Brilliance BS4: Chinesen wollen mit Qualität glänzen

, 15.10.2008

Der Brilliance BS4 ist ein neuer Vertreter der Mittelklasse, der sich an europäischen Anforderungen orientiert. Das Design des BS4 schuf das renommierte Designstudio von Pininfarina in Turin. Der BS4 tritt als viertürige Stufenheck-Limousine mit dem Platzangebot der Mittelklasse zu finanziellen Konditionen der Kompaktklasse an und ist ab 15.990 Euro erhältlich. Für 2009 planen die Chinesen, die Einführung des BS4 Kombis als zweite Karosserieversion.


Europäische Linien für den BS4

Die klassisch wirkende Linie der 4,65 Meter langen, 1,80 Meter breiten und 1,45 Meter hohen Stufenhecklimousine fällt zeitlos aus. Der Radstand von 2,79 Metern schafft die Voraussetzungen für ein großzügiges Platzangebot im Innenraum.

Eine formale Unverwechselbarkeit erhält der BS4 durch die im oberen Bereich vertikal geteilte Kühlermaske mit dem mittig platzierten Emblem der Marke in Verbindung mit den charakteristisch geformten Scheinwerferelementen. Dank akribischer Feinarbeit im Windkanal beträgt der Luftwiderstandsbeiwert des BS4 nur CW 0,30. Kurze Karosserieüberhänge verleihen dem Chinesen eine dynamische Note.


Sanft zum Gepäckraum fällt derweil die Dachkante ab, ohne im Fond von den Passagieren Abstriche an Kopffreiheit oder Raumgefühl zu fordern. Auch beim Heck verleihen die Leuchteinheiten der Linie einen unverwechselbaren Charakter, dessen eigenständigen Stil eine Querverbindung aus Chrom ebenso unterstreicht wie dezente Chromapplikationen auf den Stoßfängern und den seitlichen Türschutzleisten.

Für den BS4 stehen sechs verschiedene Farbtöne für die Außenlackierung zur Auswahl. Die Standardfarben umfassen Signalrot und Weiß. Dazu kommen die Metallictöne „Schwarz“, „Grau“, „Silber“ und „Blau“ als Option.

Zwei Motoren mit 1,6 und 1,8 Litern Hubraum

Zum Verkaufsstart des Brilliance BS4 in Deutschland stehen zwei Motorvarianten zur Auswahl. Die Vierzylinder-Ottomotoren werden in Lizenz von Mitsubishi hergestellt. Beide Motoren sind schadstoffarm nach Euro-4-Norm. Der 1,6-Liter-Benziner mobilisiert 100 PS bei 6.000 U/min. Das maximale Drehmoment beträgt 134 Nm, die bei 4.500 U/min anliegen. Der BS4 1.6 erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Den kombinierten Kraftstoffverbrauch gibt Brilliance mit 8,04 Litern Super auf 100 Kilometern an, was einem CO2-Ausstoß 190,44 g/km entspricht.

 

Der 1,8-Liter-Benziner generiert 136 PS bei 6.000 U/min und ein maximales Drehmoment von 165 Nm, das bei 5.000 U/min bereitsteht. Damit erreicht der BS4 1.8 eine Höchstgeschwindigkeit von 195 km/h. Die Verbrauchswerte liegen nur unwesentlich über denen des 1.6. Der kombinierte Verbrauch des BS4 1.8 beträgt 8,67 l/100 km. Pro Kilometer entstehen 205,21 Gramm CO2-Emissionen. Bei beiden Modellen sorgt ein mechanisches 5-Gang-Getriebe für die Kraftübertragung auf die Vorderräder.


Der Brilliance BS4 verfügt außerdem, über eine aufwändige Konstruktion des Fahrwerks, das die Voraussetzung für ein sicheres und trotzdem agiles Handling bietet. Vorne sind die Räder einzeln an einer Mehrlenkerachse mit Schraubenfedern aufgehängt, ebenso hinten. Stabilisatoren an beiden Achsen wirken der Seitenneigung der Karosserie bei Kurvenfahrten entgegen.

Zwei Ausstattungsvarianten: Comfort und Deluxe

Für den Brilliance BS4 mit 1,8-Liter-Motor stehen zwei Ausstattungsvarianten zur Auswahl: „Comfort“ für 17.550 Euro und „Deluxe“ zum Preis von 19.950 Euro. Der 15.990 Euro teure BS4 1.6 ist ausschließlich in der Ausstattungslinie „Comfort“ verfügbar. Bereits in der Linie „Comfort“ findet der Kunde jedoch ein umfangreiches Angebot an serienmäßigen Komfortmerkmalen. Dazu zählen unter anderem ein achtfach verstellbarer Fahrersitz sowie ein vierfach verstellbarer Beifahrersitz, eine Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, elektrische Fensterheber, eine Klimaanlage und eine Radiovorrüstung mit vier Lautsprechern.


Den „Deluxe“ kennzeichnet auf den ersten Blick das Ambiente der luxuriöseren Variante: Lederlenkrad, Sitze mit Teillederpolsterung und eine Klimaautomatik. Serienmäßig gibt es ebenfalls ein elektrisches Schiebedach. Eine elektronische Einparkhilfe (hinten) und Leichtmetallräder vom Format 6,5 x 16 Zoll vervollständigen die Deluxe-Ausstattung.

Stilvolles Ambiente im Innenraum

Im Innenraum des BS4 setzt sich die zeitlose Designlinie konsequent fort. Bei der Übersichtlichkeit der Instrumente und der ergonomischen Anordnung der Bedienungselemente standen Klarheit und Orientierung an der Nutzung im Vordergrund. Der wellenförmige Schwung des Armaturenträgers sorgt für eine fahrerorientierte Platzierung der Bedienelemente in der Mittelkonsole. Applikationen in mattem Metall- und modisch-grauem Edelholzlook runden die Optik ab.

 

Die vorderen Sitze des BS4 verfügen über eine ausgeprägte Profilierung der Wangen von Lehne und Sitzfläche, um Oberkörper und Beinen stets guten Seitenhalt zu verleihen. Der Fahrersitz ist serienmäßig in acht Richtungen verstellbar, der Beifahrersitz erlaubt, mit vier verschiedenen Verstellmöglichkeiten eine optimale Sitzposition zu finden.


Der Fond des BS4 zeichnet sich durch ein großzügiges Platzangebot und deutlich profilierte Außensitze aus. In der gehobenen Ausstattungsvariante „Deluxe“ sind die Sitze zum Teil mit Leder gepolstert, ebenso an Bord das griffige Lederlenkrad. Dem Anspruch an das Transportvermögen einer Reiselimousine genügt der BS4 durch ein üppiges Gepäckraumvolumen von 430 Litern.

Ein wenig Sicherheit inklusive

Der Anspruch von Brilliance, ein Fahrzeug auf europäischem Niveau zu präsentieren, soll sich bei der Sicherheitsausstattung zeigen. So befinden sich beim BS4 serienmäßig Airbags für Fahrer und Beifahrer sowie Seitenairbags an Bord. Auf den vorderen Plätzen ergänzen Gurtstraffer das Sicherheitskonzept. Den Fahrer schützt zusätzlich eine deformierbare Sicherheitslenksäule. Alle fünf Sitzplätze sind mit Kopfstützen und Dreipunktgurten ausgestattet. Selbstverständlich dachten die Chinesen auch an eine Kindersicherung für die Fondtüren.


Das Vierkanal-ABS erhält Unterstützung durch eine elektronische Bremskraftverteilung. Die Zweikreisbremsanlage ist rundum mit Scheibenbremsen - an der Vorderachse innenbelüftet - ausgestattet. Die vorderen Bremsscheiben weisen einen Durchmesser von 288 Millimetern auf, an der Hinterachse sind es 245 Millimeter.

Überraschende Qualität

Kennzeichnend für das Ringen um Qualität ist das Joint-Venture mit BMW. Hergestellt wird der Brilliance BS4 in einer modernen Automobilfabrik. Im Auftrag von BMW werden im spiegelbildlichen Werk - nur 200 Meter von der BS4-Produktionsstraße entfernt - die Premiumlimousinen der BMW 3er- und 5er-Reihe produziert. Brilliance unterstreicht den Anspruch auf solide Qualität mit entsprechenden Garantieleistungen, die für das gesamte Fahrzeug 36 Monate oder 100.000 Kilometer umfassen.

7 Kommentare > Kommentar schreiben

28.03.2007

tja jetzt wissen wir warum diese kleinen chinesen auf den messen immer so viele detailbilder von den autos der großen deutschen konzerne knippsen :D

28.03.2007

Bitte was???? 4 Gang AUTOMATK ????? Leben die noch hinterm Mond oder wie?

14.04.2008

Brilliance möchte seine sportlich ausgeführte Kompaktlimousine BS4 nun im September 2008 in Deutschland einführen. Die Preise für die viertürige Limousine sollen bei 15.990 Euro beginnen. Nachdem Brilliance Ende 2006 bei einem Chrash-Test miserabel abschnitt, nahmen die Chinesen ihre Modelle erneut unter die Fittiche und verschoben aus diesem Grund die Markteinführung, die man ursprünglich für Mitte 2007 anvisierte. Die Probleme sollen laut Brilliance beseitigt sein, doch ein neuer Crashtest steht noch aus.

14.04.2008

Sieht ja gar nicht mal schlecht aus. Erinnert aber trotz des Giugiaro Designs ein wenig an den BMW 3er. Zum Glück (oder leider?) wird die Qualität wohl doch noch nicht stimmen. Also momentan noch keine ernste Konkurrenz.

15.10.2008

Zur Info: Ich fügte dem Artikel neue Details und neue Fotos hinzu.

15.10.2008

Und es sieht von vorne immer noch aus wie ein BMW 3er. Es würde mich sehr wundern, wenn die Qualität auf einmal stimmen würde. Das wäre gleichzeitig auch sehr erschreckend. Na ja, abwarten und Tee trinken. Trotzdem werde ich niemals Besitzer eines chinesischen Autos... schon rein aus Prinzip nicht.

26.03.2009

Sicherheit scheint bei Brilliance nach wie vor ein Fremdwort zu sein, wie jetzt ein neuer Crashtest nach den neuesten Maßstäben des ADAC zeigt. Es wurde zwar schon einiges verbessert, aber das reicht noch nicht: Der ADAC führte mit dem neuen Brilliance BS4 einen Crashtest durch. Beim Frontalaufprall mit 64 km/h droht die Fahrgastzelle, zu kollabieren. Damit entspricht der Mittelklassewagen aus China etwa dem technischen Stand gegen Ende der 1990er Jahre. Nach der neuen EuroNCAP-Norm, die seit Februar 2009 gültig ist, erhält das chinesische Mittelklassemodell keinen Stern. Im neuen Ratingverfahren werden strengere Maßstäbe angelegt. Neben der Insassensicherheit, dem Schutz von Kindern und der Fußgängersicherheit, werden jetzt auch Assistenzsysteme in die Wertung aufgenommen und zu einer Gesamtbewertung zusammengefasst. Da weder ESP, noch Gurtwarner und Geschwindigkeitsbegrenzer erhältlich sind, bekommt der BS4 im neuen Ratingverfahren null Sterne. Gegenüber seinem größeren Bruder, dem BS6, den der ADAC 2007 noch nach dem alten Verfahren testete, verbesserte sich der neue Brilliance und hätte drei Sterne erreicht. Trotzdem ist der BS4 noch weit entfernt vom derzeitigen Sicherheitsstandard. Das Bodenblech im Fahrerfußraum reißt beim Frontal-Crash auf. Die Armaturentafel dringt in den Innenraum ein. Scharfkantige Blechteile, die sich unterhalb der Armatur befinden, sind nicht abgedeckt oder gepolstert. Somit stellen sie ein hohes Risiko für Knie und Oberschenkel des Fahrers dar. Kupplungs- und Bremspedal werden zu Spießen. Auch das Lenkrad des China-Autos stellt eine Gefahr dar: Durch den nicht optimal positionierten Airbag gefährdet es nicht nur den Brustbereich, auch der Fahrerkopf durchschlägt das vermeintlich schützende Polster und trifft auf das Steuerrad. Beim Seiten-Crash verhindert die stabile Türsäule ein Eindringen der Stoßbarriere. Der große Seitenairbag schützt Rippen und Kopf recht gut. Der Bauchbereich ist allerdings ungeschützt. Der ADAC fordert, dass die Fahrgastzelle weiter stabilisiert werden muss. Schwächen zeigen sich hier im Bereich des Schwellers, der A-Säule und des Bodenblechs. Der Knieaufprallbereich muss entschärft, der Pedalapparat darf nicht zur Gefahr werden. Hinweise zur Kindersicherung müssen vorhanden sein, ebenso funktionelle Gurte auf den Rücksitzen. Besonders wichtig ist die Einführung von ESP, um die Gefahr eines Unfalls zu minimieren. [SIZE="1"]Quelle: Auto-Reporter[/SIZE]


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