Der britische Mercedes-Benz-Pilot Gary Paffett gewann auf dem EuroSpeedway Lausitz vor einer beeindruckenden Kulisse von 78.000 Zuschauern den zweiten DTM-Lauf des Jahres und revanchierte sich damit für seinen im letzten Jahr an gleicher Stelle aberkannten Sieg. Hinter ihm überquerten der Däne Tom Kristensen im Audi A4 DTM und der fliegende Finne Mika Häkkinen (Mercedes-Benz) die Ziellinie, der damit bei seinem zweiten DTM-Rennen bereits auf dem Podium stand.
© Foto: Speed Heads
Das 48 Runden lange DTM-Rennen auf dem EuroSpeedway Lausitz war von Dramatik geprägt. Gary Paffett gewann problemlos das Startduell und fuhr einem ungefährdeten Sieg entgegen. Häkkinen hätte mit um den Sieg fahren können, doch leider fuhren beim ersten Boxenstopp die hinteren Pneumatikstempel nicht direkt ein, so dass der zweifache Formel-1-Weltmeister wichtige Sekunden verlor.
{ad}
Der amtierende Champion Mattias Ekström (Audi) wurde nach einer Kollision und einer Durchfahrtsstrafe noch starker Vierter, nachdem er den bis dahin Dritten Jamie Green (Merceds-Benz) aus dem Weg räumte, dabei selbst seine halbe Frontpartie verlor und entsprechend lädiert bis ins Ziel fuhr.
Mit drei Autos in den Punkten erwiesen sich die Vorjahreswagen erneut als konkurrenzfähig. Pierre Kaffer, Frank Stippler (beide Audi) und Stefan Mücke (Mercedes-Benz) belegten die Plätze 5, 6 und 8.
Der Auftaktsieger aus Hockenheim, Jean Alesi (Mercedes-Benz), wurde auf dem EuroSpeedway Siebter. Aber auch bei ihm lief nicht alles reibungslos. Beim Boxenstopp wird dem Franzosen das Startzeichen gegeben, doch die Benzinkanne hakt und fährt mit. Erst während der Fahrt löst sich die Kanne und flog ins Kiesbett.
Mit einer tollen Leistung begeisterte Laurent Aiello die Opel-Fans. Von der letzten Position aus gestartet, beendete der Franzose das 48 Runden lange Rennen über 165,216 km als Zehnter. Dennoch bleibt Opel weiter ohne Punkte. Komplikationen mit der Radmutter beim Boxenstopp verhinderten Heinz-Harald Frentzens Fahrt in die Punkte. Auf Platz sieben liegend verlor er viel Zeit und erreichte am Ende nur noch Platz 17.
Durch seinen heutigen Erfolg führt Gary Paffett mit 18 Punkten die Gesamtwertung an. Zweiter ist der Franzose Jean Alesi (12 Punkte) vor Mattias Ekström (9 Punkte). Für Mercedes-Benz bedeutet der Sieg von Paffett weitere zehn Kilogramm Zusatzgewicht beim nächsten Rennen in Spa, Belgien, während Opel 20 Kilogramm auspacken darf.
Die Plätze 1 bis 10 der DTM auf dem EuroSpeedway Lausitz:
1. Gary Paffett (GB) im Mercedes 1:03:21,071 Stunden
2. Tom Kristensen (DK) im Audi + 4,472 Sekunden
3. Mika Häkkinen (FIN) im Mercedes +6,075 Sekunden
4. Mattias Ekström (S) im Audi + 34,856 Sekunden
5. Pierre Kaffer (D) im Audi + 35,284 Sekunden
6. Frank Stippler (D) im Audi + 42,299 Sekunden
7. Jean Alesi (D) im Mercedes + 45,719 Sekunden
8. Stefan Mücke (D) im Mercedes + 51,612 Sekunden
9. Christian Abt (D) im Audi + 51,639 Sekunden
10. Laurent Aiello (F) im Opel + 54,376 Sekunden
Aktuelle Fahrerwertung nach 2 Rennen:*
1. Gary Paffett (GB) mit 18 Punkten
2. Jean Alesi (F) mit 12 Punkten
3. Mattias Ekström (S) mit 9 Punkten
4. Tom Kristensen (DK) mit 8 Punkten
5. Mika Häkkinen (FIN) mit 7 Punkten
6. Bernd Schneider (D) mit 6 Punkten
7. Christian Abt (D) mit 5 Punkten
8. Pierre Kaffer (D) mit 4 Punkten
9. Stefan Mücke (D) mit 3 Punkten
10. Jamie Green (GB) mit 3 Punkten
10. Frank Stippler (D) mit 3 Punkten
[I]* Bei Punktgleichstand werden die Platzierungen der einzelnen Rennen mit bewertet[/I]
Aktuelle Markenwertung nach 2 Rennen:*
1. Mercedes mit 49 Punkten
2. Audi mit 29 Punkten
[I]* Bei Punktgleichstand werden die Platzierungen der einzelnen Rennen mit bewertet[/I]
///M Power
01.05.2005
Ein klasse Rennen, geprägt von viel Spannung aber leider auch vielen Zwischenfällen, die wirklich nicht hätten sein müssen. Der Vorfall, als Häkkinen in der Box hilflos aufgebockt in der Luft hing, kostete ihn den Sieg, was mich wiederum richtig verärgerte. Die Sache mit Alesis Boxenstopp, als er mit dem Tankbehälter losfuhr, sah zwar kurios aus, musste aber auch nicht sein - ebenso wie der Rempler von Ekström, der Green ins Kiesbett beförderte. Aber lässt man diese Vorfälle außer Acht, war es ein absolut tolles Rennen. Zweikämpfe, wie sie sich jeder DTM-Fan wünscht und Spannung bis zum Schluß durch den Kampf um den zweiten Platz zwischen Kristensen und Mika. Mich freut es richtig, wie Häkkinen in der DTM aufblüht. Es ist nun erst das zweite Rennen und schon steht er auf dem Treppchen, obwohl er eigentlich hätte siegen können. Der Wechsel von Mika in die DTM ist für mich immer noch das schönste überhaupt. Schade auch, dass es bei Schneider dieses Wochenende überhaupt nicht lief. Ein sich anbahnender Motorschaden - das erlebt man nicht oft in der DTM. Sehr beeindruckend war auch die Leistung von Spengler auf dem Vorjahres-Wagen. Er wäre auf jeden Fall ein Kandidat für ein zukünftiges HWA-Cockpit. Die HWA-Truppe muss nun leider mit 40 kg Zusatzgewicht in Spa starten. Ob diese neue Regelung sinnvoll ist, will sich mir immer noch nicht so recht erschließen. Aber ich denke, dass gerade Häkkinen in Spa, einer seiner Lieblingsstrecken, auftrumpfen wird - trotz des Zusatzgewichts.
Hartge
01.05.2005
Ganz große Leistung von Hakkinen. Er scheint sich in der DTM besser zurechtzufinden, als ich anfangs gedacht hatte. Allgemein scheinen die Mercedes diese Saison sehr konkurrenzfähig zu sein, sogar die Vorjahresmodelle können achtliche Erfolge verbuchen. Mit Paffett hat die HWA-Truppe zudem einen ganz heißen Kandidaten im Kampf um den Meistertitel. [QUOTE]Mit einer tollen Leistung begeisterte Laurent Aiello die Opel-Fans. Von der letzten Position aus gestartet, beendete der Franzose das 48 Runden lange Rennen über 165,216 km als Zehnter.[/QUOTE] Ich empfand die gesamte Opel-Leistung eher erschreckend. Wenn man nicht mal in der Lage ist in die Punkte zu kommen und gar meilenweit davon entfernt ist richtig konkurrenzfähig sein, braucht man sich nicht wundern wenn am Ende der Saison entgültig alle Lichter ausgehen werden. Schade. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie mit den zusätzlichen, bzw. geringeren Gewichten das Kräfteverhältnis auf der tollen Strecke in Spa aussehen wird.
speedheads
01.05.2005
Betrachte es aus dem Blickwinkel, dass Aiello der mit Abstand beste Opel-Fahrer ist und als einziger mit den Fahrern von Audi und Mercedes konkurrieren kann, was man insbeosndere vor zwei Wochen in Hockenheim sah. Heute kämpfte er sich vom lezten Startplatz auf Rang 10 vor. Aus dieser Sicht ist das für mich eine tolle Leistung, die erwähnt werden sollte.
AMG Styler
02.05.2005
:D und ich war live dabei :D echt ein super rennen. Ich war seit Freitag erstem Trainig dabei, besonders überrascht war ich aber von Häkkinen. Wenn ich mir da Opels große Hoffnung "Frentzen" angucke:doof: Leider mach ich mir schon um nächstes Jahr sorgen. Da MG ja nicht dabei ist und Opel aussteigt. Was kommt dann.....? Vielleicht BMW oder VW?:grübeln:
Hartge
02.05.2005
[QUOTE]Betrachte es aus dem Blickwinkel, dass Aiello der mit Abstand beste Opel-Fahrer ist und als einziger mit den Fahrern von Audi und Mercedes konkurrieren kann, was man insbeosndere vor zwei Wochen in Hockenheim sah. [/QUOTE] Wenn ich es aus diesem Blickwinkel betrachte komme ich zu der Ansicht, dass momentan nicht Aiello sondern Fässler der beste Opel-Pilot ist - gemessen an der Leistung in den bisherigen Qualifyings. In Hockenheim musste Aiello übrigens das Rennen bereits nach einem Unfall in der ersten Runde beenden. Bevor mir jetzt wieder Opel-Antisympathie, fehlende Objektivität oder jegliches in der Art vorgeworfen wird - es ist einfach Fakt, dass die bisherigen Leistungen an denen der Saison 2001 - 2004 anknüpfen und da gibt es meiner Meinung nach einfach nichts schön zu reden.
speedheads
02.05.2005
Shame on me ... habe in Gedanken irgendwie Aiello und Fässler vertauscht. Es war in Hockenheim Fässler, der die gute Opel-Leisrung zeigte, ohne etwas schön zu reden. Aber ich bleibe weiterhin dabei, dass Aiello auf dem EuroSpeedway unter den gegebenen Umständen sich echt gut nach vorne kämpfte.