Für großes Aufsehen sorgte im Mai 2012 als Unikat das BMW Zagato Coupé in einem italienischen Maßanzug. Die Resonanz war so positiv, dass sich BMW und Zagato erst vor sechs Wochen dazu entschlossen, ein weiteres Meisterstück traditioneller Karosseriebaukunst mit einer sportlich-maskulinen Aussage zu entwerfen: den BMW Zagato Roadster. Ihre Weltpremiere feiert die offene Zagato-Variante auf dem Concours d’Elegance im kalifornischen Pebble Beach am 19. August 2012.
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Design: Italienische Finesse trifft bayerische Roadster-Tradition
Offen, zweisitzig und mit außerordentlichen Fahrleistungen lässt ein potenter Roadster den Fahrer Dynamik und Fahrfreude mit allen Sinnen erleben. Der BMW Zagato Roadster erweitert diese Faszination mit der Finesse des italienischen „la dolce vita“. Im BMW Zagato Roadster verschmelzen die Design-DNAs von BMW und Zagato, die beide auf eine lange und erfolgreiche Roadster-Tradition zurückblicken.
Die lange Motorhaube und der lange Radstand rücken den Fahrer nahe an die angetriebenen Hinterräder. Dort sitzt er sportlich tief. Die straffe, für BMW typische Flächenbearbeitung und die klare Volumenaufteilung von Zagato verleihen dem BMW Zagato Roadster eine athletische Erscheinung: gestreckt und erwartungsvoll. Eine tief sitzende Doppelniere mit einer aufwändigen, z-förmigen Gitterstruktur, fokussierten Doppelrundscheinwerfern und eine dreidimensionale Frontschürze formen das markante Gesicht.
Insgesamt wirkt die Front des BMW Zagato Roadsters breit und kraftvoll. Die Frontpartie drängt dynamisch nach vorne, zieht weit nach unten und lässt den Roadster agil und wie auf dem Sprung wirken. Die konturierte Motorhaube führt diese Dynamik durch lange Linien und gespannte Flächen fort. Zwei Lufteinlässe auf der Motorhaube sorgen für zusätzliche Luft im Motorraum und unterstreichen den leistungsstarken Antrieb.
Vermutlich sorgt in dem Einzelstück der 3,0 Liter große Reihensechszylinder mit TwinPower-Turbo aus dem BMW Z4sDrive35is für den Vortrieb, der statt 340 PS aus der Serie satte 400 PS leistet. Bereits mit 340 spurtet der BMW Z4sDrive35is in nur 4,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100 - mit 400 PS sollte der Durchzug noch signifikanter ausfallen.
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Silhouette: Fahrzeugkörper wie eine Skulptur
In der Seitenansicht des BMW Zagato Roadsters findet sich der extrovertierte Charakter des BMW Zagato Coupé wiede.: Hier verschmelzen die klare Volumenaufteilung und das markante Heck eines Zagatos mit der charakteristischen Flächenbehandlung und Formensprache eines BMW. Die A-Säulen treten durch ihre schwarze Färbung optisch zurück und bringen die Skulptur des Fahrzeugkörpers so noch besser zur Geltung.
In seiner Silhouette präsentiert sich der BMW Zagato Roadster straff und präsent. Eine lange Motorhaube, der lange Radstand, kurze Überhänge und das niedrige Heck lassen den BMW Zagato Roadster gestreckt und sportlich wirken. Innerhalb der Silhouette ist die Grundbewegung von Linien und Flächen der des BMW Zagato Coupés ähnlich. Im Heckbereich sind jedoch feine Unterschiede erkennbar: Der gesamte Heckbereich wirkt etwas eleganter als beim sportlich-markanten BMW Zagato Coupé. Die Linienführung ist hier glatter, das Heck niedriger.
Ein besonderes Detail des BMW Zagato Roadsters stellen die Überrollbügel dar. Inspiriert von einer Tragfläche, spielen die Designer hier mit dem Volumen dieses technischen Bauteiles und geben ihm eine dynamische Vorwärtsorientierung mit starker Struktur. Die braune Farbe lässt die Überrollbügel besonders hervorstechen. Als weiteres markantes Detail zitieren die Luftauslässe der Seite die Form der Lufteinlässe auf der Motorhaube und setzen deren dynamisches Thema fort. Unterhalb der Luftauslässe der Seite weist das silberne „Z“ auf die Kooperation von BMW und Zagato hin.
Roadster mit Double-Bubble-Heck
In der Draufsicht lässt sich die Interpretation des für Zagato typischen „Double Bubble“-Daches - auch „Doppia Gobba“ genannt - in der Abdeckung des Verdeckes erkennen. Die Abdeckung greift die Linien aus der Motorhaube auf und führt sie als Double-Bubble-Element ins Heck fort.
In der Gesamtwahrnehmung präsentiert sich das Heck breit und flach. Die Rückansicht des BMW Zagato Roadsters lässt ihn satt auf der Straße stehen. Wie auch beim BMW Zagato Coupé befinden sich die Heckleuchten des Roadsters hinter schwarz getöntem Glas. Die Glasfläche zieht sich wie ein flaches, schwarzes Band über das gesamte Heck und unterstreicht die Horizontalität der Heckgestaltung. Darunter verleiht der dunkel gehaltene Diffusor dem BMW Zagato Roadster einen breiten, stabilen Stand. Die weit außen liegenden Endrohre betonen dies nochmals und setzen matt glänzend einen weiteren hochwertigen Akzent in der Heckpartie.
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Highlight: Ein Lack wie flüssiges Metall
Der einzigartige Charakter des BMW Zagato Roadsters zeigt sich bis in kleinste Details. Die 19 Zoll großen Leichtmetallfelgen im klassisch-sportlichen 5-Speichen-Design erinnern an Propeller und stellen eine kleine Anspielung auf den Ursprung beider Marken dar: sowohl BMW als auch Ugo Zagato, der Gründer von Zagato, kamen über die Luftfahrt zum Automobilbau. Matt glänzend werten sie die Seitenansicht dezent auf.
Ein ganz besonderes Highlight stellt die Lackierung des BMW Zagato Roadsters dar. Die exklusive Außenfarbe, ein brillantes Grau mit sehr viel Tiefe, zieht sich wie flüssiges Metall über den Fahrzeugkörper. Je nach Lichteinfall reicht das Farbspektrum dabei von Dunkelgrau bis zu hellem Silber und lässt so die Flächen und Volumen des BMW Zagato Coupé lebendig werden.
Feinste Detailarbeit im Interieur
Durch das offene Fahrzeugkonzept fällt bei einem Roadster meist zuerst das Interieur ins Auge. Absichtlich lässt der BMW Zagato Roadster die Grenzen von innen nach außen verschwimmen. Dazu wurde der Übergang von Interieur und Exterieur in Farbe und Materialität sehr exklusiv gestaltet: Ein Band aus braunem Leder umschließt das Interieur wie eine Reling und stellt die optische Verbindung nach außen her. Wie ein Rahmen für Fahrer und Mitfahrer schafft die Belederung einen reizvollen Übergang ins sonst hauptsächlich schwarz gehaltene Interieur.
Der warme Braunton wird im Innenraum immer wieder aufgegriffen und beispielsweise in den Kontrastnähten der Sitze, dem Lenkrad, in den Türen oder auf der Mittelkonsole weitergeführt. Ein braunes, eingesticktes „Z“ für Zagato auf den Sitzen weist auf die Herkunft des BMW Zagato Roadsters hin.
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Zagato: ein Karosseriebauer mit Tradition
Im Jahre 1919 von Ugo Zagato gegründet ist Zagato heute der letzte unabhängige Karosseriebauer im Automobilbereich. Die Form steht über den Details, auch aus technischen Gründen: Ugo Zagato lernte sein Handwerk unter anderem im Flugzeugbau, in dem Aerodynamik und Leichtbau eine zentrale Rolle spielen. Diese Prinzipien übertrug der Italiener konsequent auf den Automobilbau und feierte als Karosseriebauer in Kooperation mit Alfa Romeo schnell zahlreiche Rennerfolge. Aerodynamik und Leichtbau, die Emotion der Funktion („Necessary Beauty“) wurde zur Gestaltungsmaxime erhoben, die seither das Erscheinungsbild eines jeden Zagatos prägt.
Heute, unter Andrea Zagato und Marella Rivolta-Zagato in dritter Generation geführt, begreift sich das Unternehmen als Design-Atelier, das die Emotion und Handwerkskunst des Karosseriebaus mit der Präzision modernster Technologie kombiniert. Bis heute entwickelt Zagato lediglich die Fahrzeughülle, die gesamte Mechanik bleibt, wie bei einem Karosseriebauer üblich, stets unangetastet.
Bereits in der Vergangenheit entstanden BMWs mit einem maßgeschneiderten italienischen Blechkleid, wie zum Beispiel im Jahr 1939. Für die damalige Rennsaison beauftragte BMW den Karosseriebauer Touring mit dem Bau eines Coupés auf Basis des BMW 328. Für die Mille Miglia 1940 folgten dann zwei Roadster auf gleicher Basis, die gemeinsam mit dem Coupé das traditionsreiche Rennen dominieren sollten.
Ebenso gestalteten italienische Designerhände das Design des BMW 3200 Michelotti Vignale (1959), des BMW 700 (1959) ebenfalls durch Giovanni Michelotti, des BMW 3200 CS Bertone (1962) sowie des BMW M1 (1978), für dessen Design Giorgio Giugiaro verantwortlich zeichnete. Das BMW Zagato Coupé und der Roadster beleben die Tradition der Zusammenarbeit von BMW und italienischen Designern jetzt neu.
Speed0r
20.08.2012
Da wird man ja heiß drauf, damit zu fahren :D