Ein tanzender Elefant, der den Kühler des Bugatti Typ 41 Royale zierte, wurde zum Symbol des französischen Automobilherstellers. Kein Geringerer als Rembrandt Bugatti, Bruder des Firmengründers Ettore, galt als einer der bedeutendsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts und schuf diesen legendären Elefanten. Jetzt ehrt Bugatti das berühmte Familienmitglied mit einem Legenden-Fahrzeug: den 1.200 PS starken Bugatti Veyron Grand Sport Vitesse Rembrandt Bugatti. Wie alle sechs Legenden-Editionen, ist auch das vierte Modell auf nur drei Fahrzeuge limitiert. Kostenpunkt in Deutschland 2.594.200 Euro (2,18 Millionen Euro netto).
© Foto: Bugatti
Rembrandt Bugatti (1884-1916) wird in der Kunstwelt als bemerkenswertester und künstlerisch eigenständigster Bildhauer des frühen 20. Jahrhunderts gesehen und wurde mit seinen Tierskulpturen berühmt. Einen Großteil seiner Werke fertigte Rembrandt Bugatti als Bronzegüsse, die Einzug in viele Sammlungen und Museen auf der ganzen Welt hielten. So wie Ettore es verstand, automobile Kunstwerke zu erschaffen, gründet sich Rembrandt Bugattis Ruhm auf seiner künstlerischen Begabung und seinen hervorragenden handwerklichen Fähigkeiten bei der Bearbeitung von Oberflächen.
Neue Glanzpunkte beim Design
Die Karosserie des Legenden-Vitesse „Rembrandt Bugatti“ gestalteten die Macher im so genannten „Horizontal-Split“ und besteht in Anlehnung an das Arbeitsmaterial des Künstlers zum größten Teil aus Sichtcarbon „Bronze“. Den unteren Teil des Fahrzeuges lackierten die Franzosen in dem eleganten helleren Braunton „Noix“.
Einen Glanzpunkt setzt das berühmte Bugatti-Hufeisen am Frontgrill, das in Platin erstrahlt. Das Edelmetall umhüllt ferner das EB-Logo am Fahrzeugheck. Die markanten Räder lackierte Bugatti in Dunkelbraun „Firefinch“ und Hellbraun „Noix“. Als Referenz an den Künstler und Namensgeber der Legende gravierten die Macher die Signatur Rembrandt Bugattis in den Tank- und den Öldeckel.
Das aktuelle Sondermodell basiert auf dem Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport Vitesse, dessen 8,0 Liter großer W16-Motor aus 1.200 PS ein Drehmoment von gewaltigen 1.500 Nm von 3.000 bis 5.000 U/min entwickelt. So ausgerüstet, schafft der Supersportwagen den Spurt von 0 auf Tempo 100 in nur 2,6 Sekunden. Mit der im April 2013 offen gefahrenen Höchstgeschwindigkeit von 408,84 km/h ist der Vitesse der schnellste Serien-Roadster der Welt.
Interieur: Die Rückkehr des Elefanten
Der elegante harmonische Auftritt setzt sich im Innenraum fort. Bugatti kleidete den Vitesse vollständig mit Leder in hellbraunem „Cognac“ aus. Auffällig gestalteten die Designer das Ablagefach an der Rückwand zwischen den Sitzen: Dort erhielt die berühmte Elefantenskulptur Rembrandt Bugattis, Kühlerfigur des Typ 41 Royale und heute Symbol sowohl der Marke als auch der Legenden-Reihe, einen prominenten Ehrenplatz. Der Elefant wurde mit hohem handwerklichen Aufwand in Bronze gegossen und als Einleger in den Deckel, der aus bronzefarbenem Sichtcarbon besteht, eingearbeitet.
© Foto: Bugatti
Als eindrucksvoller Beweis des Anspruches Bugattis, hochwertige Materialien außergewöhnlich zu verarbeiten, erweisen sich die Türverkleidungen und der Windlauf. Hier gelangt geflochtenes Leder in den weich kontrastierenden Farben „Cognac“ und „Coffee“ zum Einsatz. Diese äußerst elegante Ausstattung wurde exklusiv für dieses Legendenfahrzeug entwickelt.
Auch im Innenraum findet sich Platin wieder, wie zum Beispiel am EB-Logo des Lenkrades. Weitere spezifische Legenden-Merkmale im Fahrzeug stellen der Einleger aus bronzefarbenem Sichtcarbon an der Verlängerung der Mittelkonsole mit dem Schriftzug „Les Légendes de Bugatti“ und dem Elefanten Rembrandt Bugattis sowie die Türeinstiegsleisten mit dem Portrait und der Signatur des Bildhauers dar.
Rembrandt Bugatti: Ein kurzes Leben mit besonderem Talent
Geboren in Mailand, war Rembrandt Bugatti der jüngere Bruder Ettore Bugattis. Eigentlich sah Vater Carlo Bugatti, selbst erfolgreich als Künstler und Designer tätig, eine Ingenieurs-Laufbahn für Rembrandt vor. Nachdem Rembrandt jedoch in jungen Jahren bereits erste Skulpturen schuf, schickte ihn der Vater auf die Kunstakademie Brera in Mailand. Schon bald erregte Rembrandt mit ersten Ausstellungen in Venedig und Paris großes Aufsehen.
Rembrandt schuf in seinem kurzen Leben ein Gesamtwerk, das über 300 Arbeiten umfasste - Bronzeplastiken, Gemälde und Zeichnungen. Früh fand Rembrandt zu seinem lebenslangen Thema: Tiere. Modellierte der Künstler zunächst Kühe, Pferde und Hunde, so inspirierten ihn in den zoologischen Gärten von Paris und Antwerpen später exotischere Arten wie Ameisenbären, Tapire, Flusspferde oder Elefanten.
Rembrandt erarbeitete verschiedenste Elefanten-Skulpturen, und es war die Plastik eines tanzenden Elefanten, mit dem er eines der markantesten Symbole der Marke Bugatti schuf: die silberne Kühlerfigur des Typ 41 Royale. Durch sein ungewöhnliches Gespür, den aussagekräftigsten Zug des tierischen Wesens in einer Plastik festzuhalten, wurde Rembrandt noch zu Lebzeiten in ganz Europa und Amerika bekannt. Unter dem Eindruck des Ersten Weltkrieges nahm sich Rembrandt Bugatti im Jahr 1916 in Paris das Leben. Er wurde nur 31 Jahre alt.