RUF kreierte mit dem eRUF Konzept Modell A den ersten elektrisch angetriebenen Sportwagen aus Deutschland auf Basis des Porsche 911. Die grundlegende Idee von Alois Ruf entstand auf einfache Weise: Seine drei Wasserkraftwerke zur Stromerzeugung könnten auch moderne Autos mehr oder weniger direkt antreiben. Das Ganze funktioniert im öffentlichen Netz nach den Verträgen der Energielieferanten für Tag- oder Nachtstrom für umgerechnet 2,50 bis 5 Euro pro 100 Kilometer. Pro Ladung sollen derzeit 250 bis 320 km Reichweite möglich sein.
© Foto: Speed Heads
Zunächst musste der tatkräftige Bayer ein passendes Fahrzeug schaffen, das möglichst zur RUF-Palette passt. Stilistisch ist das kein großes Problem; denn die typische RUF-Karosserieform ist seit Jahrzehnten weitgehend gleiche geblieben. Der eRuf Konzept Modell A ist der erste Prototyp, der die technische Entwicklung weg vom reinen Verbrennungsmotor leitet. Vielmehr kommt hier erstmals ein Elektromotor zum Einsatz, der in seinen Leistungsdaten entfernt in die Ruf Palette hineinpasst.
Rein optisch wirkt der Drehstrommotor mit Permanent-Magneten recht unscheinbar. Ein trommelförmiges Gebilde von 40,5 Zentimetern Durchmesser und gerade einmal 24,1 Zentimetern Tiefe sitzt tief unten im Motorraum direkt hinter dem Hinterachs-Differential. Dieses Aggregat stellt gleichzeitig eines der wenigen zum Antrieb gehörenden Bauteile dar, die in gleicher Funktion und etwa an gleicher Stelle operieren wie dies bei einem RUF der Fall ist.
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Von den Leistungsdaten her wird der Drehstrom-Elektromotor mit seinen 91 Kilogramm Gewicht von einem flotten Benzinmotor nicht in den Schatten gestellt. Sein maximales Drehmoment von 650 Newtonmetern liegt bereits im Stand an - und zwar wortwörtlich: Bei 0 Umdrehungen pro Minute. Diese Gewalt reißt beim Beschleunigen eindrucksvoll an den Antriebswellen. Das Entwicklungsziel lautet, den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 in unter 7 Sekunden zu meistern. Der eRUF Konzept Modell A wiegt insgesamt 1.910 Kilogramm, wovon das Akkumulatorgewicht 550 Kilogramm beträgt.
Bei RUF kam man in Verbindung mit dem kalifornischen Entwicklungszentrum Calmotors in Camarillo auf die Idee, die neueste Generation von Lithium-Ionen-Akkumulatoren von Axeon mit dem Motor zu kombinieren. Da der Antriebsstrang mit dem 150 kW / 204 PS starken Elektromotor sehr kompakt ausfällt, passen in den weitgehend umgebauten Karosserie-Aufbau des eRuf eine ganze Menge Akkumulatoren hinein. Genau genommen sind es 96 Stück, die zusammen mit der elektrischen Regelung des Gesamtsystems über einen Can-Bus den Innenraum des ersten eRuf weitgehend ausfüllen.
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Im direkten Vergleich zum hochdrehenden Benzinmotor scheint das Drehzahlband des Drehstrom-Motors relativ schmal: Die Maximaldrehzahl beträgt nur 5.000 U/min. Damit nicht genug der spezifischen Besonderheiten: Die Drehmomentkurve zeigt mit steigender Drehzahl eine fallende Tendenz. Die Auslegung über die Gesamtübersetzung erfolgte beim eRuf Modell A so, dass sich aktuell die Linien für Drehmoment an der Antriebsachse und Fahrwiderstand bei ca. 225 km/h kreuzen.
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Für die weiteren Entwicklungsschritte sind noch Modifikationen zu standesgemäßen Leistungsmerkmalen aus dem Hause RUF zu erwarten, so dass es sich um vorläufige Werte handelt, die für den ersten fahrbaren Prototypen gelten. Für den Kontakt zum Apshalt sorgen derweil die hauseigenen Räder: vorne 8,5 x 19 Zoll im 5-Speichen-Design sowie Reifen im Format 235/35 und hinten Pendants in 10 x 19 Zoll mit 265/30er-Pneus. Der eRUF Konzept Modell A wiegt insgesamt 1.910 Kilogramm, wovon das Akkumulatorgewicht 550 Kilogramm beträgt. RUF plant, im Jahre 2009 den ersten serienreifen eRUF auszuliefern.
VirusM54B30
14.10.2008
Ein Öko Porsche:autsch:
Aston Martin (Gast)
15.10.2008
Wenn ich so was sehe, dann möchte ich sterben... Porsche und dann statt Boxer Sound Elektrosurren... Welt, warum bin ich so spät geboren?
Turbine
15.10.2008
[QUOTE=Aston Martin;57479]Wenn ich so was sehe, dann möchte ich sterben... Porsche und dann statt Boxer Sound Elektrosurren... Welt, warum bin ich so spät geboren?[/QUOTE] Der Sound kommt dann über die "Bose-Boxe(r)" ;) Ich finds gar nicht so verkehrt auch in diesem Segment mit alternativen Antrieben zu experimentieren, vorstellen könnte ich mir bei Porsche zumindest eine Art Hybrid mit Energie-Rückgewinnung aus den Bremsen usw. Ein reiner Elektro-Antrieb ist für mich allerdings dann doch noch ein bisschen zu weit von Porsche entfernt!