Die im wahrsten Sinne des Wortes „beflügelten“ Rallyeautos der offenen Rennwagenklasse, die mit ihren übergroßen Front- und Heckspoilern den legendären Pikes Peak hinaufjagten, gaben Renntech die Inspiration für einen Mercedes-Benz GLK, der alle anderen hinter sich lassen soll. Doch über sein beeindruckendes Äußeres hinaus, hat dieser wilde GLK noch ein weiteres Ass im Ärmel: Gemeinhin werden Hybridantriebe eher mit niedrigem Energieverbrauch und niedrigen Emissionen in Verbindung gebracht. Renntech nutzt jedoch die zusätzliche Kraft des Elektromotors, um den GLK in einen Sportler zu verwandeln.
© Foto: Speed Heads
Bei den Umbauarbeiten lag der Focus neben mehr Performance auch auf einer verbesserten Aerodynamik. Renntech entwickelte die Außenhaut unter Zuhilfenahme der neuesten Computational Fluid-Dynamic-(CFD-)Software, eine computergestützte Strömungsdarstellung und -berechnung.
Frontspoiler, Heck- und Seitenschürzen sorgen beim GLK Rally Racer für zusätzlichen Abtrieb und erhöhen somit die Fahrstabilität besonders bei hohen Geschwindigkeiten. Der Heckflügel erfüllt nicht nur aerodynamische Aufgaben, er nimmt auch das kantige Designthema des GLK auf. Die aerodynamischen Anbauteile gestalten gemeinsam mit den ausgestellten Radhäusern eine kraftvolle Seitenlinie.
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Die Verbindung des 3,5-Liter-V6-Benzinmotors (serienmäßig 272 PS und 350 Nm) mit einem Elektromotor steigert das Drehmoment des GLK um 54 Newtonmeter auf 405 Nm und erhöht so deutlich die Beschleunigungswerte aus dem Stand sowie aus engen Kurven heraus. Darüber hinaus ist der Einsatz eines Hybridantriebs bei Bergrennen von Vorteil, steht doch das zusätzliche Drehmoment auch in sehr großen Höhen zur Verfügung, in denen konventionelle Saugmotoren - bedingt durch die dünnere Luft - an Leistung verlieren.
Der US-Tuner nahm jedoch auch das V6-Triebwerk unter seine Fittiche. Die Verwendung von Bauteilen des aktuellen Motors - spezielle Ansaugkrümmer, Nockenwelle und Zylinderköpfe - sowie von Renntech selbst entwickelte ultralange Saugrohre, einem Lufteinlass aus Verbundwerkstoff und einer eigenen Motorsteuerungssoftware erhöhen die Motorleistung auf 350 PS. Der Elektromotor des Hybrid-Antriebs steigert diese Leistung noch zusätzlich.
Der elektrische 72-Volt-Zusatzantrieb holt sich seine Energie aus 12-Volt-Plug-in-Batterien. Renntech arbeitet derzeit außerdem an einer Nickel-Hydrid-Version, die dank Energierückgewinnung eine noch größere Reichweite ermöglichen soll. „Der GLK Rally Racer ist ein voll funktionsfähiges Testlabor“, sagt Hartmut Feyhl, Geschäftsführer und Gründer von Renntech. Doch bei allem Fokus auf höhere Fahrleistungen ist es Renntech zusätzlich gelungen, den Verbrauch des Rally Racer gegenüber dem Basismodell noch einmal zu reduzieren.
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Da der GLK Rally Racer als reinrassiges Motorsportgerät bevorzugt für höhere Geschwindigkeiten auf schwierigem Untergrund ausgelegt ist, standen bei der Entwicklung Komfortaspekte weniger im Mittelpunkt. Eher eine Gewichtsreduzierung, die mit einem weitgehenden Verzicht auf Geräuschisolierungen und den Ersatz ultraleichter Kohlefaserschalensitze erreicht wurde.
Ein Überrollkäfig sorgt für die notwendige Stabilität und die Verlagerung einiger Komponenten in das Heck des Fahrzeugs liefert eine nahezu perfekte Gewichtsverteilung von 50:50 für ein besseres Handling auf den engen und anspruchsvollen Rallye-Prüfungen.
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Mit dem von Zulieferer KW nach speziellen Renntech-Vorgaben entwickelten Gewindefahrwerk, bei dem sich Bodenfreiheit, Sturz, Dämpferrate und -winkel einstellen lassen, erzielte der Tuner deutliche Verbesserungen des Handlings.
Für die Verzögerung sorgt eine neue Bremsanlage: vorne mit zweiteiligen 412-Millimeter-Scheiben und 8-Kolben-Festsattelbremsen und hinten 356-Millimeter-Scheiben mit 4-Kolben-Sattelbremsen. Die Radkästen füllen derweil dreiteilige 20-Zoll-Felgen in mattiertem „Sniper Gray und 5-Speichen-Design, bestückt mit Reifen im Format 275/40 vorn und 317/35 hinten.
Twentyone
06.11.2008
de es ein rennwagen ist, der für seinen zweck so aussehen muss, geht das in ordnung. wäre es ein serienwagen mit diesem bodykit aber mit 0 renntechnick wäre das was ganz anderes. dabei hätte ich nichts so gegen das bodykit, sondern gegen den flügel . man sieht einen glk mit so nem flügel auf der strasse und denkt sich : "uuuuuur arm - so ein trottel.,baut seinen glk zu nem wannabe pikes peak racer." Aber dieser hier ist ein echter......
Likwit
06.11.2008
Wie mein Vorredner schon schrieb: Ohne den Beinamen "Pikes Peak" hat diese "Karre" 0 Daseinsberechtigung! Aber sooo, naja...ok.
Aston Martin (Gast)
08.11.2008
Wie schon von mir im anderen Thread erwähnt und von meine Vorredner ausführlich beschrieben, hat diese GLK-Version so durchaus eine Daseinsberechtigung. Würde mich ja mal interessieren, ob man sich mal trauen würde wirklich in Pikes Peak anzutreten.