Der frühere Rallye-Weltmeister Colin McRae ist prominentester Neuzugang des Nissan Rallye Raid-Teams für die Dakar 2004. Der Schotte wird am Neujahrstag zusammen mit der schwedischen Co-Pilotin Tina Thörner auf einem von vier Werkswagen die härteste Langstrecken-Fahrt der Welt unter die Räder nehmen. Neben Dakar-Debütant McRae gehen der viermalige Sieger Ari Vatanen und Giniel de Villiers zum zweiten Mal für Nissan an den Start. Während sich der Finne das Cockpit seines 272 PS starken Pick-Up mit Landsmann Juha Repo teilt, vertraut der Vorjahresfünfte auf die Navigationskünste von Francois Jordaan, der wie er ebenfalls aus Südafrika stammt.
Auf der Pressekonferenz des Unternehmens in Paris gab Nissan gestern auch die Besatzung des vierten Einsatzwagens bekannt: Es sind Yves Loubet (fünffacher französischer Rallyemeister und Sieger der diesjährigen Pharaonen-Rallye) und Pascal Maimon – in 2003 noch als Beifahrer von de Villiers aktiv.
Das Quartett der in der Kategorie Superproduktionswagen genannten Pick-Up wird als neuer Rennleiter Gilles Martineau dirigieren. Der Franzose blickt auf eine zwölfjährige Vergangenheit mit Ford zurück, wo er für die Koordination sämtlicher Motorsport-Aktivitäten verantwortlich zeichnete.
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Der neue Jahrgang des Nissan Pick-Up ist eine in fast allen Bereichen verbesserte Version des Vorjahresmodells. Der neue, etwas gedrungener wirkende Wüstenrenner (der Radstand reduzierte sich um 150 Millimeter) wird wie gehabt von einem 3,5-Liter großen V6-Motor der VQ-Reihe (Leistung 200 kW/272 PS) angetrieben. Das maximale Drehmoment beträgt 360 Nm bei 4000 Umdrehungen. Mit 1750 Kilo liegt das Fahrzeug nun am Gewichtslimit für die Kategorie T2.
Während sich der Spaceframe-Rahmen und die Aufhängungen samt Achsen am bisherigen Modell orientieren, erfuhr die Aerodynamik größere Modifikationen. Die nach ausgiebigen Windkanaltests realisierte Form mit komplett verkleidetem Heckbereich steigert die Höchstgeschwindigkeit auf 190 km/h und verbessert dank einer stärker abfallenden Motorhaube die Sicht der Piloten nach vorn. Der kürzere vordere Überhang, ein verbesserter Unterfahrschutz und die erhöhte Bodenfreiheit sollen es den Piloten gestatten, felsige Passagen und Sanddünen noch beherzter als bislang anzugehen.
Der auf 500 Liter vergrößerte Tank wurde nach vorn bis unter den Kabinenboden verlängert, um so die Gewichtsverteilung zu verbessern und negative Einflüsse auf das Handling bei leerer werdendem Reservoir zu unterbinden. Das sequenzielle Sechsganggetriebe, die vorderen und hinteren Differenziale und das Reifenluftdruck-Warnsystem blieben unverändert.