Porsche verdoppelt das Modellprogramm des neuen 911 Carrera: Sportwagenfahrer können als Alternative zum Coupé nun auch das Carrera Cabrio mit 239 kW (325 PS) starkem 3,6-Liter-Boxermotor und das 911 Carrera S Cabrio mit 3,8-Liter-Motor und 261 kW (355 PS) wählen, die im Frühjahr 2005 auf den Markt kommen. Wie bereits bei den Coupé-Versionen, wurde die Serienausstattung ebenfalls angehoben.
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Die Höchstgeschwindigkeit beträgt beim offenen Carrera 285 km/h, das S-Modell erreicht Tempo 293. Auch im Spurt stehen die beiden neuen Elfer an der Spitze ihres Feldes: Der offene Carrera sprintet aus dem Stand in 5,2 Sekunden auf Tempo 100, das Carrera S Cabrio ist 0,3 Sekunden schneller. Das maximale Drehmoment des Carrera Cabrios von 370 Nm liegt bei 4.250 U/min an, die S-Version gibt ihr höchstes Drehmoment von 400 Nm bei 4.600 U/min ab.
© Foto: Speed Heads
Bei beiden Modellen überträgt ein Sechsgang-Schaltgetriebe die Kraft auf die Hinterräder. Alternativ ist die Tiptronic S mit fünf Fahrstufen lieferbar. Das Cabriolet ist ab 85.176 Euro in Deutschland erhältlich. Das S-Cabriolet soll mindestens 95.152 Euro kosten.
Sportlichkeit durch Leichtbau
Für die überragende Fahrdynamik genügen aber nicht nur kraftvolle und drehfreudige Motoren. Dank herausragender Leichtbaukonzepte bringt das Carrera Cabriolet lediglich ein Leergewicht von 1.480 Kilogramm und der offene Carrera S 1.505 Kilogramm auf die Waage. In Verbindung mit dem daraus resultierenden günstigen Leistungsgewicht und den Porsche-typischen Fahrwerken glänzen die beiden Cabrios mit vorbildlicher Agilität und Kurvendynamik. Der offene Carrera S setzt dabei mit dem serienmäßigen PASM-Fahrwerk (Porsche Active Suspension Management), das für den 3,6 Liter optional lieferbar ist, neue Standards.
Vorbildliche Aerodynamik
Beide Modelle erreichen exakt dieselben Höchstgeschwindigkeiten wie die Coupé-Varianten und beweisen damit ihre vorbildliche Aerodynamik. Der cW-Wert von 0,29 bei geschlossenem Verdeck entspricht dem des Carrera S Coupés und stellt im internationalen Wettbewerb einen absoluten Spitzenwert dar. Verantwortlich dafür ist die sehr gute Integration des Stoffverdecks in das aerodynamische Gesamtkonzept, das sich auch durch eine vollständige Unterbodenverkleidung auszeichnet. Zur Cabrio-spezifischen Abstimmung zählt außerdem der gegenüber dem Coupé um 20 Millimeter weiter ausfahrende Heckspoiler. Auch im obersten Geschwindigkeitsbereich herrschen deshalb an Vorder- und Hinterachse äußerst geringe Auftriebskräfte, was sich in einer sehr hohen Fahrsicherheit niederschlägt.
© Foto: Speed Heads
Verdeck weiter optimiert
Das Verdeck des neuen offenen 911 lässt sich in nur 20 Sekunden auf Knopfdruck vollautomatisch öffnen und schließen und wird dabei nach der Z-Faltung so im Verdeckkasten abgelegt, dass die Verdeckaußenseite nach dem Öffnen oben liegt und damit die beheizbare Heckscheibe aus Glas schützt. Das Öffnen und Schließen während der Fahrt ist bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h möglich. Neue Wasserführungen über den Türen verringern das Abtropfen von Regenwasser und leiten das Wasser in einen speziell entwickelten Ablauf der Türdichtung in der A-Säule. Gewichtseinsparungen in den Antriebsteilen führen darüber hinaus zu einem insgesamt nur 42 Kilogramm leichten Verdeck. Damit wiegt das Porsche-Verdeck bloß knapp die Hälfte eines vergleichbaren Variodachs, wodurch der Schwerpunkt des Fahrzeugs deutlich tiefer liegt und so für eine hohe Fahrdynamik sorgt.
Hohe passive Sicherheit
Die Karosserien von Coupé und Cabriolet wurden simultan entwickelt. An den entscheidenden Stellen konnten die Ingenieure deshalb bereits Verstärkungen für das Cabrio vorsehen, die beim Coupé nicht eingesetzt werden müssen. Dank dieser Parallel-Entwicklung bringt die Rohkarosserie des Cabriolets nur rund sieben Kilogramm mehr auf die Waage als die des Coupés. Die Torsionssteifigkeit des Rohbaus stieg um fünf Prozent, die statische Biegesteifigkeit sogar um neun Prozent gegenüber dem Vorgängermodell. Dieser Verbund ist auf die hohen Sicherheitsanforderungen in Europa und USA abgestimmt.
Das Überrollschutzsystem des neuen Carrera Cabriolets besteht aus zwei Stahlrohren in den A-Säulen und zwei automatisch ausfahrenden Bügeln hinter den Fondsitzen. Ein neuer Überrollsensor - im Airbagsteuergerät in der Wagenmitte integriert - löst bei einem Überschlag die Arretierung der beiden Bügel, die dann durch Federkraft in Bruchteilen von Sekunden ausfahren. Gleichzeitig werden die Insassen durch Aktivierung der Gurtstraffer fest mit ihren Sitzen verbunden.
© Foto: Speed Heads
Nach dem 911 Coupé und Boxster erhält auch das neue 911 Carrera Cabriolet das neue POSIP-System (Porsche Side Impact Protection), zu dessen Herzstück zwei Kopfairbags gehören. Die Airbags in Form flacher Kissen verbergen sich in der Türbrüstung am unteren Rand der Seitenscheibe und entfalten sich bei einem Seitenaufprall von unten nach oben. Damit gewähren sie auch im offenen Carrera einen sehr hohen Kopfschutz. Ein Thorax-Airbag jeweils an der Außenseite der Vordersitzlehne, zwei Fullsize-Frontairbags sowie Dreipunktgurte mit Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer für die vorderen Sitze ergänzen den Insassenschutz.
Erstes aktives Fahrwerk für ein 911 Cabrio
Wie bei den Coupé-Versionen verfügt das Carrera Cabriolet über ein weiterentwickeltes konventionelles Fahrwerk und der offene Carrera S über das neue aktive PASM-System. Beide Fahrzeuge sind jedoch etwas komfortabler ausgelegt. Die elektronisch geregelte Dämpfung, die optional auch für den Carrera erhältlich ist, bietet in der Normal-Einstellung eine eher sportlich-komfortable Grundabstimmung der Dämpfer, in der Sport- Einstellung dagegen eine straffere Dämpfung als das konventionelle Fahrwerk. Beide Abstimmungen des PASM-Systems verfügen über eigene Kennlinien und werden an die jeweilige Fahrsituation und Fahrbahn jederzeit optimal angepasst. Um Vibrationen, auf die offene Karosserien stets empfindlich reagieren, zu minimieren, sind sowohl das konventionelle als auch das aktive Fahrwerk sowie die Aggregatlager speziell abgestimmt.
Wie beim 911 Carrera Coupé setzt Porsche beim neuen Cabrio jetzt eine Zahnstangenlenkung mit variabler Lenkübersetzung ein, die bei Lenkradeinschlägen von mehr als etwa 30 Grad zunehmend direkter wird. Das Carrera Cabrio ist mit 18 Zoll-Rädern und ZR-Reifen der Dimension 235/40 vorn und 265/40 hinten ausgerüstet. Der offene Carrera S rollt auf 19 Zoll-Felgen mit Pneus der Dimension 235/35 vorn und 295/30 hinten.
© Foto: Speed Heads
Mehr Bremsleistung für mehr Motorleistung
Mit der Motorleistung stiegen auch die Bremsleistungen der beiden neuen Cabrios gegenüber dem Vorgängermodell. Vierkolben-Festsattelbremsen werden mit um 17 Prozent höherer Bremskraftunterstützung angesteuert. Der Bremsscheiben-Durchmesser beträgt beim Carrera Cabriolet, das an den schwarz-eloxierten Bremssätteln zu erkennen ist, an der Vorderachse 318 Millimeter und an der Hinterachse 299 Millimeter. Der höheren Motorleistung des Carrera S Cabriolets steht auf der anderen Seite eine höhere Bremsleistung gegenüber: Auf den 330 Millimeter großen Bremsscheiben an Vorder- und Hinterachse sitzen größere und verstärkte Bremssättel. Zur Differenzierung sind sie rot lackiert.
Optional lassen sich beide Cabrios auch mit der Porsche Ceramic Composite Brake (PCCB) ausstatten. In diesem Fall tragen die Bremssättel eine gelbe Lackierung. Die Keramikverbund- Bremsscheiben bauen schneller und konstanter hohe Reibwerte auf, reduzieren die ungefederten Massen und der Verschleiß im Alltagsbetrieb liegt deutlich unter dem von Metall-Bremsscheiben. Gleichzeitig sind sie absolut korrosionssicher.
Agilität mit Sport Chrono Paket Plus
Für Fahrer mit sportlichen Ambitionen hat Porsche das Sport Chrono Paket Plus geschnürt. Es wird per Sporttaste aktiviert und verändert die Eigenschaften der Motorsteuerung und gegebenenfalls der Tiptronic S sowie das Regelverhalten von PSM (Porsche Stability Management) und PASM (Porsche Active Suspension Management). Unter anderem spricht dadurch das Gaspedal direkter an, das PSM lässt mehr Schlupf, Drift- und Gierwinkel zu. Bei Fahrzeugen mit PASM schaltet die Steuerung entsprechend den Fahrbahnbedingungen auf härtere Stoßdämpferkennung. Das auf Wunsch erhältliche Sport Chrono Paket Plus umfasst darüber hinaus eine analog/digitale Stoppuhr mit Schnittstelle zum Porsche-Communication-Management, in dem Rundenzeiten erfasst, gespeichert und ausgewertet werden können.
© Foto: Speed Heads
Innenraum und Ausstattung weiter verfeinert
Innenraum und Ausstattung des neuen 911 Carrera Cabriolets bieten das unverwechselbare Porsche-Ambiente jetzt in einer noch klareren Formensprache. Bis in die Details sind ausschließlich hochwertige Materialien verbaut. Großzügigere Sitze bieten den Insassen weitaus mehr Komfort und Individualität als beim Vorgängermodell. Vier Sitzvarianten mit deutlich verbessertem Seitenhalt erfüllen praktisch alle Ansprüche, von Komfort bis zu adaptiver Sportlichkeit, die eine individuelle Verstellung der Seitenwangen für Sitzkissen und Lehne erlaubt.
Serienmäßig sind die beiden neuen Cabriolets mit Klimaautomatik, Alarmanlage, Porsche Communication Management (PCM) sowie mit dem Sound Package Plus (CD-Radio mit neun Lautsprechern) ausgestattet. Auf Wunsch kann das Klangerlebnis durch das neue BOSE-Surround-Sound-System mit zwölf Lautsprechern und einer Gesamtleistung von 325 Watt gesteigert werden.
Landy
08.02.2005
Sehr schönes und gelungenes Auto, nur der "Buckel" stört das Gesamtbild ein wenig.
speedheads
31.03.2005
Das neue 911 Carrera Cabriolet steht ab Samstag, 2. April 2005, bei den Händlern.
Anaxagore
31.03.2005
Ich finde das Carrara Cabrio sehr gelungen. Werd ihn mir gleich mal beim PZ ansehen fahren, sobald er dort in den Verkaufsräumen steht. Brauch eh mal n bischen Kleinkram für den S2, muss also sowieso ins PZ ;)