runtime Environment), die es ermöglicht, Anwendungsprogramme plattformunabhängig zu realisieren.
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Ein Beispiel stellt das Zentrale Gateway dar. Dieses Steuergerät stellt die schnelle und breitbandige Verbindung sowohl von externen Fahrzeugzugängen (Ethernet, CAN) als auch von fahrzeuginternen Systembussen (CAN, MOST, FlexRay) untereinander sicher. Darüber hinaus regelt das System die zentrale Infrastrukturfunktionen, wie zum Beispiel Fahrzeugzustand, Programmierung oder Energieverbrauch.
Für künftig neu zu entwickelnde Steuergeräte setzt BMW klar auf die Einführung und Ausweitung von AUTOSAR. Deshalb gibt es eine präzise Migrationsstrategie und entsprechende Anforderungen an alle beteiligten Lieferanten. Heute läuft bereits die Entwicklung in den Domänen Antrieb, Fahrwerk, Sicherheit, Innenraum und Karosserie.
Bereits seit 2001 setzt BMW standardisierte Basis-Software, den sogenannten „BMW Standard Core“, in Steuergeräten ein. Darin sind die Systemfunktionen implementiert, das heißt Betriebs- (Energiehaushalt, Standby), Administrations- (Codierung, Diagnose) und Infrastrukturfunktionen (Personalisierung, Condition Based Service).