Brutal, was die Niederländer hier schufen: Bekannt ist Donkervoort für seine puristischen Zweisitzer mit freistehenden Rädern. Jetzt verpassen die Macher dem neuen Donkervoort D8 GTO die Power von bis zu 400 PS sowie einem Drehmoment von 450 Nm ab etwa 1.600 Touren. Und das bei einem Gesamtgewicht von nur ca. 700 Kilogramm. Wie brachial dieser Sportwagen nach vorne schnellt und seine Insassen regelrecht in die Sitze presst, lässt sich nur unschwer vorstellen.
© Foto: Donkervoort
Breit, satt und angriffslustig gibt sich der neue Donkervort und deutlich größer als seine Vorgänger, dem geschlossenen D8 GT und dem offenen D8 270RS. Ungefähr 35 Zentimeter länger und 15 Zentimeter breiter, um genau zu sein. So ergibt sich eine Länge von 3,740 Metern, eine Breite von 1,850 Metern und eine Höhe von 1,140 Metern. Auf diese Weise konnten die Macher den massiven Fünfzylinder von Audi in Längsrichtung einbauen.
Im Donkervoort D8 GTO leistet der 2.5-TFSI-Motor satte 340 PS bei 5.400 U/min. Die Kraft wird bei dem ultraleichten Flitzer über ein manuelles 5-Gang-Getriebe an die Hinterräder übertragen - zur Hilfe gibt es ein Sperrdifferential und für den Fall von Regen eine Traktionskontrolle. Nur 3,0 Sekunden dauert der Spurt von 0 auf Tempo 100, während die Höchstgeschwindigkeit 255 km/h beträgt. Das Armaturenbrett besitzt darüber hinaus einen speziellen Race-Modulschalter, der einen Leistungsschub von 340 PS auf 400 PS ermöglicht.
Es gibt nicht viele Serien-Sportwagen, die in der Zeit wie der Donkervoort D8 GTO aus dem Stand auf 100 km/h sprinten. Der 570 PS starke Lamborghini Gallardo LP 570-4 Super Trofeo Stradale benötigt hier bereits 3,4 Sekunden. Der Koenigsegg Agera macht es ebenfalls in 3 Sekunden, benötigt dafür aber 940 PS, die ihn allerdings auch schneller in ganz hohe Tempo-Regionen schießen - Reviere, in denen der ultraleichte Donkervoort nicht unterwegs ist, er möchte (kurvige) Landstraßen mit Biss erobern und dabei für pure Beschleunigungsorgien sorgen.
Der GTO wurde komplett neu entwickelt und enthält nur 5 Prozent der Teile des D8 270RS und etwa 30 Prozent des viel neueren GT. Ein Meilenstein in der 34-jährigen Geschichte Donkervoorts. Die angewendete Technologie stammt unmittelbar aus der Luft- und Raumfahrtindustrie. Laut Joop Donkervoort handelt es sich beim GTO sogar um das erste einer neuen Generation von Donkervoort-Automobilen. Deshalb beginnt Donkervoort ab dem GTO bei den Chassisnummern wieder bei ‘0‘.
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Bei der ersten Preview für Donkervoort-Repräsentanten aus ganz Europa wurde der neue GTO so begeistert empfangen, dass innerhalb weniger Stunden die Hälfte der ersten 25 GTO-Sonderausführungen bereits verkauft war. Die ersten 25 GTO-Sonderausführungen stattet Dionkervoort übrigens mit einem 2.5-TFSI-Motor aus, der 30 Kilogramm leichter ist als die reguläre Audi-Variante.
Joop Donkervoort erläutert: „Diese Gewichtsersparnis wurde durch eine Neuentwicklung in Zusammenarbeit mit den Technikern von Audi erreicht. So wurde beispielsweise eine neue Einspritzdüse entwickelt. Da das Einlasssystem einen günstigeren Strömungsverlauf durch den Motor ermöglicht, ist er nicht nur leichter, sondern wirkt sich außerdem günstig auf die Motorleistung aus.“
Aber es gibt noch mehr Neuerungen: Durch das Verkleben des Stahlrohrrahmens mit den großen Carbon-Composite-Paneelen erzielten die Macher eine Kombination von erhöhter Steifheit und ultraleichtem Gewicht. Die Karosserie besteht gänzlich aus Carbon-Composite und einer Tür aus einem Stück, die einen seitlichen Aufprall von etwa 1.500 Kilogramm, deren Scharniere einem Druck von über 1.100 Kilogramm standhalten sollen. Technologien aus der Flugzeugindustrie wurden noch nie vorher in einem Auto eingesetzt wie nun beispielsweise bei den Verschlüssen der Motorhaube aus Aluminium.
Darüber hinaus überarbeitete Donkervoort das Fahrgestell gründlich. Die Vorderachse bekam einen ganz neuen Stabilisator, während die Hinterachskonstruktion für zusätzliche Stabilität sorgt. Den Kontakt zum Asphalt stellen rundum 8 x 17 Zoll große Schmiedefelgen mit Reifen im Format 215/40 vorne und 235/40 hinten her. Optional gibt es Pendants in 9 x 18 Zoll und Reifen der Dimension 225/40 an der Vorderachse bzw. 245/40 hinten.
Die Produktion des neuen Donkervoort D8 GTO läuft 2012 an, so dass erwartungsgemäß im Sommer die ersten GTO-Sonderausführungen auf die Straße rollen. Die ersten „regulären“ Versionen dürften ab 2013 auf europäischen Straßen zu sehen sein. Die Preise für den neuen GTO liegen zwischen 100.000 Euro und 150.000 Euro, exklusive Mehrwertsteuer. In Deutschland wären das somit inklusive Steuern zwischen 119.000 Euro und 178.500 Euro.