Chevrolet Code 130R: Ein Baby-Camaro für junge Amerikaner

Christian Brinkmann , 12.01.2012

Wie sieht das Wunschauto der Kunden von morgen aus? Diese Frage stellte sich Chevrolet und schuf den schnittigen Code 130R, aus dem ein neues Pony Car entstehen könnte. Es ist keine einfache Studie; denn Chevrolet verwirklichte nach einem regen Austausch mit jungen Kunden deren Wünsche in puncto Design und Funktionalität. Das Ergebnis macht Geschmack auf mehr und lässt sich auf der North American International Auto Show in Detroit (09.01.2012 - 22.01.2012) bewundern.

Der Code 130R ist ein Sportcoupé mit Platz für vier Personen und einem schnörkellosen, geradlinigen Profil. Die Macher lackierten den Wagen mit einem neuen Rot-Metallic-Ton. Akzente dazu setzen matt eloxierte goldene Räder. Darüber hinaus weist der Code 130R ein traditionelles, von Sportwagen inspiriertes Design auf und verfügt über einen Hinterradantrieb.

Das Concept Car besticht durch Muskeln und erinnert an eine Mischung aus verkleinertem Camaro und einem BMW 1er Coupé. Elemente wie eine aggressiv anmutende Front, 20 Zoll große Felgen, geradlinige Karosserieseiten und das berühmte Emblem mit den gekreuzten Flaggen zeigen deutlich, wie eng er mit der Sportwagen-Tradition des Unternehmens verbunden ist.

Die gewisse Ähnlichkeit mit dem BMW 1er Coupé schreit geradezu nach einem Größenvergleich. Der Chevrolet Code 130R ist 4,396 Meter lang (BMW 4,360 Meter), 1,816 Meter breit (BMW 1,919 Meter) und 1,390 Meter hoch (BMW 1,423 Meter). Wer sich zuvor nicht die Größe vorstellen konnte, weiß es jetzt genauer.

Den Turbomotor des Chevrolet Code 130R konzipierten die Ingenieure so, dass dieser im Tandem mit der von General Motors entwickelten eAssist-Technologie arbeitet. Bei eAssist handelt es sich um ein Mild-hybrid-System, bei dem ein Elektromotor den Benziner zur Leistungssteigerung unterstützt.

So kommen ein 1,4 Liter großer Verbrennungsmotor mit ca. 150 PS und ein Elektromotor zum Einsatz (eAssist), dessen Kraft die Macher nicht näher beziffern. In anderen GM-Modellen sorgt der eAssist-Elektromotor für zusätzliche 15 kw/20 PS. Der Verbrauch soll unter 6 Litern pro 100 Kilometern liegen. Im Falle einer Serienproduktion würde die Kraftübertragung standardmäßig über ein manuelles 6-Gang-Getriebe und optional über eine 6-Gang-Automatik erfolgen.

Ausgestattet mit einer Start-Stopp-Automatik, regenerativem Bremsen und einer Drehmomentglättung bei der Beschleunigung, soll die Studie die Fahrzeugelektrifizierung auf die nächste Stufe heben, bei der Turbo-Leistung und Kraftstoffeffizienz Hand in Hand gehen und den Spaß am Fahren steigern.

Die jungen Kunden teilten Chevrolet mit, dass sie Konnektivität schätzen. Um den Code 130R in eine Docking-Station zu verwandeln, lassen sich mobile Geräte und Smartphones durch das Infotainment-System „MyLink“ und WiFi integrieren. Dazu gibt es modernste Entertainment- und Kommunikationstechnologie, Touchscreens, Sportsitze und ein Head-up-Display, das die für den Fahrer relevanten Informationen in die Windschutzscheibe projiziert.

Bislang existiert der Innenraum allerdings nur in 2D. Das ermöglicht es Chevrolet, im Rahmen der Weiterentwicklung der Studie den Dialog mit den Kunden fortzuführen, auszuweiten und wichtiges Feedback zu weiteren Kommunikations- und Personalisierungsoptionen zu erhalten.

Laut der US-amerikanischen Statistikbehörde nähern sich über 80 Millionen US-Amerikaner ihrem 30. Geburtstag. Sie stehen heute in den USA für 40 Prozent der potenziellen Fahrzeugkäufer und verfügen zusammen über eine Kaufkraft von 781 Milliarden Euro. Diese Zielgruppe gilt es zu überzeugen und automobile Wünsche erschwinglich zu machen. Die Produktionskosten des Chevrolet Code 130R würden, so die Macher, unter 20.000 Euro betragen.