Die 2004er Auflage des 24-Stunden-Rennens auf der Nürburgring-Nordschleife wird als eine der spektakulärsten in die Geschichte eingehen. Beinahe 24 Stunden lang kämpften die 220 Teams auf der anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt vor rund 220.000 Zuschauern mit ständig wechselnden und zumeist widrigen Witterungsverhältnissen.
Nach 143 Runden gewinnen die BMW-Werksfahrer Jörg und Dirk Müller sowie Renn-Ass Hans-Joachim Stuck im BMW M3 GTR. Das entspricht einer Distanz von 3.483,194 Kilometern. Den BMW-Doppelsieg perfekt machten mit einer Runde Rückstand die Teamkollegen Pedro Lamy, Duncan Huisman und Boris Said. „Es war das psychisch anstrengendste Rennen, bei dem ich je angetreten bin. Die schwierigen Wetterbedingungen machten das Rennen zu einem ständigen Tanz auf der Rasierklinge“, so Stuck im Ziel.
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Hinter der bayerischen Werksequipe landete nach einem packenden Finish eine Mannschaft ausgewiesener Nordschleifen-Routiniers: Rang drei ging wie im Vorjahr an den Porsche 911 GT3 MR von Manthey Racing vor der Audi-Werksmannschaft in einem Abt-Audi TT-R. Mit der fünften Position belohnt wurde der allradangetriebene Falken-Nissan Skyline GT R aus Japan.
Unbelohnt blieben beim Eifel-Klassiker zwei Teams, die mit Parforce-Ritten den Fans an der Strecke eine tolle Show boten. Die Pole-Sitter Klaus Ludwig / Uwe Alzen / Jürgen Alzen / Michael Bartels (Porsche 996 Turbo) fielen nach dem Sieg beim Startduell schon in der ersten Rennstunde nach einem Reifenschaden auf Position 136 zurück. Nach einer 19-stündigen Vollgas-Jagd arbeiteten sich die Privatiers im Vitaphone-Team bis auf den sechsten Rang vor. Ein Motorschaden zwei Stunden vor Zieleinlauf beendete den fulminanten Ritt. Auch die Vorjahres-Siegermannschaft blieb ohne zählbaren Erfolg: Beide Opel Astra V8 Coupé in Werksfarben kämpften mit den Tücken der „Grünen Hölle“: Mit der Besetzung Manuel Reuter / Timo Scheider / Volker Strycek / Marcel Tiemann konnte sich das nach mehrfachen Unfallreparaturen zwischenzeitlich bis auf Position 86 zurückgefallene Team schließlich auf den zehnten Platz vorarbeiten.
Der Schlüssel zum Sieg war eine glückliche Hand bei der Wahl der jeweils richtigen Reifensorte, um auf den Streckenverhältnissen, die zwischen Sonnenschein und sintflutartigen Regenfällen oftmals schon in einer Runde wechselten, zu bestehen. Im Gegensatz zu den Fahrzeugen von Audi, Opel und Porsche, waren die beiden BMW M3 GTR mit einer Traktionskontrolle ausgerüstet, die bei den Witterungsbedingungen sich als große Hilfe erwies.