Die Daimler AG übernimmt einen Unternehmensanteil von knapp 10 Prozent an der Tesla Motors Inc. Mit diesem Investment vertieft Daimler, bei Autos insbesondere durch die Geschäftsbereiche Mercedes-Benz und Smart bekannt, die Zusammenarbeit mit einem Hersteller von Elektro-Fahrzeugen, der schon jetzt ein speziell auf Langstrecken ausgelegtes Batteriefahrzeug in Nordamerika und Europa vertreibt.
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Bei der Integration von Lithium-Ionen Batterien und Ladeeinheiten für die ersten 1.000 Einheiten des Smart Fortwo Electric Drive verständigten sich die beiden Unternehmen bereits auf eine Zusammenarbeit. Um gegenseitig von ihrem Know-how zu profitieren, sieht die Vereinbarung vor, dass beide Partner enger bei der Entwicklung von Batterie-Systemen, Elektro-Antrieben und einzelnen Fahrzeug-Projekten kooperieren.
“Daimler ist außerdem führend im Hinblick auf nachhaltige Mobilität. Interessant für uns ist unter anderem die von Daimler speziell für den Einsatz im Automobil konzipierte Lithium-Ionen Batterie mit Flachzellen. Wir freuen uns auf die strategische Kooperation mit der Daimler AG, die verschiedene Bereiche umfasst”, sagte Elon Musk, Vorstandsvorsitzender von Tesla Motors. „Außerdem werden wir von deren Kompetenz in Entwicklung und Produktion sowie deren Lieferbeziehungen profitieren. Das wird die Produktionsreife des Tesla Model S beschleunigen und sicherstellen, dass es in allen Belangen ein Fahrzeug der Superlative wird.”
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Als Teil der Zusammenarbeit wird Prof. Herbert Kohler, Leiter E-Drive & Future Mobility bei der Daimler AG, Mitglied im Aufsichtsrat der Tesla Motors Inc. Die langfristig angelegte Partnerschaft mit Tesla ergänzt die vielschichtige Strategie der Daimler AG zur Elektrifizierung des Automobils. Darüber hinaus treibt das Unternehmen die Industrialisierung der Lithium-Ionen Technologie weiter voran.
Bereits im März 2009 gründete Daimler die Deutsche Accumotive GmbH, ein Joint Venture mit der Evonik Industries AG. Damit wird Daimler zum weltweit ersten Automobilhersteller, der Batterien für automobile Anwendungen entwickelt, produziert und vertreibt. Basis dafür ist die Beteiligung des Automobilkonzerns an Li-Tec, dem deutschen Spezialisten für Lithium-Ionen Batteriezellen.
Bereits seit 2007 sind 100 Smart-Elektrofahrzeuge in London im Rahmen eines Großversuches im Einsatz. Die Elektroautos werden dort von Flottenbetreibern und Privatkunden im Alltagsbetrieb getestet. Ende 2009 startet im Hambacher Smart-Werk die Produktion von runden 1.000 Fahrzeugen der zweiten Generation des Smart Fortwo mit Elektroantrieb, die zunächst im Rahmen einer Reihe von Mobilitätsprojekten wie e-mobility Berlin oder e-mobility Italy eingesetzt werden sollen.
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Ebenfalls in diesem Jahr beginnt Daimler mit der Kleinserienproduktion der Mercedes-Benz B-Klasse mit Brennstoffzellenantrieb. In 2010 möchte das Unternehmen den ersten Mercedes-Benz mit Batterieantrieb vorstellen. Daimler plant, alle Elektrofahrzeuge der Marken Mercedes-Benz und Smart ab 2012 mit Lithium-Ionen-Batterien aus eigener Produktion auszurüsten.
2004 begann Tesla mit der Entwicklung ihres ersten Elektroautos. Der Tesla Roadster besitzt eine Reichweite von über 300 Kilometern und beschleunigt in nur 3,9 Sekunden von 0 auf 60 mph (96,56 km/h). Mit einem Verbrauch von umgerechnet weniger als einem Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern, löst der emissionsfreie Tesla Roadster den Widerspruch zwischen Leistung und Effizienz auf.
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Das Tesla Model S soll auf dem Erfolg des Tesla Roadsters aufbauen und dessen technologische Basis für die weltweit erste Limousine mit Batterieantrieb in einer Großserie nutzen. Die im Silicon Valley ansässige Tesla Motors Inc. stellte das Konzept im März 2009 vor und will mit der Produktion des Model S Ende 2011 beginnen. Das dynamisch anmutende, emissionsfreie Automobil soll in den USA ab 57.400 US-Dollar kosten (aktuell umgerechnet rund 42.160 Euro). In den USA verringert sich der Preis sogar auf 49.900 Euro (derzeit ca. 36.650 Euro), da es seitens der Regierung einen Steuerbonus von 7.500 US-Dollar für Elektrofahrzeuge gibt.
speedheads
17.07.2009
Die Daimler AG und ihr neuer Großaktionär Aabar Investments PJSC (Aabar) aus Abu Dhabi brachten das erste gemeinsame strategische Projekt auf den Weg. Dazu verkaufte Daimler 40 Prozent seiner Beteiligung von knapp 10 Prozent an Tesla Motors Inc. an Aabar. Dieses Investment eröffnet für Daimler und Aabar die Möglichkeit, ihr gemeinsames Interesse an der Entwicklung CO2-armer Antriebssysteme zu bündeln.
Burton
17.07.2009
Keine schlechte Idee, nur stell ich mir die Frage warum immer alles nochmal verkauft wird. Da steigen Araber ein, da, .. überall. Immer sind irgendwo private Investoren dabei. Wie auch immer, ich bin mal gespannt wie sich das mit Tesla, Daimler und Aabar entwickelt. Erste Fortschritte zeigen sich ja, siehe E-Smart und SLS.
Aston Martin (Gast)
17.07.2009
Raffinierte Schachzüge, die da ausgehandelt werden. Jeder profitiert von jedem und im Streitfall ist eine Lösung der Probleme komplizierter als nötig. Wie immer hat alles seine Vor-und Nachteile.