DeLorean DMC-12: Zurück in die Zukunft als Elektro-Sportwagen

Er war eines der Kult-Autos der 1980er-Jahre: der DeLorean DMC-12, bekannt durch seine legendäre Hauptrolle in der Kinofilm-Trilogie „Zurück in die Zukunft“. Ab 2013 soll der markante Sportwagen seine Wiedergeburt als Elektro-Sportwagen erleben und kehrt damit auch im realen Leben zurück in die Zukunft. Die markanten Merkmale damals wie heute: die von Giugiaro gezeichnete Keilform und die gebürstete unlackierte Edelstahlkarosserie des Flügeltürers.

© Foto: DeLorean Motor Company

Der elektrifizierte DeLorean DMC-12 wird von einem rund 260 PS starken Elektromotor befeuert. So ausgerüstet, soll der DeLorean in nur 4,9 Sekunden von 0 auf 60 mph (96,56 km/h) sprinten. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt sogar 125 mph (201 km/h) - also schnell genug, um die 88 mph (142 km/h) zu erreichen, die Marty McFly und Doc Brown per Zeitsprung in die Vergangenheit oder in die Zukunft beförderten.

Die potentiellen Käufer dürften erfreut sein, dass sie nicht wie im Film 1,21 Gigawatt für den fiktiven Atom-Elektroantrieb benötigen, der den Flux-Kompensator mit Energie versorgte. Stattdessen sollen in unserer Zeit 3,5 Stunden für das Laden der Batterien ausreichen. Die Reichweite des DeLorean DMC-12 EV geben die Macher mit rund 100 Meilen (ca. 160 Kilometer) an.

Der DeLorean DMC-12 EV mag zwar keinen Flux-Kompensator besitzen, dafür aber ein moderneres Cockpit mit einer Docking-Station für das iPhone, Ledersitze, eine Satelliten-Navigation und ein Sportlenkrad. Das sind viele Annehmlichkeiten, die ein DeLoren-Fahrer in den 1980er-Jahren nicht kannte. Genaue Preise liegen für den neuen DeLorean DMC-12 EV noch nicht fest.

Initiator des Projektes ist der texanische Unternehmer Stephen Wynne, der im britischen Liverpool geboren wurde und Ende der 1970er-Jahre in die USA auswanderte. 1995 erwarb Wynne die Namensrechte der DeLorean Motor Company (DMC) und den gesamten Ersatzeilbestand von DeLorean. Seitdem versorgt Wynne von Humble in Texas aus weltweit die DeLorean-Fahrer mit Ersatzteilen, baut aber auch aus Original-Teilen „neue“ DeLoreans ohne die damaligen Qualitätsmängel zusammen. Wer schon einmal in Humble vor Ort gewesen sein sollte, weiß, wie riesig das Lager ist.

Der damalige DeLorean wurde von 1981 - 1982 in Nordirland produziert. Warum ausgerechnet dort? In die engere Auswahl für einen Produktionsstandort kamen Texas und Puerto Rico. Doch die britische Regierung schaltete sich ein und bot einen Kredit von 135 Millionen britischen Pfund, wenn DeLorean seine Fabrik bei Belfast in Nordirland bauen würde.

© Foto: DeLorean Motor Company

Die britische Regierung versprach sich vom Bau der Anlage 2.700 Arbeitsplätze in einer Krisenregion mit hoher Arbeitslosigkeit und dadurch weniger Zuspruch für die paramilitärische IRA, die für ein von Großbritannien unabhängiges Nordirland kämpfte.

Der im DeLorean verbaute, 2,8 Liter große V6-Benziner war mit nur 132 PS für etwa 200 km/h gut. DeLorean setzte schon damals auf ökonomische Effizienz. Die Befriedigung der großen Nachfrage ging allerdings mit gravierenden Qualitätsmängeln einher, die man zwar schnell beheben konnte, doch die den Absatz bereits dämpften.

Dazu kam die Absatzkrise von 1982 auf dem Hauptmarkt in den USA aufgrund eines stark verschlechterten Wechselkursverhältnisses zwischen britischem Pfund und US-Dollar - eine Zeit, welche die DeLorean Motor Company (DMC) als junges Unternehmen ohne finanzielle Rücklagen noch nicht meistern konnte und die neu gewählte britische Regierung unter Margret Thatcher die zugesagten Kredite einfror, so dass DeLorean bankrott ging.