Mit der Chevrolet Corvette Grand Sport lebt im Modelljahr 2010 ein sportlicher Klassiker wieder auf, dessen Wurzeln bis in das Jahr 1963 zurückreichen. Die neue Corvette C6 Grand Sport gibt es als Coupé mit abnehmbarem Hardtop und als Cabrio mit Stoffverdeck. Ziel war es, die Kraft des US-Sportwagens mit einem Widebody-Kit und einem besonders auf Peformance ausgerichteten Fahrwerk und speziellen Features, die auf einen stärkeren Vortrieb und eine deutlich verbesserte Straßenlage ausgerichtet sind, zu kombinieren.
© Foto: Speed Heads
Für die Power sorgt der bekannte 6,2 Liter große LS3-V8-Motor mit 436 PS und einem satten Drehmoment von 575 Nm bei 4.600 U/min. Mit einer Sportauspuffanlage steigt das maximale Drehmoment auf 580 Nm. Der Grand Sport ersetzt das bisher angebotene „Z51 Performance Package“, um die Lücke zur Z06 weiter zu schließen. Das neue Paket beinhaltet beispielsweise größere Scheibenbremsen, größere Stabilisatoren, straffere Dämpfer und Federn, ein verbessertes Getriebe und ein optimiertes Handling.
Durch die Extra-Features und speziellen Modifikationen im Detail soll die neue Corvette Grand Sport den klassischen Spurt 0,2 Sekunden schneller absolvieren als der Serienbruder. Das wären demzufolge für den sportlichen Coupé-Ableger nur 4,1 Sekunden aus dem Stand auf 60 mph (96,56 km/h) und eine Höchstgeschwindigkeit von 306 km/h. Das Grand Sport Coupé wiegt 1.502 Kilogramm, das Cabrio 1.492 Kilogramm.
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Die Kraftübertragung an die Hinterräder erfolgt über eine verbesserte manuelle 6-Gang-Schaltung oder eine 6-Gang-Automatik mit knackig abgestimmten Schaltpaddles am Lenkrad. Das Grand Sport Coupé in Verbindung mit der 6-Gang-Handschaltung gibt es auch speziell für den Einsatz auf der Rennstrecke mit einer Trockensumpf-Ölschmierung, einer Differential-Kühlung und einer hinten installierten Batterie.
Optisch besticht die neue Corvette C6 Grand Sport vorne und hinten durch breitere Kotflügel, deren vorderen Vertreter die Macher mit „Grand Sport“-Plaketten verzierten, um auf die Sport-Version hinzuweisen. Von der leistungsoptimierten Z06 kommen außerdem der Front- und Heckspoiler sowie Kühlluftkanäle.
Unter den verbreiterten Kotflügeln sitzen an der Vorderachse 18 Zoll große Felgen im 5-Speichen-Design mit Pneus im Format 275/35 und hinten Pendants in 19 Zoll mit 325/30er-Breitreifen. Damit die Corvette Grand Sport sicher zum Stehen kommt, verbauten die Macher die Bremsanlage der Z06. Hier packen Sechskolben-Bremszangen mit 355 Millimeter großen Bremsscheiben vorne und Vierkolben-Bremszangen mit 340 Millimeter üppigen Scheiben feste zu. Zu den elektronischen Helferlein zählen unter anderem ABS und eine elektronische Traktionskontrolle.
Die Corvette C6 Grand Sport soll durch die Modifikationen und Spezial-Features durchaus das Fahrwerk und Handling der Corvette Z06 erreichen. Jedoch punktet der Grand Sport mit einem abnehmbaren Hardtop, während das Dach bei der Z06 fest ist. Ferner hat der Käufer die Wahl zwischen einem manuellen Getriebe und einer Automatik, während für Z06 nur eine Handschaltung zur Verfügung steht - gerade in den USA und in Asien bevorzugen viele Fahrer eine Automatik.
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Farblich stehen für die Grand Sport-Version alle Außenlackierungen von Corvette zur Wahl. Im Rahmen eines „Heritage Packages“ gibt es auf Wunsch die klassischen Seitenstreifen auf dem vorderen Kotflügel in vier zur Verfügung stehenden Farben und zweifarbige Sportsitze mit eingesticktem „Grand Sport“-Schriftzug.
Das Erbe der Corvette Grand Sport ist groß. Im Jahre 1963 baute Corvette fünf Prototypen, die der legendäre Corvette-Ingenieur Zora Arkus-Duntov entwickelte und als Ur-Vater des Grand Sport anzusehen sind - sie sahen fast aus wie Serienmodelle, doch unter dem Blech waren sie radikal auf den Rennbetrieb ausgerichtet . Die Macher planten, ab Werk rennbereite Corvettes in Leichtbauweise anzubieten. Doch das Projekt legte GM (General Motors) seinerzeit auf Eis, da man zu jener Zeit als Hersteller keine Privatteams unterstützten wollte.
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Offiziell nie von GM sanktioniert, fanden die fünf Prototypen dennoch den Weg auf die Rennstrecke und kamen in den 1960er-Jahren oft zum Einsatz mit „privaten“ Fahrern, die über enge Kontakte zu Duntov verfügten. Heute besitzen diese Prototypen einen hohen Sammlerwert.
Im Jahre 1996 krönte Chevrolet das Produktionsende der Corvette C4 mit einer technisch modifizierten Grand Sport-Version, die auf nur 1.000 Exemplare limitiert war. Alle Modelle erhielten eine Lackierung in „Admiral Blau“ und besaßen einen weißen Mittelstreifen und rote Doppelstreifen auf dem linken vorderen Kotflügel, um den Look einiger originaler Rennwagen nachzuempfinden.
Aston Martin (Gast)
27.04.2009
Schade, dass man sich mit dem Bildmaterial noch zurückgehalten hat und nur ein Foto der offenen Variante zeigt. Ich bin eher ein Fan des Corvette Coupé. Der Text liest sich so, als hätte die Grand Sport Variante auch wirklich Hand und Fuß. Es handelt sich hier also wohl nicht nur um eine einfache Sonderedition.
Twentyone
03.05.2009
Wird bestimmt ein toller Sportwagen, die zahlreichen Modifikationen lassen darauf schließen. Mich zieht es auch mehr zum Coupé mit abnehmbarem Hardtop.