1050 PS stark, brachiale V12-Power und dazu ein mächtig kraftvoller Elektromotor für noch mehr Schub: der neue Ferrari FXX K wurde vollkommen kompromisslos entwickelt. Eine Straßenzulassung gibt es nicht – zu brutal für die Straße, selbst zu extrem für Rennserien. Die Macher hatten bei der Rennversion des Hybrid-Supersportwagens LaFerrari nur ein Ziel: alles Mögliche herauszuholen, ohne auf Vorschriften und Regeln Rücksicht zu nehmen. Das Ergebnis: ein radikales Geschoss, das seinesgleichen sucht.
Lediglich eine kleine, von Ferrari ausgewählte Gruppe an Kunden-Testfahrern wird den Ferrari FXX K erwerben dürfen und auf Rennstrecken in den Genuss des puren Fahrvergnügens kommen. Über den Preis machte Ferrari noch keine Angaben. Der Buchstabe „K“ in der Modellbezeichnung bezieht sich auf das „KERS“ (Kinetic Energy Recovery System), das zum Einsatz gelangt, um die Leistung auf der Rennstrecke zu maximieren. Der FXX K ist das neueste Fahrzeug in den XX-Programmen der „Corse Clienti“-Abteilung von Ferrari, das derzeit die Besitzer der exklusiven Modelle FXX und 599XX umfasst.
Ferrari FXX K Motor: Eine mächtige Hochleistungs-Rennmaschine
© Foto: Ferrari
Der Zwölfzylinder-Verbrennungsmotor mit einem Hubraum von 6.262 cm³ leistet 860 PS bei 9.200 Touren und erreicht ein maximales Drehmoment von 750 Nm bei 6.500 Touren. Weitere Charakteristika: eine hohe spezifische Leistung von 137 PS pro Liter. Das V12-Triebwerk koppelte Ferrari mit einem 140 kW/190 PS Elektromotor, so dass der FXX K eine kombinierte maximale Leistung von 1050 PS erzielt
Die hohen Drehmomentwerte bei niedrigen Drehzahlen durch Einsatz des Elektromotors erlaubten es den Ingenieuren, die Leistung des Verbrennungsmotors zu optimieren und so über den gesamten Drehzahlbereich hinweg konstant extrem hohe Leistung zu erzeugen. Das maximale Systemdrehmoment beträgt mehr als 900 Nm.
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Die neuen Performance-Daten teilte Ferrari noch nicht mit. Zum Vergleich: Der Ferrari LaFerrari beschleunigt mit 963 PS Systemleistung bereits in unter 3 Sekunden von 0 auf 100 km/h und von 0 auf 200 km/h in weniger als 7 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Ferrari mit über 350 km/h an. Das dürfte der Ferrari FXX K locker toppen.
Auf den Asphalt gebracht wird die Leistung des Ferrari FXX K durch das 7-Gang-F1-Doppelkupplungsgetriebe von Ferrari mit Schaltwippen am Lenkrad und durch das fortschrittliche E-Diff 3, das zusammen mit der F1-Traktionskontrolle und dem Hochleistungs-ABS für unerreichte Dynamik im Handling sorgen soll.
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Der Fahrer kann die Funktionslogik des HY-KERS-Systems über das Manettino auf der Mittelkonsole mit vier Einstellungen steuern: „Qualify“ für ein Höchstmaß an Leistung auf einer begrenzten Anzahl von Runden, „Long Run“ zur Optimierung der Leistungskonsistenz, „Manual Boost“ für eine umgehende Bereitstellung des höchstmöglichen Drehmomentes und „Fast Charge“ für ein schnelles Aufladen der Batterie.
Die Fahrzeugdynamik konnte Ferrari durch den Einsatz von Pirelli-Slicks mit Sensoren, die Längs-, Lateral- und Radialbeschleunigung sowie Temperatur und Luftdruck messen, verbessern. Damit wird eine genaue Analyse der Interaktion zwischen Reifen und Fahrbahnoberfläche sichergestellt, während das Traktionskontrollsystem noch mehr wichtige Daten erhält, um ein Höchstmaß an Leistung zu bieten.
Ferrari FXX K Aerodynamik: Der Schwerpunkt auf ein Höchstmaß an Effizienz
Das ausgeklügelte Design perfektioniert die Abstimmung von Form und Funktion. Der Supersportwagen besitzt eine scharfe nach unten verlaufende Nase und eine tiefsitzende Motorhaube, die seine muskulösen Radkästen betont. Den Fahrzeugaufbau passten die Macher in der Formgestaltung konsequent an die Aerodynamik an. Dazu gesellen sich ein mächtiger, den Asphalt aufsaugenden Kühlerschlund, ein Doppelprofil-Spoiler und drei Zentimeter darunter ein Frontsplitter.
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Riesige Luftleitkanäle dominieren die Seitenansicht, während die Macher das Heck mit weiteren Luftöffnungen und einem Diffusor in Szene setzten. Statt eines durchgehenden Heckflügels besitzt der Ferrari FXX K einen beweglichen Heckspoiler und Heckfinnen mit horizontalen Carbon-Flügeln.
Das Design stellt die Umsetzung der Konzepte dar, die entwickelt wurden, um die aerodynamischen Einstellungen der Fahrzeuge in der GT-Klasse der WEC-Langstrecken-Weltmeisterschaft (World Endurance Championship) zu verbessern, die Ferrari in den vergangenen Jahren drei Mal in Folge gewinnen konnte. Das Ergebnis ist ein Abtriebswert von 540 Kilogramm bei 200 km/h.