Fiat möchte mit dem Concept Car Panda Aria seinen Standpunkt bezüglich der Lowest-Emission-Fahrzeuge bekanntgeben. Die Studie soll in Sachen Emissionen und Verbrauch einen Spitzenstandard verkörpern, da der Panda Aria den Synergieeffekt der vertretbaren vorhandenen oder in nächster Zukunft die Industrialisierungsphase erreichenden Technologien nutzt und als eine Art Demonstrationsmodell für das Engagement von Fiat zu Gunsten von Natur und Umwelt fungiert. Die CO2-Emissionen des Concept Car Panda Aria erreichen den Rekordwert von 69 g/km.
© Foto: Speed Heads
Beim Konzeptauto verbindet sich eine Powertrain-Architektur in Form eines neuen Zweizylindermotors mit Multiair-System, doppelter Kraftstoffversorgung durch Benzin und ein Erdgas-Wasserstoff-Gemisch, MTA-Getriebe und Stop & Start-Vorrichtung. Darüber hinaus kommen umweltverträgliche Materialien (recycelte und wiederverwertbare Werkstoffe bzw. solche natürlichen Ursprungs) sowohl für das Interieur als auch das Exterieur zum Einsatz. So bestehen die Bezugsstoffe aus Naturfasern (Baumwolle und Leinen), geflochtenen Kokosfasern mit Elementen aus biologisch abbaubaren Materialien, wohingegen man die Außenpaneele aus halbdurchlässigem Ökoharz fertigte und die Struktur in mattem „Totouch“ lackierte.
Noch interessanter wird das Ganze durch die Herabsetzung der Energieaufnahme der Nebenaggregate von Fahrzeug und Motor, wie zum Beispiel des energieeffizienten Klimaaggregates, durch die Reduzierung des Fahrzeuggewichtes durch Downsizing des Motors, Verwendung von hochfestem Stahl der jüngsten Generation, Erdgasflaschen aus hochleistungsfähigem Stahl und Carbonfaser. Die Maßnahmen runden „ultragrüne“ Experimentalreifen mit einem geringen Rollwiderstand ab.
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Der Panda Aria ist mit einem auf der Blue&Me-Architektur basierenden Telematik-System ausgestattet, das für die Implementierung der neuen Infomobility-Services vorbereitet ist. Das mit einem Original-Anwendungsprogramm dotierte System macht es möglich, mit Hilfe des USB-Ports des Blue&Me-Systems die Verbrauchs- und Emissionswerte der einzelnen Fahrten aufzuzeichnen und anschließend, anhand dieser Daten, auf einem Computer den Fahrstil auszuwerten und Tipps für ein „ökologischeres“ Fahrverhalten zu erhalten.
Vortrieb erhält der Panda Aria von einem neuen 80 PS starken Zweizylinder-Turbomotor der SGE-Baureihe mit Multiair-System und bivalenter Benzin-/Erdgasversorgung. Das Versorgungssystem ist bereits für die Verwendung eines zu 70 Prozent aus Erdgas und zu 30 Prozent aus Wasserstoff bestehenden Kraftstoffgemisches vorbereitet. Das 900 cm³ kleine Zweizylinder-Aggregat koppelten die Macher mit einer Stop & Start-Vorrichtung und dem MTA-Getriebe.
Dem von Fiat entwickelten Zweizylindermotor lag der Anspruch zu Grunde, einen wirtschaftlicheren Verbrauch zu garantieren und dementsprechend eine Senkung der CO2-Emissionen zu erreichen. Außerdem sollte es die künftigen Emissionslimits Euro 5 und Euro 6 einhalten und Fahrleistungen bieten, die denen von Motoren größeren Hubraums vergleichbar waren.
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Das Konzept, das diesem neuen Motor zu Grunde liegt, ist das Downsizing von einem herkömmlichen Vierzylinder auf einen turbogeladenen Zweizylindermotor, der mit einem innovativen elektronischen System zur Steuerung der Einlassventile namens Multiair gekoppelt ist. Neben den Vorzügen in puncto Verbrauchsersparnis ermöglicht der Zweizylindermotor gegenüber einem Vierzylinder-Triebwerk der gleichen Leistungsklasse zudem eine Reduzierung des Gewichtes von 20 Prozent und des Platzbedarfs im Motorraum von 25 Prozent.
Die maximal erreichbare Leistung des neuen Zweizylindermotors in der Mono-Fuel-Benzinversion beträgt 105 PS - eine Saugversion mit 65 PS Leistung, ebenfalls mit Multiair-System, befindet sich in der Entwicklungsphase. Die Baureihe der SGE-Motoren ist darüber hinaus mit einem System zur Auswuchtung der Antriebswelle dotiert, das für eine merkliche Schwingungsdämpfung und Geräuschreduktion gegenüber anderen Zwei-/Dreizylinder-Benzinmotoren sorgt.
Das Multiair-System ermöglicht wiederum, die Luftzufuhr in den Motoren mit gesteuerter Zündung (Benzinmotoren) zu kontrollieren, ohne auf die traditionelle Drosselklappe zurückgreifen zu müssen, woraus sich ein hoher Flexibilitätsgrad gegenüber den mechanischen Steuersystemen ergibt. Auf diese Weise lässt sich das Ventilhubprofil - je nach Luftanforderung des Motors und des Umdrehungsbereichs - auf verschiedene Weise variieren. Ziel war es, das Leistungs-, Drehmoment-, Verbrauchs- und Emissionsverhalten zu optimieren.
Beim Panda Aria koppelten die Macher den neuen Zweizylindermotor mit einer Kraftstoffanlage, inklusive zwei Versorgungssträngen für Benzin und ein Gemisch aus Erdgas (70 Prozent) und Wasserstoff (30 Prozent). Diese Lösung leistet einen weiteren Beitrag zur Senkung der Schadstoffemissionen, indem sie eine effizientere und vollständigere Verbrennung sicherstellt, eine Anhebung des thermodynamischen Wirkungsgrades des Motors ermöglicht und, unter besonderen Funktionsbedingungen, das Erreichen von Verbrennungsstabilitätswerten gestattet, die sogar über denen von reinen Erdgasanlagen liegen.
„Stop & Start“ heißt dagegen die Vorrichtung, die dafür sorgt, dass der Motor des Panda Aria in Leerlaufphasen bei stehendem Fahrzeug vorübergehend ausgeschaltet und anschließend wieder angelassen wird. Im dichten Stop-and-Go-Verkehr, beim Warten an Ampeln und wann immer die Steuerlogik es zulässt, schaltet das System den Motor selbsttätig aus, was sich in einer merklichen Einsparung an Kraftstoff bemerkbar macht. Die Verbrauchssenkung im innerstädtischen Zyklus gibt Fiat mit über zehn Prozent an. Anschließend, sobald das Bremspedal losgelassen bzw. der Gang eingelegt wird, lässt das System den Motor rechtzeitig wieder an und gibt dem Autofahrer die augenblickliche Ansprechbereitschaft der Bedienelemente.