Brabus E V12: Die unauffällige Art, 370 km/h schnell zu fahren

, 13.03.2010

Über 370 km/h schnell, aber eine extravagante Optik mit Radhausverkleidungen - das gefiel nicht jedem Autoenthusiasten am Brabus E V12 One of Ten auf Basis der aktuellen Mercedes-Benz E-Klasse. Die auf nur 10 Exemplare limitierte Kleinserie ist ausverkauft, doch das Erlebnis muss weitergehen mit einer nun 800 PS starken, aber optischen dezenter verpackten und ebenso schnellen Variante. Kostenpunkt: 498.000 Euro.

Für eine perfekte Fahrstabilität ist die Aerodynamik von enormer Bedeutung. Im Windkanal entwickelte Brabus neue Karosseriekomponenten aus Carbon und dezent in die Karosserielinie integrierte Verbreiterungen vorne und hinten, welche die Karosserie der E-Klasse um 36 Millimeter verbreitern.

Die Front konzipierten die Macher so, dass sie den Serienstoßfänger komplett ersetzt und sowohl die Kühler als auch die vorderen Bremsen optimal mit Fahrtwind versorgt, aber durch ihre ausgefeilte Formgebung auch einen deutlich reduzierten Abtrieb an der Vorderachse ermöglicht. Durch die seitlichen Luftauslässe wird ein optimaler Wärmeaustausch erzielt.

Hinter den vorderen Radhäusern integrierte die Macher neue Luftauslässe in die verbreiterten Kotflügel, die ebenfalls extrem wichtig für eine gesunde Thermik im Motorraum sind und die Entlüftung der vorderen Radhäuser unterstützen, um die Auftriebskräfte an der Vorderachse zu verringern. Die Seitenschweller führen den Fahrtwind so verwirbelungsfrei wie möglich zu den hinteren, ebenfalls dezent verbreiterten Radhäusern.

Für das Heck des Brabus E V12 kreierten die Macher eine neue Heckschürze mit integriertem Diffusor und zwei Ausschnitten für die insgesamt vier charakteristischen Endrohre der Hochleistungsauspuffanlage. Die Heckspoilerlippe auf dem Kofferraumdeckel sorgt derweil für eine optimale aerodynamische Balance mit der Vorderachse.

 

Herzstück der High-Performance-Limousine ist die Evolution des „SV12 R Biturbo 800“-Motors, der den Platz im modifizierten Motorraum der E-Klasse optimal ausnutzt. Zuvor wird der Hubraum des Zwölfzylinder-Triebwerkes aus den aktuellen Mercedes 600-Modellen von serienmäßigen 5,5 Liter auf 6,3 Liter Hubraum erweitert. Dazu kommen eine komplette Neuentwicklung der Luftansaugung, des Biturbos, eine Neuprogrammierung der Motorelektronik und zahlreiche weitere Umbaumaßnahmen.

Das Ergebnis: Eine Spitzenleistung von 800 PS bei 5.500 U/min und ein noch eindrucksvolleres maximales Drehmoment von 1.420 Nm, das bereits ab 2.100 Touren verfügbar ist. Im Auto wird das Drehmoment allerdings elektronisch auf 1.100 Nm limitiert.

Aus dem Stand katapultiert sich die 1.980 Kilogramm schwere Limousine in nur 3,7 Sekunden auf Tempo 100. Nach nur 9,9 Sekunden ist der Viertürer bereits 200 km/h schnell. 300 km/h werden nach 23,9 Sekunden erreicht. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 370 km/h, ist aber für den Einsatz auf öffentlichen Straßen elektronisch auf 350 km/h begrenzt.

Die Kraftübertragung auf die Hinterräder ist Aufgabe des auf das Leistungspotenzial abgestimmten Fünfgang-Automatikgetriebes und eines neuen Hochleistungsdifferenzials mit 40 Prozent Sperrwirkung. Selbstverständlich statten die Macher den Brabus E V12 serienmäßig mit allen verfügbaren Fahrstabilitätssystemen aus, die sich auf Knopfdruck auch deaktivieren lassen.

Die verbreiterten Kotflügel ermöglichen eine breitere Spur, was sich in einer besseren Fahrstabilität bei hohen Geschwindigkeiten auswirkt. So montierte der Veredeler rundum „Brabus Monoblock Q“-Räder in 9,5 x 19 Zoll mit Reifen im Format 265/35 vorne und 285/30 hinten.

 

Speziell auf diese Rad/Reifen-Kombination und die Radlastverteilung stimmte Brabus das Gewindesportfahrwerk ab. Das Chassis lässt sich nicht nur in der Höhe individuell auf die Ansprüche des Besitzers einstellen. Auch das Setup der Stoßdämpfer kann man an der Vorder- und der Hinterachse jeweils zehnfach in Zug- und Druckstufe verstellen und somit zwischen komfortabel oder extrem straff für den Einsatz auf der Rennstrecke justieren. Sportstabilisatoren reduzieren die Seitenneigung bei schneller Kurvenfahrt.

Auch bei der Bremsanlage geht der Brabus E V12 keine Kompromisse ein. Diese wird deshalb an der Vorderachse mit 12-Kolben-Aluminium-Festsätteln, innenbelüfteten und genuteten Stahlbremsscheiben im Format 380 x 37 Millimeter ausgerüstet. Hinten kommen 6-Kolben-Aluminium-Festsättel mit 360 x 28 Millimeter großen Scheiben zum Einsatz.

Das Cockpit strahlt Luxus in Reinkultur aus. Die sportlich konturierten Sitze vorne und die beiden Einzelsitze im Fond sind wie das gesamte Interieur mit einer Kombination aus glattem, perforiertem Leder und Alcantara bezogen. Den Fußboden kleidete Brabus komplett mit quadratisch gestepptem Leder aus - allein dafür wurden mehrere Kilometer feinsten Fadens millimetergenau vernäht. Dazu kommt eine Echtcarbon-Ausstattung mit maßgeschneiderten Elementen für das Armaturenbrett, die Mittelkonsole und die Türpaneele.

Als zusätzliche Option kann der Kunde den Brabus E V12 mit einem Handy aus der Limited Edition des Luxusherstellers „Vertu“ ordern. Das exklusive Mobiltelefon aus der auf 1.500 Exemplare limitierten Kollektion „Vertu Ascent Ti Carbon Fibre“ besitzt ein Titangehäuse mit Seitenverkleidungen aus ebenfalls schwarzem Carbon. Selbstverständlich rüstet Brabus die Limousine zusätzlich mit einem kompletten Business- oder Multimedia-Equipment aus.

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