Sie wird kommen: die Smarthome-Revolution - und damit die umfangreiche Digitalisierung unserer Häuser und Wohnungen. Genau hier kommen auch die Autos ins Spiel. BMW möchte bei der Digitalisierung ganz vorne dabei sein und setzte sich zum Ziel, um das Fahrzeug herum eine personalisierte, digitale Welt aufzubauen, die bereits im Haus am Frühstückstisch beginnt. Es wird klar: Die Zukunft gehört den Autoherstellern, welche die besten digitalen Plattformen bieten und sich dafür jetzt rüsten. Zur Umsetzung seiner visionären Ziele zog BMW sogar ein komplettes Team von Microsoft ab, damit die Software-Spezialisten für BMW arbeiten.
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Das kommt bald: Wenn TV- und Haushaltsgeräte mit dem BMW vernetzt sind
Die erste Phase von „BMW Connected“ ging bereits an den Start. Doch wir werfen einen Blick in die Zukunft. Anhand der bereits von BMW geschlossenen Partnerschaften und ersten Hinweise, zeigen wir, wohin die Reise geht - und die hat es in sich. Wir werden digitale Dienste erleben, die uns und unsere Welt vollständig miteinander vernetzen, unterwegs wie zu Hause.
Zielgerichtet wählte BMW als Partner Microsoft Asia, verantwortlich für den Cloud-Service von Microsoft, um möglichst viele Zugänge zu seiner digitalen Erlebniswelt bieten zu können. Was sich mit der Cloud von Microsoft verbinden lässt, wird auch mit dem Auto verknüpft sein. Das geht über Smartphone, Smartwatch, PC und der Spielekonsole xBox hinaus; denn Microsoft entwickelt bereits innovative Lösungen für das vernetzte Haus der Zukunft und für Smarthomes.
Da kommt einiges auf uns zu: Microsoft trat 2014 der „Allseen Alliance“ als Premium-Partner bei und integrierte in „Windows 10 Professional“ das Open-Source-Framework „AllJoyn“, das unterschiedliche Geräte in einem Haus, unabhängig von der Produkt- oder der Verbindungsart, miteinander koppelt.
Die „Allseen Alliance“ gründete Qualcomm, eines der großen Entwicklungsunternehmen für Mobilfunktechnologie. Zu den Partnern zählen neben Microsoft unter anderem Sony, Panasonic, LG und Sharp. Es ist anzunehmen, dass bereits zahlreiche TV- und Haushaltsgeräte auf den neuen Standard vorbereitet sind und die große Vernetzung durch Windows erfolgen wird. Mit Windows 10 ausgestattete Geräte, wie zum Beispiel Tablets und PCs, dürften künftig als eine der wichtigsten Schnittstellen in Smarthomes fungieren - und damit steht die Verbindung, über möglichst viele Geräte auf „BMW Connected“ zugreifen zu können.
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Spannend: Wie ein Spiegel unser Leben und unser Zuhause verändern wird
Für die Zukunft hat BMW die Vision, dass ein Hologramm oder ein intelligenter Spiegel, der sogenannte „Mobility Mirror“, den Kunden morgens im Smarthome begrüßt, über die anstehenden Termine informiert und einhergehend mit dem Fahrzeug-Pool des Kunden von sich aus verschiedene Routen zum Ziel vorschlägt. Für den Termin in der City zum Beispiel den BMW i3 oder bei gutem Wetter den Hybrid-Sportwagen BMW i8 für eine mit viel Spaß verbundene Fahrt über einen kurvenreichen Bergpass mit wenig Verkehr, während den direkten Weg über die Autobahn nur zähfließender Verkehr kennzeichnet. Die Bedienung beziehungsweise die Interaktion mit dem Spiegel erfolgt per Sprache oder über Gesten, ohne den Spiegel berühren zu müssen.
Zudem reagiert das System dynamisch auf sich ändernde Wünsche der Nutzer. Wird beispielsweise eine der anderen im Spiegel angebotenen Mobilitätsoptionen, zum Beispiel ein Motorrad oder öffentliche Verkehrsmittel, gewählt, passen sich die Abfahrts- und die Ankunftszeit automatisch analog zu den relevanten Informationen für das Transportmittel an und werden in die persönliche Mobilitätsagenda übernommen.
Darüber hinaus sieht der Nutzer über den „Mobility Mirror“ die Daten des Smarthomes, beispielsweise ob die Türen oder Fenster verschlossen sind, wann das Licht automatisch an- oder ausgestellt wird, die Alarmanlage aktiviert wird und den aktuellen Energiestatus des Hauses. Auch die möglichen Ladeoptionen für ein Elektroauto stellt das System dar und wählt anhand der persönlichen Termine die sinnvollste Option automatisch aus. Darüber hinaus kann das System beispielsweise mit dem Start der Kaffeemaschine und einhergehend mit der Verkehrssituation ein Fahrzeug von BMW zum richtigen Zeitpunkt vorklimatisieren.
Im Smarthome ist das Aufnehmen des Fahrzeugschlüssels das Signal, das Garagentor zu öffnen und für den vernetzten BMW ist es der Hinweis, die Garage zu verlassen. Das Fahrzeug setzt automatisch zurück, wendet und steht vor der Tür, wenn der Fahrer das Haus verlässt. Derweil übertragen im Fahrzeug eingebaute Kameras Aufnahmen über „BMW Connected“ an den Spiegel oder das Smartphone, damit der Fahrer den Einparkvorgang verfolgen kann.
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Mit der Anwendung „BMW Gesture Control Parking“ kann der BMW auch unterwegs vollautomatisiert ein- und ausparken, ohne dass sich der Fahrer im Fahrzeug befindet. Ausgelöst wird die Funktion durch eine Winkgeste, die von der Smartwatch erkannt und ans Fahrzeug übermittelt wird.
Genial: BMW Fahren in der nahen Zukunft
Das Fahrzeug selbst besitzt neben einem Head-Up Display, ein Kombiinstrument mit dreidimensionaler Anzeige und ein riesiges Panorama-Display, das sich fast über die gesamte Beifahrerseite erstreckt. Die wesentlichen Fahrinformationen erhält der Fahrer über das hochauflösende Head-Up Display, das die wichtigsten Daten wie Geschwindigkeit, Tempolimits oder Navigationshinweise direkt ins Blickfeld auf die Frontscheibe projiziert.
Zur Steuerung und zur Auswahl von Inhalten auf dem großen Panorama-Display setzt BMW auf neue Mensch-Maschine-Schnittstellen, die eine Vielzahl neuer Interaktionsmöglichkeiten bieten. Eine davon ist „AirTouch“, eine Gestensteuerung für alle Kommunikations-, Info- und Entertainment-Funktionen im Fahrzeug. „AirTouch“ ermöglicht es, den großen Bildschirm wie einen Touchscreen zu bedienen, ohne ihn dabei berühren zu müssen.
Befindet sich auf der Bergstrecke ein Steinschlag oder hinter einer nicht einsehbaren Kurve ein liegengebliebenes Fahrzeug, informiert „BMW Connected“ dank Car-to-Car-Kommunikation und Cloud über die Gefährdung. Mehr noch: Das Fahrzeug greift aktiv ein, wenn etwa ein Auffahrunfall droht oder sich ein Hindernis als Sicherheitsrisiko darstellt. Dieter May, Leiter digitale Dienste und Geschäftsmodelle bei BMW, betont, dass diese Technologie für das erste autonome Fahrzeug von BMW wichtig ist, das 2020/2021auf den Markt kommen soll.
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Telefonate im Fahrzeug erfolgen beim vollautomatisierten Fahren via Video-Telefonie sowie Sprachsteuerung. Sollte das Umfahren eines Staus nicht klappen, kann sich der Nutzer zum Beispiel aus dem Büro Grafiken für ein anstehendes Meeting schicken lassen, um die Standzeit sinnvoll zu nutzen.
Mehr noch: Dieter May kündigt an, dass der Innenraum künftig mehr einer Wohnwelt ähnelt, große, multiple Displays mit dreidimensionalen Anzeigen besitzt und sich, abhängig vom Modus (autonom oder selbst fahrend), die gesamte Frontscheibe mit Informationen bespielen lässt. Ferner wird die Sprachinteraktion ein wesentlicher Treiber sein - in einer Dimension, die wir als Endverbraucher heute noch nicht kennen. Die automobile Zukunft wird zusammen mit den Smarthomes spannend!