Jetzt sind die Details über den Edag LUV bekannt, den der deutsche Autozulieferer und Entwickler auf dem Genfer Autosalon vom 8. März bis 18. März 2007 erstmalig zeigt. Der LUV, ein Luxury Utility Vehicle, soll eine neue Fahrzeuggattung darstellen und präsentiert sich vom Bug bis zum Heck im maritimen Look. Insbesondere geöltes Teakholz auf der Motorhaube, als Bodenbelag im Innenraum und auf der eleganten Ladefläche vermitteln maritimes Flair. Für den mehr als satten Vortrieb sorgt der 462 PS starke Brabus 6.1 Hubraummotor.
© Foto: Speed Heads
Das Modulkonzept des Edag LUV
Hinter dem Design des Edag LUV steckt ein modulares Konzept, das es ermöglicht, Fahrzeuge mit einem wirtschaftlich vertretbaren Aufwand in Derivate oder Nischenfahrzeuge zu überführen. Bei der Auslegung des Rohbaukonzepts setzten sich die Macher zum Ziel, eine maximale Anzahl von Carry-Over-Teilen zu verwenden.
{ad}
Das Ergebnis des Modulkonzepts auf Basis der Mercedes-Benz GL-Klasse kann sich sehen lassen: 90 Prozent der Teile, die notwendig waren, um die Metamorphose des Oberklasse-SUV zum Edag LUV zu bewerkstelligen, stammen aus dem Teileregal des Basisfahrzeugs. So wurde die Verlängerung der Bodengruppe um 512 Millimetern mit Originalteilen realisiert. Auch die Radkästen übernahm man unverändert, ebenso die Teile für den Heckabschluss, bei der Edag das serienmäßige Power-Lift-System der Limousine integrierte. Um ein Höchstmaß an Qualität und Sicherheit zu gewährleisten, sicherte Edag zudem das gesamte Karosseriekonzept hinsichtlich Crashverhaltens und Steifigkeit über Simulationsmodelle entwicklungsbegleitend ab.
Die Vorteile des Edag-Modulkonzepts liegen auf der Hand. Durch die Verwendung von Gleichteilen und der Berücksichtung des Produktionskonzepts lässt sich ein optisch völlig neuartiges Fahrzeugkonzept unter wirtschaftlich attraktiven Rahmenbedingungen realisieren; denn der Endverbraucher verlangt auch immer mehr nach attraktiven Nischenfahrzeugen.
© Foto: Speed Heads
Der Edag LUV - ein neues Fahrzeugsegment
Der Name des Concept Cars „LUV“ stellt nicht nur einen Begriff aus der Seemannssprache dar, sondern definiert auch ein neues Fahrzeugsegment - das Luxury Utility Vehicle. „Mit der maritimen Welt als Leitmotiv für die Gestaltung des Edag LUV haben wir bewusst ein Nischenthema gewählt. Wir wollen beispielhaft demonstrieren, dass es möglich ist, einem Fahrzeug nicht nur einen neuen Look zu verleihen, sondern darüber hinaus eine eigenständige Fahrzeuggattung zu kreieren. Und das mit möglichst geringem technischen Aufwand“, erläutert Edag-Designleiter Johannes Barckmann die Intention der Studie.
So schloss man die Ladefläche durch die harmonische Linienführung des Karosseriedesigns elegant an die Fahrgastzelle an. Der Nutzfahrzeugcharakter, den Pick-Ups oftmals ausstrahlen, ist beim Edag LUV nicht mehr wahrnehmbar. Vielmehr strahlt der LUV Eleganz sowie Eigenständigkeit aus und ist keinem heute existenten Fahrzeugsegment zuzuordnen. Dabei ist das geschaffene Luxus-Image nur ein Beispiel für die Idee eines wandlungsfähigen Fahrzeugkonzepts. Durch das Lösen eines in der Karosserie integrierten Haltemechanismus’ ist es sogar möglich, das Pick-Up-Modul gegen ein Kombi- oder ein Coupémodul auszutauschen. Ein geschickter Schachzug, um weitere Derivatvarianten flexibel und kostengünstig realisieren zu können.
© Foto: Speed Heads
Der PC hält Einzug im Innenraum
Der Edag LUV wartet auch im Innenraum mit innovativen Lösungen auf. Man integrierte beispielsweise in den Kopfstützen zwei UMPCs (UltraMobile PCs) und bringt auf diese Weise die PC-Welt in das Fahrzeug. Die vollwertigen PCs lassen sich vom Benutzer über einen speziell entwickelten Mechanismus problemlos in die Kopfstützen einklinken. Damit stehen den Fondpassagieren auch im Fahrzeug nicht nur Office-Anwendungen wie Power Point, Excel und Word zur Verfügung, über WLAN oder UMTS haben sie zudem Zugang zum Internet und können während der Fahrt ihre E-Mails abrufen und bearbeiten. Integrierte Webcams ermöglichen zusätzlich Netmeetings während der Fahrt. Darüber hinaus kann der Benutzer im Auto auf seine vorhandene Musik- oder DVD-Sammlung problemlos zugreifen.
Die UMPCs schloss man an das vorhandene Audio-System des Fahrzeugs an, so dass auf dem Rechner abgelegte MP3 oder Videos jetzt auch im Fahrzeug nutzbar sind. Elegant wirkt die Integration der Computertastaturen im Innenraum: Moderne Folientastaturen sind formschlüssig in die Klapptische, die den Fondpassagieren zur Verfügung stehen, eingelassen. Mit einer Hintergrundbeleuchtung versehen, wird das Arbeiten während der Nachtfahrt ermöglicht und stellt zudem ein futuristisches Designobjekt im Interieur dar.
Edag setzt auf die neueste Intel-Technologie, neueste Prozessoren und Chipsätze. Besonders kleine Baugrößen für die Chips und geringer Energieverbrauch stellen dabei nur einige Kriterien für den Einsatz im Auto dar. Auf der kommenden IAA in Frankfurt will Edag den LUV bereits in der zweiten Integrationsstufe, d. h. mit Zugriffsmöglichkeit auf die UMPCs über Bedienelemente des Fahrzeugs präsentieren.
© Foto: Speed Heads
Die Kraft der Motoren
Das Projekt realisierte Edag von der Konzeptfindung, dem Designprozess über die Entwicklung bis zum fahrfertigen Prototypen in nur drei Monaten und ist nun für die Umsetzung in eine Premium-Edition bereit.
Der Vortrieb erfolgt über den 462 PS starken Brabus 6.1 Hubraummotor, der das Allradauto in etwas mehr als sechs Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt und rund 250 km/h schnell macht. Die eleganten 10Jx22 Zoll messenden „Monoblock S“-Räder mit Reifen im Format 295/35 ZR 22 stammen genauso aus dem Brabus-Programm wie das Tieferlegungsmodul für die Luftfederung als auch die Hochleistungsbremsanlage. Mit 12-Kolben-Aluminium-Festsätteln und innenbelüfteten, gelochten 380 x 36 Millimeter großen Scheiben vorne und 355 x 28 mm messenden Pendants mit 6 Kolben hinten werden Verzögerungsleistungen erzielt, die normalerweise reinrassigen Sportwagen vorbehalten sind.
Eine weitere Brabus-Spezialität stellen exklusive Volllederausstattungen und attraktive Interieur-Accessoires dar. Für den Edag LUV fertigte man in der Brabus-Sattlerei eine Kombination aus feinsten weißem Leder und schwarzen Nähten sowie Kedern an, die durch ihre Verarbeitung bis in den letzten Winkel besticht.