Citroën präsentiert mit dem C-Cactus ein neues Concept Car. Das selbst gesteckte Ziel war es, ein umweltfreundliches Auto mit witzigem, schicken Design und Hybrid-HDi-Technik zum Preis einer Citroën C4-Einstiegsversion zu realisieren. Der C-Cactus verwendet einen hohen Anteil recycelter oder recycelbarer Werkstoffe, und er verbraucht wenig, ganz wie die Pflanzengattung, deren Namen es trägt. Dank eines Diesel-Hybrid-Antriebsstranges und eines geringen Gesamtgewichts beträgt der Gesamtverbrauch nur 3,4 l/100 km.
© Foto: Speed Heads
Dabei soll der C-Cactus nicht teurer als ein Familienwagen der Kompaktklasse sein. Die moderaten Herstellungskosten resultieren aus der Verwendung neuartiger Materialien und einer auf Rationalisierung abzielenden Konstruktion, mit der sich die Zahl der Bauteile verringern lässt. So besteht der Innenraum des C-Cactus aus kaum mehr als 200 Einzelteilen - ungefähr halb so viele wie für ein gewöhnliches Auto dieser Klasse üblich.
Ein Design mit Witz und Verstand
Der C-Cactus beschränkt sich auf das Wesentliche, aber sein Design ist witzig. Die Rundungen wecken Sympathie, während die Ecken und Kanten den Kleinen dynamisch erscheinen lassen. Seinen Insassen bietet der C-Cactus auf einer Gesamtlänge von 4,20 Metern bei einer Breite von 1,80 Metern einen geräumigen und bequemen Innenraum, in dem Komfortausstattungen, wie eine automatisch geregelte Klimaanlage, eine hochwertige Audioanlage, ein verglastes Panoramadach oder ein Geschwindigkeitsregler und –begrenzer, nicht fehlen.
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Die Front des Wagens prägen runde, leicht schräg stehende Scheinwerfer, die von zwei zylindrisch in den Stoßfänger eingeschnittenen Lufteinlässen betont sind. Darunter befindet sich der Kühlergrill, dessen Motiv sich zwar in die runden Formen des Wagens einpasst, aber mit seiner Spannung für einen Schuss Dynamik sorgt, ebenso wie die zwei Lufteinlässe in der hoch angesetzten Motorhaube.
Die abgerundeten Linien des Fahrzeugs finden sich auch in der Seitenansicht, die von der nach vorn fliehenden Dachlinie und von den asymmetrischen Türen aus korrosionsgeschütztem, nacktem Stahlblech dynamisch geprägt wird. Der Schnitt dieser Türen wurde durch die Entscheidung für feststehende Fensterscheiben möglich. Die Form der Türen ermöglicht einen komfortablen Einstieg. Die ungewöhnliche Oberflächengestaltung aus rostgeschütztem nacktem Stahl stellt allerdings den stärksten Designausdruck des Ansatzes zur Vereinfachung der Fertigung im Dienst der Umwelt dar.
Die hohe Gürtellinie und die Felgen mit 21 Zoll Durchmesser verstärken den Eindruck von Temperament und Lebendigkeit des C-Cactus. Auf den Rädern lag der Entwicklung besonderes Augenmerk. Die Niederquerschnittreifen im Format 205/45 besitzen einen großen Durchmesser mit geringer Breite. Die geringe Aufstandsfläche senkt den Rollwiderstand und damit den Verbrauch; der Kautschukeinsatz in der Produktion ist begrenzt und senkt damit die Herstellungskosten.
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Am Heck des C-Cactus setzt sich die Formensprache aus rundlichen und gespannten Motiven fort. Die Doppelwinkel weisen den Wagen klar als Citroën aus, während der Name „Cactus“ im Relief auf der unteren Heckklappe in einer jungen, modernen und sanft gerundeten Schrift erscheint. Die Heckleuchten wiederholen die Form der vorderen Scheinwerfer und weisen einen weiteren Trick auf: ihr Innenleben ist so ausgeschnitten, dass der Fahrer durch sie hindurchsehen kann. Dieser einmalige Kunstgriff erlaubt bessere Sichtverhältnisse, die besonders beim Rangieren nützlich sind.
Umweltschonung im Detail und durch große Verbreitung
Für Citroën steht stets im Vordergrund, dass die umweltschonende Technik und die Fahrzeuge, in denen sie zum Einsatz kommt, für eine größtmögliche Zahl von Kunden erschwinglich sein müssen, damit der Einsatz sich für die Umwelt auswirkt. Das ehrgeizige Ziel des C-Cactus ist die konsequente Verfolgung dieses Ansatzes; denn er soll die energieeffizienteste Antriebstechnik des Hybrid-HDi so erschwinglich machen, um das fertige Produkt zum Einstiegspreis einer normalen Kompaktlimousine verkaufen zu können.
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Dank seines Antriebsstranges mit einem HDi-Diesel mit 70 PS (selbstverständlich mit Partikelfilter) und einem Elektromotor mit weiteren 30 PS, erzielt der C-Cactus Normverbrauchswerte und CO2–Emissionen von nur 3,4 l/100 km und 78 g/km im EU-Gesamtzyklus. Im Stadtverkehr ist ein ZEV-Modus (Zero Emission Vehicle) möglich, der einem reinen Elektroantrieb ohne Abgase und fast ohne Geräusch entspricht. Auf Stadtstrecken mit ihrem häufigen Wechsel zwischen Beschleunigung und Abbremsen spielt der Hybrid seinen Vorteil der Rückgewinnung der Bewegungsenergie perfekt aus. Die Höchstgeschwindigkeit des C-Cactus ist aus ökologischen Gründen bewusst auf 150 km/h begrenzt.
Noch weitere Punkte zeigen, wie sehr der C-Cactus die Schonung der Ressourcen in den Mittelpunkt stellt. Die neuen konstruktiven Lösungen des C-Cactus sparen nicht nur Fertigungskosten, sie senken den Energie- und Materialverbrauch. Die Verringerung der Einzelteile wirkt sich in einer Gewichtsreduktion von 15 % gegenüber dem C4 Hybride HDi aus; das Gesamtgewicht beträgt nur 1.306 kg.
Die verringerte Zahl an Bauteilen und die geringere Gesamtmasse bedeuten einen geringeren Einsatz an Primärenergie in der Produktion und natürlich auch an Werkstoffen. Bei diesen wurden mit Bedacht entweder recycelfähige oder bereits recycelte Werkstoffe ausgewählt. Einiges davon ist klassisch und gewöhnlich: das Glas der Scheiben und die Reifen sind recycelbar, und das Blech der Türen ist es ohnehin. Letztere sind im Übrigen aus unlackiertem, aber korrosionsgeschütztem Stahlblech.
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Andere Materialien erscheinen ungewöhnlich. Die Bodenverkleidung besteht aus recyceltem Leder, für das man Lederreste verwendete, die gewöhnliche Gerbereien nicht nutzen können. Zahlreiche Teile bestehen aus Kork, während man den Filz der Türverkleidungen und der Ablagen im Armaturenbrett aus nicht chemisch behandelter und vor allem völlig recycelfähiger und biologisch abbaubarer Wolle herstellte.
Neue Ansätze im Designer-Interieur
Der C-Cactus stellt das Ergebnis intelligenter Konstruktion dar, die aus neuen Ansätzen und Zielen entstand. Dazu haben die Citroën-Ingenieure bestimmte Mechanismen und Einzelteile extrem vereinfacht, mehrere Funktionen in ein einziges Bauteil integriert und alle Teile eingespart, die für die Funktion des Fahrzeuges oder den Komfort der Insassen verzichtbar waren. So entfiel zum Beispiel das Armaturenbrett: alle dort untergebrachten Funktionen wurden auf der Mittelkonsole und der feststehenden Lenkradnabe zusammengefasst.
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Der „Zündschlüssel“ des C-Cactus ist ein tragbarer MP3-Player mit Touchscreen - auf der feststehenden Lenkradnabe eingesteckt, wird er vom Fahrzeug erkannt, das sich dann starten lässt. Neben den üblichen Schaltern enthält die feststehende Nabe des Lenrads auch den Tacho, der besonders originell gestaltet ist: die Ziffern der Skala erscheinen als Relief auf der Nabe. Die Skala dreht sich entsprechend der Geschwindigkeit, während der Zeiger, an dem die Geschwindigkeit abgelesen wird, eine feststehende Markierung darstellt.
Ein weiterer Touchscreen neben dem des MP3-Players findet sich auf der Mittelkonsole und bedient sowohl das Navigationssystem als auch den Bordcomputer. Die Mittelkonsole nimmt außerdem die Aktivlautsprecher der Audioanlage, den Getriebewählhebel und einen Touchscreen auf, mit dem sich der Bordcomputer, das Navigationssystem und die Klimaanlage bedienen lassen. Die Schalter für Blinker, Scheinwerfer, Scheibenwischer, Hupe und Geschwindigkeitsregler und -begrenzer befinden sich hingegen auf der feststehenden Lenkradnabe, ebenso wie der Tacho und die Kontroll- und Warnleuchten.
Ein weiteres Beispiel für vereinfachende Konstruktion stellt die Verwendung des gleichen Bauteils für die Kühlermaske vorn (mit Scheinwerfern und Doppelwinkel) und den unteren Teil der Heckklappe dar. Es verleiht dem C-Cactus nicht nur Charakter, sondern macht auch die Herstellung über Skaleneffekte preisgünstiger. Einfachheit bestimmt ebenfalls die Gestaltung des Vorderwagens, dessen Außenhaut nur aus einer feststehenden Motorhaube mit integrierten Kotflügeln und einer Wartungsklappe besteht, durch die man Ölstand, Scheibenwaschwasser etc. kontrollieren und auffüllen kann.
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Ähnlich der Ansatz zur Gestaltung der Seitenfenster: mit der vollautomatischen Klimaanlage sind versenkbare Fenster fast verzichtbar. Also gibt es nur ein einfaches Schiebefenster, das für den verbleibenden Bedarf ausreicht. Aufwändige Mechanismen und Fensterführungen können entfallen. Schließlich führt der Weg zu weniger Bauteilen auch über die Konstruktion von Block-Elementen, die in einem Bauteil zusammenfassen, wozu sonst viele Einzelteile verbaut werden. Beispielsweise bestehen die Türverkleidungen im C-Cactus aus zwei Teilen, wo in einer traditionellen Limousine zwölf zum Einsatz kommen.
Die Sitze wiederum baut Citroën aus nur zwei verschiedenen Teilen zusammen: einem Formschaumpolster mit eingefärbter Haut, das einen hohen Sitzkomfort bietet, und einer festen Schale, die das Schaumpolster hält und die Befestigung des Sitzes in Schienen am Wagenboden ermöglicht.
Schmuckornamente wurden nicht hinzugefügt, sondern entstehen im Gegenteil durch das Weglassen von Werkstoff. Diese Idee der „Dekoration mit Löchern“ findet sich in den Ornamenten auf den Türverkleidungen und in den Sitzschalen. Die Ornamente in den Türverkleidungen lassen einen grünen Wollfilz auftauchen, dessen Hauptfunktion die Schallisolierung zwischen Außenhaut und Innenverkleidung darstellt, aber durch die Ausschnitte und seine Farbe zum Schmuck avanciert.
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Die gleichen Blumen-, Pflanzen- und Schmetterlingsmotive, die natürlich allegorisch auf die Umwelt, die Reinheit und das Wohlbefinden verweisen sollen, finden sich an mehreren Stellen des Innenraumes. Sie sind auch in den weißlackierten Schalen der Sitze als Aussparungen zu sehen, hinter denen der farbige Polsterschaum auftaucht, der so ebenfalls eine ästhetische Nebenfunktion erhält.
Der Kofferraum bietet ein Fassungsvolumen von 500 bis 1.100 Liter. Die Rückbank lässt sich nämlich auf einer Schiene in Längsrichtung verschieben und an die Vordersitze drücken. Die Bodenverkleidung ist starr mit der Rückbank verbunden und gleitet mit nach vorn, darunter liegt ein weiterer Boden. So entsteht eine fast ebene Ladefläche zum Transport sperriger Gegenstände.
Gunmen
04.09.2007
Der Citrön sieht doch mal futuristisch aus.Aber er wird sowieso nie gebaut und letztendlich in der Schublade der Concept-Cars Verschwinden. Oder er wird so abgeändert für das Serienmodell das er nicht mehr so toll aussieht.So ist es doch fast immer.Zumal er in Serie bezahlbar bleiben müßte,und das wird auch nicht klappen weil diese Design zu aufwendig in der Herstellung ist.Aber grundsätzlich find ich den gar nicht so schlecht-für ein citrön.
Aston Martin (Gast)
04.09.2007
Oh ich glaub Citroen gehen die Namen aus. Jetzt müssen die ihre Autos schon nach Pflanzen bennen. Tz Franzosen. Also technisch eine schlechte Studie, aber vom Design her find ich den nicht sehr berauschend. Die Studien von Citroen gefallen mir einfach nicht. Einzige Ausnahme der C5 Airscape. Da sind mir die Concepte von Peugeot wesentlich lieber. Na ja bald werden sich die beiden Marke eh nicht mehr groß unterscheiden. Wie man beim Cactus sieht gehts hier auch schon in Richtung Haifischmaul. Das Heck sieht für mich ein wenig nach Toyota Aygo aus. Also der obere Teil.
Benzi
12.09.2007
Umweltbewusste Autos sind zwar ne gute Sache aber die Marken präsentieren nur Umweltconcepte die entweder nicht Serienreif sind oder schon auf den Markt aber einfach mit geeigneten Dessingn bei den Händlern sind. Wie schon Gunmen gesagt hat wird dieser Citroen wie viele andere Concpte zuvor in der schublade enden.