Die amerikanische Traditionsmarke Cadillac stellte nach eigenen Aussagen mit dem neuen Modell XTS das „fortschrittlichste Auto“ seiner Firmengeschichte vor. Das mag in mancherlei Hinsicht gelten, jedoch macht sich ein wenig Ernüchterung darüber breit, dass auf dem Weg zur Serienreife der Hybrid-Antrieb verloren gegangen war.
© Foto: General Motors / Cadillac
Anfang 2010 weckte Cadillac in Detroit mit der Studie XTS Platinum Concept noch die Lust auf gesteigerte Effizienz samt Plug-In-Hybrid. Letztere fortschrittliche Technologie werden potenzielle Käufer der neuen Luxusklasse von Cadillac jedoch ab Frühjahr 2012 in den Showrooms vermissen. Allerdings hat der XTS immer noch allerhand in puncto Hightech zu bieten, etwa mit ausgefeilter Konnektivität und dem am schnellsten reagierenden Fahrwerk der Welt namens „Magnetic Ride Control“, das rund 1.000 Mal pro Sekunde die Dämpferkennung anpasst.
Mit 5,131 Metern Außenlänge, einer Breite von 1,851 Metern und einer Höhe von 13501 Metern ist der neue XTS über dem CTS angesiedelt, der auch auf dem deutschen Markt angeboten wird. „Raum, Eleganz und Präsenz“ hieß die Maxime für die Entwicklung der neuen Luxusklasse der traditionell noblen US-Marke. Den Radstand des XTS gibt Cadillac mit 2,837 Metern an.
Besonders das neuartige Bedienkonzept „CUE“ (Cadillac User Experience) soll den jüngsten Caddy deutlich von der Konkurrenz abheben, ebenso das eigenständige Design. Die Power eines 3,6 Liter großenV6-Benziners mit geschätzten 300 PS und 358 Nm Drehmoment wird über einen Allradantrieb auf die Fahrbahn übertragen.
Das Design der neuen Luxusklasse änderte sich seit dem Showcar XTS Platinum Concept kaum. Bei beiden sticht eine eigene, weit über die klassische Formensprache hinausgehende Ästhetik einer Luxuslimousine ins Auge. Cadillac spricht von „Art and Science-Design“, bestimmt unter anderem durch vertikale Scheinwerfer und Rückleuchten sowie ein geschwungenes Profil mit kurzem, hohem Heck.
© Foto: General Motors / Cadillac
Ein Heckspoiler ist auch nicht klassisch Limo-like, passt jedoch zur dynamischen, nach vorne abfallenden Gürtellinie des Cadillac XTS. Ebenfalls schlüssig dazu: ausladende Kotflügel, die sich eng an die riesigen, optionalen 20-Zoll-Felgen schmiegen. Serie sind 19 Zoll große Räder.
Im Zentrum von CUE steht der große 8-Zoll-Monitor (20,3 Zentimeter). Zu den Neuerungen des Bedienkonzeptes gehören Annäherungssensoren, die Erkennung von Gesten und eine natürliche Spracherkennung. Ebenfalls exklusiv im XTS: Die 12,3 Zoll (31,2 Zentimeter) große Instrumenteneinheit, auf der sich vier verschiedene Fahrer-Designs einstellen lassen.
Den Komfort im Innenraum erhöhen außerdem versenkbare, hintere Kopfstützen sowie Platzverhältnisse, mit denen der XTS die Konkurrenz aus Deutschland wie Mercedes E-Klasse und BMW 5er übertrifft. Auch 509 Liter Kofferraumvolumen sind eine klare Ansage.
Cadillac will sich mit dem XTS jedoch nicht dem Verdacht aussetzen, zu sehr auf technologische Spielereien zu setzen. Zu den handfesten Qualitätsmerkmalen der Oberklasse von Cadillac gehören eine verbesserte Haldex-Kupplung im Allradsystem mit elektronischem Differenzial, eine Luftfederung am Heck, das „Magnetic Ride Control“-Fahrwerk, Hochleistungsbremsen von Brembo und umfangreiche Radartechnik etwa für den automatischen Bremsassistenten und viele weitere Assistenzsysteme.