Sie haben es wirklich getan: 461 PS, nur 3,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100, eine Top-Speed von 299 km/h und dazu ein verdammt heißes Design. Der neue Cadillac ATS-V fährt dem Mercedes-AMG C 63, dem Audi RS5 und dem BMW M4 Coupé beziehungsweise der BMW M3 Limousine davon. Ab Frühjahr 2015 soll der neue Cadillac ATS-V als Coupé und als Limousine die Performance-Szene in den USA aufmischen. Die besten Zutaten bringt er für das Kurvenwildern mit und lässt es mit einem neuen Twin-Turbolader dabei richtig krachen. Wann die Markteinführung in Europa erfolgt, gab Cadillac noch nicht bekannt.
© Foto: General Motors / Cadillac
Antrieb: Pure Kraft für den harten Einsatz optimiert
Ausgestattet mit einer leistungsgesteigerten Version des Twin-Turbo 3.6L V6 von Cadillac, ist der hinterradangetriebene ATS-V das erste Modell der V-Serie mit einem Twin-Turbomotor. Die voraussichtlich 461 PS liegen bei 5.750 Touren an, bei 3.500 U/min das maximale Drehmoment von prognostizierten 450 Nm. Für die Kraftübertragung sorgt eine Achtstufen-Automatik mit Schaltpaddeln, Beschleunigungsautomatik und Performance Schaltprogramm. Darüber hinaus hat der Fahrer die Wahl zwischen den Fahrmodi „Touring“, „Sport“ und „Track“.
Um eine schnellere und gleichzeitig länger anhaltende Kraftentfaltung zu ermöglichen, nahmen die Ingenieure außerdem zahlreiche Modifikationen vor. Der Twin-Turbo verfügt zudem über ein Hochleistungs-Schmiersystem, das für optimalen Öldruck und Entlüftung auch bei hoher Querbeschleunigung auf Rennstrecken sorgt.
Heiß auf Kurvenwildern: Alles im Sinne bester Traktion
Bereits der herkömmliche Cadillac ATS konnte alle Vorurteile über schwammige US-Fahrwerke ablegen und durch seine Dynamik begeistern. Beim ATS-V legen die US-Amerikaner noch eine Schippe drauf. Der Cadillac ATS-V verfügt außerdem über das adaptive Dämpfersystem „Magnetic Ride Control“ und das „Performance Traction Management“. Der Fahrer kann zwischen fünf unterschiedlichen Einstellungen wählen, darunter das „Competition“-Setting für mehr Stabilität und Traktionskontrolle.
„Magnetic Ride Control“ tastet die Fahrbahn mehrere tausend Mal pro Sekunde ab und sendet die Daten an mit magneto-rheologischer Flüssigkeit gefüllte Dämpfer. Das System kann so unabhängig voneinander die Parameter aller vier Dämpfer separat kontrollieren und anpassen. Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h ordnet das neue System jedem Zentimeter der Fahrbahn die passende Dämpferwirkung zu.
Um den höheren Leistungsanforderungen gerecht zu werden, besitzt der Cadillac ATS-V eine überarbeitete Mehrlenker-Doppelgelenk-McPherson-Vorderachse für eine schnellere Rückmeldung und eine bessere Längsführung. Statt der sonst üblichen Elastomer-Buchsen gelangen quergelagerte Kugelgelenke ohne Spiel, Federn mit höherer Federrate und ein steiferer Querstabilisator zum Einsatz. Die Fünflenker-Hinterachse vermindert derweil Rollbewegungen um die Längsachse und sorgt für eine bessere Seitenführung.
© Foto: General Motors / Cadillac
Ein serienmäßiges elektronisches Sperrdifferenzial ermöglicht eine optimale Traktion und die maximale Beschleunigung aus Kurven. Währenddessen darf sich der Fahrer über die elektronisch gesteuerte, geschwindigkeitsabhängige Servolenkung (Servotronic) mit erhöhter Steifigkeit freuen, die ein feinfühligeres Lenken und einen besonders guten Kontakt zur Fahrbahn bieten soll.
Als rennstreckentauglich erweisen sollen sich die Brembo-Hochleistungsbremsen. Zum Einsatz gelangen Bremsscheiben mit einem Durchmesser von 370 Millimetern in Kombination mit versetzt angeordneten 6-Kolben-Bremssätteln vorn beziehungsweise 339 Millimeter hinten in einer 4-Kolben-Ausführung.
Design: Leidenschaft und Funktionalität auf die Spitze getrieben
Ausdrucksstark und aggressiv - so lässt sich das kantige Design des Cadillac ATS-V am besten beschreiben. Doch das ist keine Show: Praktisch jedes Karosserieelement ist eigenständig und funktional durchdacht. So prägen spezielle Front- und Heckverkleidungen genauso wie die markante Motorhaube, der Heckspoiler, ausgestellte Radhäuser oder Seitenschweller den Charakter dieses Modells. Alle Komponenten tragen dazu bei, den Anpressdruck zu erhöhen, die Kühlung zu verbessern oder das Gewicht zu reduzieren. Manche Teile erfüllen drei Anforderungen gleichzeitig.
Zu den spezifischen Komponenten des Cadillac ATS-V gehören unter anderem die aerodynamisch ausgefeilten Front- und Heckverkleidungen mit größeren Einlassöffnungen, die den Asphalt geradezu aufsaugen möchten. Um den Kühler und die diversen Wärmetauscher bestmöglich zu umströmen, erweiterten die Macher sogar die Wabenstruktur des Kühlergrills. Die Frontlippe mit Abtriebseffekt erhöht zudem das Handling, während die aus Carbon gefertigte Motorhaube mit einer ausgeklügelten Luftführung die heiße Luft aus dem Motorraum abzieht und bei hohen Geschwindigkeiten zusätzlich einen Antiauftriebseffekt erzeugt.
Die ausgestellten Radhäuser füllen 18 Zoll große Felgen mit „Michelin Pilot Super Sport“-Reifen im Format 255/33 vorne und hinten 275/35er-Walzen optimal aus. Die exklusiven geschmiedeten Aluminiumräder im V-Serie-Design reduzieren dank der Leichtbauweise die ungefederten Massen, was für eine höhere Kurvenagilität und eine direktere Lenkansprache sorgt. Ebenfalls aerodynamisch optimiert: die Seitenschweller und der Heckspoiler.
© Foto: General Motors / Cadillac
Auf die Spitze treiben die Aerodynamik- und Leichtbau-Qualitäten optionale Carbon- und Track-Pakete. Das Carbon-Paket umfasst eine noch schnittigere Frontlippe, eine spezielle Motorhaubenhutze und eine Heckschürze mit Diffusoreinsatz. Dazu kommen Kotflügelverbreiterungen aus Verbundmaterial und ein höher aufragender Heckspoiler in Wagenfarbe. Zum Track-Paket gehören darüber hinaus eine abgespeckte Batterie und ein Fahrleistungsdatenspeicher, der neben Leistungsdaten sogar hochauflösende Videos aufzeichnet und dem Fahrer die Möglichkeit gibt, sämtliche Daten miteinander zu vergleichen.
Innenraum: Das dynamische Potenzial lässt sich spüren
Passend zur hohen Leistungsfähigkeit legten die Macher den Innenraum des Cadillac ATS-V ebenso sportlich und funktional aus. Das Lenkrad, die Sitze, der Schalthebel und die Pedale sollen den Fahrer das dynamische Potenzial spüren lassen. Neu im Angebot sind 16-Wege-Sportsitze von Recaro, die dank der Seitenwangen besten Halt bieten. Für Wohlbefinden und einen Hauch von Luxus sorgen derweil die Mulanleder-Bezüge mit Microfaser-Einsätzen in Wildleder-Optik auf Sitzfläche und Lehne.
Der Cadillac ATS-V besitzt darüber hinaus eine exklusive Version des 5,7 Zoll großen, in drei Sichtbereiche gegliederten Instrumenten-Displays. Die V-Serien-Grafik und markante Anzeigen machen hier den Unterschied. In den Armaturen steckt die jüngste Cadillac-Technologiegeneration wie etwa das CUE-Infotainmentsystem (Cadillac User Experience).
CUE verbindet Unterhaltungs- und Informationsmedien von bis zu 10 Bluetooth-fähigen mobilen Endgeräten, Geräten mit USB-Anschluss, SD-Karten und MP3-Playern mit einem Infotainment-System. Die übersichtliche, individuelle Aufbereitung von Informationen, Steuerung durch natürliche Sprache, weniger Tasten und größere Symbole minimieren die Komplexität. Zur Steuerung von CUE sind lediglich vier Tasten erforderlich.