Einer der schnellsten Exporte der amerikanischen Automobilindustrie ist berühmt, aber auch extrem selten: die Dodge Viper - flach wie das niedersächsische Land, breit wie der Hintern von Jennifer Lopez und dabei so giftig wie die in die Jahre gekommene Nachbarin von nebenan. Sollte man die klassische Viper noch besser weitab jeglicher Rennstrecken parken - Grip und ein streckentaugliches Fahrwerk gehörten damals nicht unbedingt zu den Eigenschaften der Schlange - gibt es seit der Neuauflage die Time Attack Edition, die geradezu nach der Rennstrecke schreit. Mit der 2015er Dodge Viper Time Attack 2.0 Special Edition geht der amerikanische Hersteller nun in die nächste Runde und bringt dabei einige Neuerungen mit.
© Foto: Chrysler Group / Dodge
Im Gegensatz zur ersten Generation der für die Rennstrecke abgestimmten Dodge Viper Time Attack Edition legten die Macher nochmals ordentlich am Heck nach. Das straßenzugelassene Trackday-Monster bekommt für das Modelljahr 2015 einen weitaus größeren Heckspoiler, der zusammen mit einem neuen Aerodynamik-Kit an der Frontstoßstange, inklusive Splitter und Canards, für mehr Andruck sorgen soll.
Das klingt nach einer vernünftigen Entscheidung - schließlich ist diese Version für diejenigen unter uns gedacht, die sich gern durch diverse Strecken dieser Welt schlängeln. Das von „Street and Racing Technology“ (SRT) verfeinerte Coupé glänzt von Haus aus bereits mit einem niedrigen Schwerpunkt und einer 50/50-Gewichtsverteilung und besitzt somit die Grundvoraussetzungen für ordentlich Spaß.
Doch bei simplen und kleinen Aerodynamik-Spielereien beließ es Dodge nicht. Auch die von Bilstein bereitgestellten DampTronic-Dämpfer stellten die Macher neu ein. Aus zwei verschiedenen Modi darf der Fahrer wählen, während SRT bereits im Vorfeld mit neuen Federn, modifizierten Dämpfern und Stabilisatoren die Viper in die passende Richtung dirigierte.
© Foto: Chrysler Group / Dodge
Die von Track-Enthusiasten geliebte Arbeit der Gewichtsreduzierung nahm SRT ebenfalls ein weiteres Mal in Angriff. Abspecken musste die Schlange dabei an der Front. Dort gelangt nun eine X-Strebe zur Versteifung aus Carbon zum Einsatz; zuvor war es eine Strebe aus Aluminium wie beim Serienfahrzeug. Laut Angaben von Dodge soll diese Änderung die Torsionssteifigkeit und allgemeine Steifigkeit der Karosserie um 50 Prozent anheben.
Alles was schnell ist, sollte möglichst zügig vor einer Kurve wieder zum Stehen gebracht werden können. Aus diesem Grund liefert Brembo das passende Bremssystem für die neue Dodge Viper TA 2.0 Special Edition. Eine frische Kombination von Bremsscheiben und Bremsbelägen sollen dabei für eine optimierte Hitzeabführung sorgen und somit das ungeliebte Fading verhindern. Als kleines i-Tüpfelchen wurden die Bremssättel dabei in Schwarz anodisiert und mit einem orangen Viper Logo versehen.
Verfügbar sein wird die neue Viper-Rennmaschine in drei verschiedenen Farben, darunter „Competition Blue“, „Venom Black“ und das neue „Y’Orange“. Der Innenraum bleibt weitestgehend unverändert. So setzt sich der Fahrer in Schalensitze von Sabelt, die neben ihrem geringen Gewicht die Nutzung von 4- oder 6-Punkt-Gurten ermöglichen .Weitergeführt wird hier ebenso das spezielle Viper Orange: Ob Nähte, Logos oder Dekorleisten - alles zeigt sich in der neuen Sonderfarbe.
Für den Vortrieb des wenig hubraumscheuen Schlangengeschöpfes sorgt der bekannte 8.4-Liter-V10-Motor. Durch kleine Veränderungen am Steuergerät des Aggregats und Verbesserungen am Getriebestrang holt Dodge für die 2015er-Version knappe 654 PS raus. Ein durchaus beeindruckender Wert für einen Motor ohne Zwangsbeatmung. Noch imposanter ist jedoch das angegebene Drehmoment von 814 Nm - der höchste Wert für einen Saugmotor in einem Straßenfahrzeug. Schnell sein ist angesagt: die neue Dodge Viper TA 2.0 Special Edition gibt es nur 32 Mal in jeder der drei verfügbaren Farben.