Die Amerikaner sind verrückt nach Beschleunigungsrennen. Wer auf der Viertelmeile siegreich ist, darf sich zwangsläufig über eine Menge Ruhm freuen. Das ist heute nicht anders als in den späten 1960er-Jahren, in denen der legendäre COPO Camaro einzig für einen Zweck gebaut wurde: dem Ford Mustang oder dem Plymouth Barracuda auf dem Quartermile-Strip die Rücklichter zu zeigen. Jetzt lebt das einst so erfolgreiche Konzept mit dem 2014 Chevrolet COPO Camaro erneut auf.
© Foto: General Motors / Chevrolet
Rückblick: 1967 sieht Chevrolet-Händler Don Yenko gute Erfolgsaussichten für einen Camaro, der mit einem besonders starken Motor auf der Viertelmeile die Konkurrenz in Grund und Boden fahren soll. Als passende Antriebsquelle für dieses Vorhaben sieht er den Siebenliter-L-72-V8-Motor aus der Corvette, für den der 6,5 Liter große L-78-Motor des damaligen Chevrolet Camaro SS weichen muss.
Allerdings darf das Auto nicht für Chevrolet auf der Viertelmeile starten, da es sich nicht um einen vom Werk selbst umgebauten Boliden handelt. Also greift der Autobauer Don Yenkos Idee auf und installiert einfach selbst den 428 PS starken Corvette-Motor im Camaro. Diese COPO (Central Office Production Order) genannte Spezialversion darf dann offiziell für den Hersteller an Beschleunigungsrennen teilnehmen. Chevrolet sah den Erfolg und einigte sich 1969 mit Yenko auf eine Zusammenarbeit. Bei den Kunden kommt das COPO-Paket sehr gut an, das neben dem Motor ebenfalls die passenden Reifen, die entsprechende Sicherheitsausrüstung und weitere Performance-Features enthält.
Für das Jahr 2014 legt Chevrolet erneut eine limitierte Kleinserie des COPO Camaros auf, bei dem die Kunden jedoch zwischen mehreren Motorvarianten wählen können. Dabei handelt es sich um überarbeitete Renntriebwerk-Versionen des LS-Motors. Chevrolet bietet für seinen Viertelmeilen-Renner Saugmotor-Varianten mit Hubräumen von 350 Cubic Inch (cui; 5,7 Liter), 396 cui (6,5 Liter) oder gar 427 cui (7,0 Liter an). Das 5,7-Liter-Aggregat lässt sich zudem mit einem Schraubenkompressor aus dem Hause Whipple aufladen. Leistungsdaten nannte Chevrolet noch nicht, aber man kann davon ausgehen, dass der Chevrolet COPO Camaro sehr gut im Futter stehen wird.
© Foto: General Motors / Chevrolet
Jeder COPO Camaro wird von Hand in den Viertelmeilen-Renner verwandelt. Der Racer bringt ab Werk neben anderem Sicherheits-Equipment einen Überrollkäfig mit, verfügt über ein Renn-Chassis und angepasste Fahrwerkskomponenten. Größter Unterschied zum Serien-Camaro: Während die Straßenautos mit Einzelradaufhängung an der Hinterachse unterwegs sind, verpassen die Macher dem COPO Camaro hinten eine Starrachse.
Optisch fällt der Chevrolet COPO Camaro durch die extreme Lufthutze auf der Motorhaube und seine riesigen Räder samt Ballonreifen auf. Darüber hinaus passten die Designer den Rennwagen an die Optik des aktuellen Modelljahres an. Die COPO-Version verfügt über die Front und das Heck des 2014er Straßen-Camaros.
Die Seriennummer 1 stellt Chevrolet im Januar 2014 für einen guten Zweck zur Verfügung. Das Auto kommt bei einem Event des Auktionshauses Barrett-Jackson in Scottsdale, Arizona, unter den Hammer. Der Erlös wird dem „Achilles Freedom Team of Wounded Veterans“ zugute kommen, einer Organisation, die sich um im Krieg verwundete US-Soldaten kümmert.