Für die 77.000 Zuschauer im niederländischen Zandvoort war der achte DTM-Lauf der Saison ein wahrer Sommerhit. Nach packenden Duellen und einer tollen Aufholjagd von Platz vier siegte nach 36 Rennrunden und 155,052 Kilometern der Brite Gary Paffett in seiner AMG-Mercedes C-Klasse. Der 24-Jährige übernahm nach seinem vierten Saisonerfolg erneut die Führung in der Gesamtwertung, während sein härtester Rivale im Titelkampf, der Schwede Mattias Ekström, im Audi A4 DTM direkt hinter Paffett auf Platz zwei fuhr und mit 59 Punkten nur einen Zähler zurückliegt. Überglücklich war auch Opel-Pilot Heinz-Harald Frentzen, der mit seinem Opel Vectra GTS V8 auf Platz drei landete. Damit waren erstmals seit dem DTM-Lauf auf dem EuroSpeedway Lausitz im Jahr 2003 alle drei Hersteller auf dem Podium vertreten.
© Foto: Speed Heads
Einen optimalen Start erwischte der amtierende DTM-Champion Mattias Ekström. Der Schwede überholte Paffett und den Schweizer Marcel Fässler (Opel) und lag auf Position drei. Durch die ersten Pflichtboxenstopps schob sich Paffett wieder vor Ekström. Kurz vor Halbzeit des Rennens kam Ekström allerdings immer näher an Paffett heran, ehe sein Audi A4 DTM bei einer leichten Berührung mit dem Fahrzeug vom langsameren Marken-Kollegen Christian Abt die Zusatzflügel ("Flics") vorne links verlor und mit dem aerodynamisch aus der Balance geratenen Fahrzeug das Rennen um einen Platz auf dem Podium zu beenden.
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Ein hartes, aber faires Duell lieferten sich bis zur letzten Runde Opel-Pilot Marcel Fässler und der Däne Tom Kristensen (Audi). Kurz vor dem Überfahren der Ziellinie zog Le-Mans-Rekordchampion Kristensen noch an Fässler vorbei und sicherte sich den vierten Platz.
Eine tolle Aufholjagd zeigten Jamie Green (Mercedes) und Martin Tomczyk (Audi). Green blieb am Start stehen und fiel bis an das Ende des Feldes zurück, kämpfte sich durch den Verkehr und holte als Siebter zwei Punkte. Tomczyk, von Platz 15 gestartet, beendete das Rennen vor dem Briten Green auf Platz sechs. Trotz eines guten Starts und zwei schnellen Boxenstopps landete Pole-Mann Bernd Schneider (Mercedes) am Ende auf Platz acht. Der DTM-Rekordchampion touchierte nach einem Verbremser Rinaldo Capello (Audi) und erhielt dafür eine Durchfahrtsstrafe.
Unglücklich verlief das Rennen für die zwei ehemaligen Formel-1-Fahrer Mika Häkkinen und Jean Alesi. Der Franzose schied mit einem Reifenschaden bereits in der dritten Runde aus. Der zweimalige Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen kollidierte in der neunten Runde mit Manuel Reuter, kam von der Strecke ab und überfuhr nach 36 Runden als Zwölfter die Ziellinie.
Die Plätze 1 bis 10 der DTM in Zandvoort (Niderlande):
1. Gary Paffett (GB) im Mercedes 1:01:59,421 Stunden
2. Mattias Ekström (S) im Audi + 12,015 Sekunden
3. Heinz-Harald Frentzen (D) im Opel + 16,732 Sekunden
4. Tom Kristensen (DK) im Audi + 20,042 Sekunden
5. Marcel Fässler (CH) im Opel + 20,873 Sekunden
6. Martin Tomczyk (D) im Audi + 21,120 Sekunden
7. Jamie Green (GB) im Mercedes + 23,436 Sekunden
8. Bernd Schneider (D) im Mercedes + 30,921 Sekunden
9. Bruno Spengler (CDN) im Mercedes + 36,488 Sekunden
10. Christian Abt (D) im Audi + 37,719 Sekunden
Aktuelle Fahrerwertung nach 8 Rennen:*
1. Gary Paffett (GB) mit 60 Punkten
2. Mattias Ekström (S) mit 59 Punkten
3. Tom Kristensen (DK) mit 41 Punkten
4. Mika Häkkinen (FIN) mit 22 Punkten
5. Jean Alesi (F) mit 19 Punkten
6. Christian Abt (D) mit 16 Punkten
7. Bernd Schneider (D) mit 16 Punkten
8. Jamie Green (GB) mit 16 Punkten
9. Heinz-Harald Frentzen (D) mit 15 Punkten
10. Allan McNish (SCO) mit 13 Punkten
11. Martin Tomcyk (D) mit 10 Punkten
12. Marcel Fässler (CH) mit 9 Punkten
13. Pierre Kaffer (D) mit 5 Punkten
14. Frank Stippler (D) mit 4 Punkten
15. Laurent Aiello (F) mit 4 Punkten
16. Stefan Mücke (D) mit 3 Punkten
[I]* Bei Punktgleichstand werden die Platzierungen der einzelnen Rennen mit bewertet[/I]
Aktuelle Markenwertung nach 8 Rennen:*
1. Audi mit 148 Punkten
2. Mercedes mit 136 Punkten
3. Opel mit 28 Punkten
[I]* Bei Punktgleichstand werden die Platzierungen der einzelnen Rennen mit bewertet[/I]
///M Power
04.09.2005
Mein Kommentar zum Rennen ist zwar etwas verspätet, aber dennoch möchte ich mich hierzu äußern. Das, was sich auch schon die Rennen zuvor - eigentlich die gesamte Saison durch - bemerkbar machte, trat auch bei diesem Rennen ein. Ein Haufen dilettantischer, übermotivierter Rennkommissare des DMSB hat es geschafft, auch dieses Rennen wieder zur Lachnummer in der Motorsportszene zu machen. Diesmal hat es Schneider den vermutlich sicher geglaubten Doppelsieg mit Paffett gekostet. :mad: Da es mittlerweile in der DTM schon Gang und Gebe zu sein scheint, jede noch so kleine Berührung zu bestrafen und ich mich überdies schon mehrmals darüber aufregte, muss ich nun erkennen, dass es sinnlos ist, jemals wieder an eine actiongeladene Rennserie wie damals zu denken. Diese Tage sind vorbei und so hat die DTM leider viel von ihrem Reiz eingebüßt.
Likwit
05.09.2005
Verfolge die DTM nicht und wusste auch noch nicht, dass [QUOTE]es mittlerweile in der DTM schon Gang und Gebe zu sein scheint, jede noch so kleine Berührung zu bestrafen[/QUOTE] aber halte ich das auch gerade in der DTM für völligen Schwachsinn. In der F1 haben die Boliden keinerlei Karosserie die wichtige Teile wie z.B. die Achsen vor direkten Einschlägen schützt. Und trotzdem wird nicht jede kleine Berührung gleich bestraft. Ausserdem würde ich die völlig zerfledderten, sich ins Ziel rettenden Wagen vermissen! :D