Über 300 PS und weniger als 600 Kilogramm: Caterham schickt seinen ersten Prototypen-Racer SP/300.R mit imposanten Zahlen ins Rennen. Dank tatkräftiger Unterstützung durch Lola und gewaltige Motoren-Power von Ford pfeilt der Rennwagen in nur 2,5 Sekunden von 0 auf 60 mph (96,56 km/h). Der SP/300.R dürfte ein faszinierendes neues Kapitel in der bunten 50jährigen Geschichte von Caterham aufschlagen, die dank solcher Legenden wie Caterham Seven nicht gerade arm an Highlights ist.
© Foto: Caterham
Hinter dem Caterham-Lola-Projekt steckt minimalistische Leichtbau-DNA, durch die der Prototyp ein faszinierend schnelles, aber dennoch vertrauenswürdiges Rennfahren ermöglichen soll. Die Kooperation zweier Legenden - Caterham und Lola Cars - wird von einem Ford Duratec-Motor mit 2,0 Litern Hubraum angetrieben. Mittels einer Turbo-Aufladung von Caterham bringt es das Triebwerk auf gut 300 PS.
Die Höchstgeschwindigkeit des Renners soll etwa 170 mph (274 km/h) betragen. Die Übersetzung des längsten Ganges ist auf eine optimale Top-Speed am Ende der „Kemmel Straight“ in Spa Franchorchamps ausgelegt - eine von dieser Art Rennwagen oft befahrene Strecke.
Der 300/SP.R weist einige typische Caterham-Designelemente auf - so etwa am deutlich erkennbaren Kühlergrill - und verkörpert die charakteristischen Merkmale der legendären Marke: Er ist zuverlässig, relativ erschwinglich und somit für Fans erreichbar. In Großbritannien kalkuliert Caterham mit 60.000 Britischen Pfund netto, was aktuell etwa 67.900 Euro entspricht - mit der deutschen Mehrwertsteuer wären es ergo rund 80.800 Euro.
Lola schwang mit seiner großen Erfahrung das Zepter bei der aerodynamischen Gestaltung des Protoypen-Rennwagens. Das führte zur konsequenten Gestaltung des Caterham-Lola in Richtung Aerodynamik und Balance. Das Chassis des Rennwagens besteht aus Aluminium mit einer Mittemotor-Anordnung. Ein Frontsplitter und ein großer Heckflügel reduzieren den Auftrieb bei hohen Geschwindigkeiten, während ein flacher Unterboden den SP/300.R regelrecht an den Boden saugt.
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Für genügend Grip sorgen vorne 18 Zentimeter breite Reifen und hinten Pendants in 25 Zentimetern auf 13-Zoll-Rennfelgen. Die Reifen entwickelte Cooper Avon Tires extra für den Caterham-Lola SP/300.R. Cooper Avon Tires rüstet übrigens auch die Formel 3 aus. Derweil ermöglicht ein Rennfahrwerk eine hohe Dynamik auf der Rennstrecke.
Im Laufe des Jahres 2011 möchte Caterham die Entwicklung des Rennwagens abschließen, damit in der Saison 2012 durchgestartet werden kann. Gleichzeitig denkt Caterham über eine Straßenversion nach. Die künftige Stückzahl soll bei 25 Exemplaren pro Jahr liegen.
Zusammengestellt haben Caterham und Lola ihr gemeinsames Baby mit feinsten Motorsport-Komponenten von Zulieferern wie Momo, ATS, OZ, AP Racing, Speedline und Schroth. Die Details einer eigenen Rennserie arbeiten die Macher noch aus, bei der es wohl sämtliche Läufe in Großbritannien und nur einen im europäischen Ausland geben wird. Europa ist dabei der vor allem angepeilte Markt, um den Caterham-Lola SP/300.R an Rennsport-Enthusiasten verkaufen zu können.